Fälschung oder nicht???
Moderator: Homer J. Simpson
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Fälschung oder nicht???
Hallo,
habe bei Ebay eine Münze entdeckt, die wie eine Fälschung aussieht.
Finde sie aber schön und wollte euch mal fragen, was Ihr davon haltet.
Gruß Maik
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... otohosting
habe bei Ebay eine Münze entdeckt, die wie eine Fälschung aussieht.
Finde sie aber schön und wollte euch mal fragen, was Ihr davon haltet.
Gruß Maik
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- drakenumi1
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drakenumi1 hat geschrieben:.....aber leider durch Korrosion oberflächlich sehr zerfressen. Müßte eigentlich für weniger als 25.- Euronen zu erhalten sein.
Gruß von
drakenumi1
Also irgendwie ist was mit meinen Augen nicht in Ordnung, ich find einfach die Stelle a.d. Münze nicht, die "von Korrosion SEHR zerfressen" ist?? Und wie sieht dann erst eine Münze aus, die von Korrosion kaum oder nicht zerfressen ist?
Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn alle meine Münzen mindestens solche Oberflächen aufweisen würden wie der geschmähte Denar.
Nichts für ungut und mit numismatisch-sportlichen Grüßen
Tilos
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lieber drakenumi,
unter Korrosion versteht man, wenn ein Metall oxydiert (mit Sauerstoff reagiert) und Salze ausbildet (was dann kleine Löchlein auf dem Metall hinterliesse). Bei Silberdenaren aus gutem Schrot und Korn ist eine solche Korrosion nahezu ausgeschlossen !
Immerhin - Deine Beobachtung könnte zu einer wichtigen Erkenntnis führen:
Der vorsichtige Numismatiker wird (wenn es nicht unbedingt sein muß) eine Münze nur kaufen, wenn er sie in der Hand halten und mit seiner Lupe und dem eigenen Auge begutachten kann!
'Ne Münze ist ja schließlich was anders, als etwa eine neue Lebensabschnitts-gefährtin, die man sich heute per Katalog bestellen und bei Nichtgefallen wieder in den Zug setzen kann - oder ?
beim Münzkauf gilt " drum prüfe wer sich ewig bindet" ( der Spruch galt früher mal für andere Zwecke - aber, die Zeiten ändern sich nuneinmal )
Gruß, heripo
unter Korrosion versteht man, wenn ein Metall oxydiert (mit Sauerstoff reagiert) und Salze ausbildet (was dann kleine Löchlein auf dem Metall hinterliesse). Bei Silberdenaren aus gutem Schrot und Korn ist eine solche Korrosion nahezu ausgeschlossen !
Immerhin - Deine Beobachtung könnte zu einer wichtigen Erkenntnis führen:
Der vorsichtige Numismatiker wird (wenn es nicht unbedingt sein muß) eine Münze nur kaufen, wenn er sie in der Hand halten und mit seiner Lupe und dem eigenen Auge begutachten kann!
'Ne Münze ist ja schließlich was anders, als etwa eine neue Lebensabschnitts-gefährtin, die man sich heute per Katalog bestellen und bei Nichtgefallen wieder in den Zug setzen kann - oder ?
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Gruß, heripo
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Meiner Fähigkeiten bin ich mir durchaus bewußt - leider überwiegen aber immer noch die Unfähigkeiten !
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- drakenumi1
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Hallo, Ihr Lieben, hallo heripo,
wenn ich mir die Rückseite nochmals aufmerksam betrachte, komme ich doch immer wieder auf meinen eingangs geäußerten Verdacht einer erheblichen Korrosion zurück, egal, ob nun durch natürliche Korrosion (z.B. im Boden) oder durch übermäßige Reinigung entstanden. Die Felder müßten eigentlich im Foto völlig glatt sein und dürften nicht dieses hier sichtbare Durcheinander der Schwärzung aufweisen.
heripo, Du setzt eine gute Silberlegierung voraus. Aber schon unter den Severern gab es Ausrutscher, hin zu äußerst schlechten Legierungen, meist mit grauem Aussehen, die schon im Silberbad in wenigen Minuten ganze Schichten ihrer Dicke verlieren. Das gibt dann ein Bild, wie unser "geschmähter" Alexander.
Einen selbst produzierten Beleg solcher fehlgeschlagenen Reinigung seht Ihr anliegend, hat nur wenige Minuten gedauert, dann war das Gewicht auf 1,2 g und die Dicke auf 0,6 bis 0,8 mm herunter. Für einen Caracalla dieser Häufigkeit eigentlich nur noch Schrott. Ich denke, daß wir es bei diesem Alexander auch mit einer nur sehr mäßigen Legierung zu tun haben und daß die besonders auf der Rückseite erkennbare Unruhe in den Feldern auf solche Korrosion zurückgeführt werden muß.
Beste Grüße von
drakenumi1
Übrigens hat der Anbieter "mausi" noch einige weitere Alexander bei ebay eingestellt, die mehr oder weniger die gleichen Korrosionssymptome aufweisen. Besonders seine Victoria! Sicher stammen sie alle aus ein und derselben Reinigungsquelle.
dr.
wenn ich mir die Rückseite nochmals aufmerksam betrachte, komme ich doch immer wieder auf meinen eingangs geäußerten Verdacht einer erheblichen Korrosion zurück, egal, ob nun durch natürliche Korrosion (z.B. im Boden) oder durch übermäßige Reinigung entstanden. Die Felder müßten eigentlich im Foto völlig glatt sein und dürften nicht dieses hier sichtbare Durcheinander der Schwärzung aufweisen.
heripo, Du setzt eine gute Silberlegierung voraus. Aber schon unter den Severern gab es Ausrutscher, hin zu äußerst schlechten Legierungen, meist mit grauem Aussehen, die schon im Silberbad in wenigen Minuten ganze Schichten ihrer Dicke verlieren. Das gibt dann ein Bild, wie unser "geschmähter" Alexander.
Einen selbst produzierten Beleg solcher fehlgeschlagenen Reinigung seht Ihr anliegend, hat nur wenige Minuten gedauert, dann war das Gewicht auf 1,2 g und die Dicke auf 0,6 bis 0,8 mm herunter. Für einen Caracalla dieser Häufigkeit eigentlich nur noch Schrott. Ich denke, daß wir es bei diesem Alexander auch mit einer nur sehr mäßigen Legierung zu tun haben und daß die besonders auf der Rückseite erkennbare Unruhe in den Feldern auf solche Korrosion zurückgeführt werden muß.
Beste Grüße von
drakenumi1
Übrigens hat der Anbieter "mausi" noch einige weitere Alexander bei ebay eingestellt, die mehr oder weniger die gleichen Korrosionssymptome aufweisen. Besonders seine Victoria! Sicher stammen sie alle aus ein und derselben Reinigungsquelle.
dr.
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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Hallo heripo und die anderen,
nochmal eine Ergänzung:
Unter dem Begriff Korrosion werden eine Vielzahl unterschiedlichster Prozesse zusammengefasst, bei denen die Werkstoffe (hier Metalle u. deren Legierungen) ganz oder teilweise abgetragen/abgeführt („zernagt“) bzw. in gewisse Umsetzungsprodukte verwandelt werden. Das können neben salzbildenden und oxidativen häufig auch elektrolytische Vorgänge sein, aber ebenso rein mechanische aus dem Bereich „Wind und Wetter“.
Im Idealfall bilden z.B. Kupferlegierungen - z.T. mit dem Carbonat der Sedimentmatrix oder in Gewässern - wunderschöne Korrosionsprodukte, die auch als Edelpatina bezeichnet werden (vgl. Malachitpatina ...).
Auch Silber ist , oft bedingt durch diverse Legierungsbestandteile, korrosionsanfällig – aber bekannter Weise nicht so stark wie Kupfer/-Legierungen. Sowohl der Silberbestandteil von Legierungen und auch Feinsilber können durch Korrosion völlig umgewandelt bzw. zerstört werden. Am häufigsten geschieht dies durch Chloridbildung, z.B. in entsprechend versalzten Böden oder im Meerwasser.
Beste Grüße
Tilos
nochmal eine Ergänzung:
Unter dem Begriff Korrosion werden eine Vielzahl unterschiedlichster Prozesse zusammengefasst, bei denen die Werkstoffe (hier Metalle u. deren Legierungen) ganz oder teilweise abgetragen/abgeführt („zernagt“) bzw. in gewisse Umsetzungsprodukte verwandelt werden. Das können neben salzbildenden und oxidativen häufig auch elektrolytische Vorgänge sein, aber ebenso rein mechanische aus dem Bereich „Wind und Wetter“.
Im Idealfall bilden z.B. Kupferlegierungen - z.T. mit dem Carbonat der Sedimentmatrix oder in Gewässern - wunderschöne Korrosionsprodukte, die auch als Edelpatina bezeichnet werden (vgl. Malachitpatina ...).
Auch Silber ist , oft bedingt durch diverse Legierungsbestandteile, korrosionsanfällig – aber bekannter Weise nicht so stark wie Kupfer/-Legierungen. Sowohl der Silberbestandteil von Legierungen und auch Feinsilber können durch Korrosion völlig umgewandelt bzw. zerstört werden. Am häufigsten geschieht dies durch Chloridbildung, z.B. in entsprechend versalzten Böden oder im Meerwasser.
Beste Grüße
Tilos
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Hier muss ich drakenium Recht geben: Bei Denaren des Alexander Severus können wir wahrlich nicht mehr von Silberdenaren aus gutem Schrot und Korn sprechen: Schon der gute Septimius erreichte maximal 60 %, in der Regel aber eher 40-50% und der Silbergehalt sank noch unter seinen Nachfolgern mit hohem Geldbedarf. Unter Alexander stieg er wohl wieder ein wenig an (vgl. seine MONETA RESTITVTA-Prägungen), aber es blieb viel Kupfer in der Münze.Bei Silberdenaren aus gutem Schrot und Korn ist eine solche Korrosion nahezu ausgeschlossen !
Meine Erfahrung ist, dass gerade die späten Denare durch Zitronensaftreinigungen o.ä. die etwas flauen Konturen bekommen, die wir hier sehen; ich finde es nicht verfehlt, hier von Korrosion zu sprechen, da hier das Kupfer an der Oberfläche ausgetragen wurde (Das Verfahren entspricht übrigens einem der diskutierten Verfahren zur Versilberung der Antoniniane).
Ob diese Austragung - gerade für einen Alexander Severus - in Ordnung ist, ist freilich Geschmackssache.
Liebe Grüße,
Uli
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- El Che
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Das ist m. E. alles andere als ein Schnäppchen. Ich zeig Dir mal nen ganz ordentlichen Denar von Alexander Severus, den ich vor einigen Monaten für 23,00 Euro all inclusive ersteigert habe - zudem bei Lanz.ist weg gegangen für 22 Euro.
Hätt ich mal mitbieten sollen. Leider verpasst!!!
Also: Etwas Geduld mitbringen und weiter auf die Pirsch gehen
Liebe Grüße,
Uli
- Homer J. Simpson
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Und als Beleg dafür, daß man Denare von Alexand. Sev. wegen ihres gehäuft vorkommenden Bestzustandes sogar in Stempelglanz für geringes Geld erhalten kann, dieses Exemplar, 2004 beim Händler für 25.- Euronen gekauft (sorry, es dürfte ein Schnäppchen gewesen sein):
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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