echt?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

elgi
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echt?

Beitrag von elgi » Fr 19.10.07 16:40

Hallo zusammen,
gerade ist mir folgende Münze aufgefallen:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :IT&ih=006
Was sagen die Experten zur Echtheit?
Gruß, elgi

n.......s
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Beitrag von n.......s » Fr 19.10.07 17:22

ja - ist sie.
Bei diesem Anbieter sind mir noch keine Fälschungen aufgefallen .

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richard55-47
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Beitrag von richard55-47 » Fr 19.10.07 18:27

Der Anbieter ist Fachmann und über jeden Zweifel erhaben.
do ut des.

payler
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Beitrag von payler » Fr 19.10.07 18:49

richard55-47 hat geschrieben:Der Anbieter ist Fachmann und über jeden Zweifel erhaben.
Wie die Geschichte lehrt irren auch Fachmänner!

Diese Münze ist aber sicher einwandfrei!

elgi
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Beitrag von elgi » Fr 19.10.07 18:51

Was mir an der Münze so gut gefällt ist die Lebensnähe - Gesichtsfurchen usw.
Leider habe ich zu wenig Literatur, um herauszufinden, wann diese Münze geprägt wurde. Kann mir jemand dabei weiterhelfen?

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Fr 19.10.07 19:14

Dann müßte Dich doch auch dieser Link interessieren:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... s&start=15
Der von Dir angesprochene Denar zeigt Julia Maesa, Schwester der Julia Domna und damit Großmutter Elagabals, dem sie gegen Macrinus zur Kaiser"würde" verhalf, sich selbst dabei aber als Augusta einen erheblichen Einfluß vorbehielt. Sie starb 223.

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

alexander20
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Beitrag von alexander20 » Fr 19.10.07 19:28

Sehr geehrte Sammlerkollegen,

auch ich habe bei diesem Anbieter bereits ein paar Münzen ersteigert und ich kann die Aussagen meiner Vorredner bestätigen, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt.

Um auf die Frage von elgi zu antworten:
Es handelt sich um einen Denar der Julia Maesa, der Schwester der Julia Domna und Grossmutter der Kaiser Elagabal und Severus Alexander.
Siehe hierzu auch: R.I.C. 268 und Seaby Bd. III Nr. 36.

Für Julia Maesa ist nur eine Münzemission bekannt und diese umfasst die Jahre 218 - 222. Aufgrund der Aversdarstellung, welche eine deutlich gealterte Julia Maesa zeigt, ist die Münze in die Jahre 221/222 zu datieren.

Alexander20

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Beitrag von curtislclay » Fr 19.10.07 19:29

PVDICITA ist nach meinen unveröffentlichten Forschungen Maesas letzter Typ unter Elagabal, geprägt Mitte 221-März 222.

elgi
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Beitrag von elgi » Fr 19.10.07 19:31

Hallo chinamul,
ich habe mir gerade Deinen Beitrag in dem genannten Link durchgelesen und ich bin ganz Deiner Meinung. Viele Frauenporträts auf den Münzen sind zwar klassisch schön, aber dadurch eben weniger interessant, weil weniger individuell (meiner Meinung nach jedenfalls). Da geben viele Männerporträts mehr her.
Um nochmal auf den Denar zurückzukommen: Was ich dazu herausgefunden habe, ist nur die RIC-Nummer 268, aber die sagt mir leider nicht das genaue Prägejahr (mich würde eben interessieren, wie alt sie da war).

elgi
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Beitrag von elgi » Fr 19.10.07 19:32

Oh, ich sehe gerade, da waren schon zwei Antworten, bevor ich meine Frage abgeschickt habe.
Vielen Dank für Eure Bemühungen!!!
Gruß, elgi

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Beitrag von alexander20 » Fr 19.10.07 19:51

Hallo curtisclay,

dann befinden wir uns, was die Datierung des Denars der Julia Maesa betrifft, ja im Konsens. Ich allerdings mache meine Datierung auf das Jahr 221/222 nicht an der Reversdarstellung "PVDICITIA" fest, sondern vielmehr an der Aversdarstellung der Julia Maesa und dort insbesondere an der Frisur. Gerade bei den Frauen der severischen Dynastie können die Haartrachten durchaus als ein zuverlässiges Merkmal zur Klassifizierung und Datierung einer Münze herangezogen werden.
Literatur hierzu:
Buchholz, Die Bildnisse der Kaiserinnen der severischen Zeit
Meischner, Das Frauenporträt der Severerzeit
Wegner, Datierung römischer Haartrachten

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El Che
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Beitrag von El Che » Fr 19.10.07 20:00

Auch ich habe durchweg positive Erfahrungen mit dem Verkäufer gemacht. Die Münzen sind qualitativ überdurchschnittlich gut und ich kann mir aufgrund meiner Kontakte mit dem Verkäufer nicht vorstellen, dass es bei versehntlich angebotenen Fälschungen Probleme mit der Rückgabe geben würde.

Liebe Grüße,
Uli

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Beitrag von alexander20 » Fr 19.10.07 20:16

Hallo elgi,

das genaue Geburtsdatum der Julia Maesa ist nicht bekannt. Nach der Literatur wurde sie wohl zwischen 170 und 175 in Emesa geboren. Davon ausgehend, dass der Denar in den Jahren 221/222 geprägt wurde- wie ich in Übereinstimmung mit curtisclay dargelegt habe- zeigt der Denar Julia Maesa im Alter von etwa 50 Jahren.

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Beitrag von curtislclay » Fr 19.10.07 20:23

Alexander,

Die richtige Reihenfolge der Rs.-Typen hängt selbstverständlich teilweise von der Entwicklung der Haartracht ab.

Die richtige Datierung kann aber nur über den Rs.-Typ erfolgen, da es offensichtlich ist, dass die Typen der Frauen gleichzeitig mit den Typen des Kaisers eingeführt und dann wieder geändert wurden.

So ist Maesas Typ PVDICITIA genau gleichzeitig mit Elagabals letzter Ausgabe, nämlich mit seinen vier Typen des opfernden Kaisers, wovon einer die Daten TR P IIII und V trägt.

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Beitrag von elgi » Fr 19.10.07 23:19

Nur nochmal zur Sicherheit nachgefragt:
Das heißt also, dass der jeweilige Kaiser je nach Lage ein bestimmtes Image oder politisches Programm propagieren wollte und dass dementsprechend die Münzen aller Familienmitglieder angeglichen wurden?

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