Antoninian des Regalianus unglaublich aber wahr

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

n.......s
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Beitrag von n.......s » Mi 24.10.07 19:14

...anfangs habe ich mich gefragt , ob das mit der Münze ernst gemeint ist ???
Das Ding ist so was von schlecht !!! Die Buchstaben an der Stelle - wo man gern Regal.. lesen möchte , sind eindeutig manipuliert .

alexander20
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Beitrag von alexander20 » Mi 24.10.07 21:30

Guten Abend Papinian,

der Usurpator Regalianus wurde im Jahre 260, sicherlich einem der schlimmsten Jahre der römischen Geschichte überhaupt, von seinen Truppen per Akklamation zum Kaiser ausgerufen. Bereits nach kürzestes Zeit wurde er allerdings von Kaiser Gallienus besiegt und verschwand in der Geschichte. Die historische Bedeutung des Regalianus in der römischen Geschichte ist gleich null. Der Wert der Münzen des Regalianus ergibt sich selbstverständlich und einzig aus der Seltenheit dieser Münzen. Wie man allerdings in einer Münze des Regalianus in einer derart schlechten und schlichtweg nicht sammelwürdigen Qualität - selbst wenn sie echt wäre- "eine unerschöpfliche Quelle an erlebter Geschichte " sehen kann, ist mir nicht nachvollziehbar. Unerschöpfliche Quellen erlebter Geschichte sind die Werke der römischen Historiker und Zeitzeugen wie Sueton, Herodian, Marcellinus Ammianus um nur einige wenige zu nennen.

Alexander20

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Beitrag von checky1_de » Mi 24.10.07 21:37

Mir scheint,dass ich durch diesen Eintrag eine heikle Diskussion in Gang gebracht habe;).

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Mi 24.10.07 21:38

Tja, dann wär das ja für alle Zeiten geklärt :wink:

Für mich ist die Einstellung von Papinian allerdings schon prinzipiell nachvollziehbar.
Gruß,
antoninus1

alexander20
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Beitrag von alexander20 » Mi 24.10.07 21:39

Hallo checky1 de,

Deine Frage, wann die Münze angefertigt wurde, vermag ich nicht zu beantworten. Ich verweise allerdings auf das Statement von tilos, über dass ich mich sehr amüsiert habe.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend
Alexander20

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Beitrag von McBrumm » Mi 24.10.07 21:40

Immerhin hat Regalianus die Sarmaten besiegt.
Ich als Österreicher muß da schon zu meinem Kaiser helfen, der schließlich in Carnuntum seine Münze schlagen ließ (vermutlich). :-)

lg
McBrumm
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Beitrag von Pscipio » Mi 24.10.07 21:41

@Alexander: irgendwie fällt es mir schwer, dir zu glauben, du würdest einen Regalian nicht in die Sammlung nehmen :) Ausserdem, eine Münze des Regalian hat sicherlich eine grössere Bedeutung als ein - als Beispiel - Providentia-Denar des Severus Alexander, selbst wenn letzterer Kaiser historisch gesehen wichtiger ist als Regalian. Die Bedeutung einer Münze misst sich ja nicht nur daran, wie wichtig der darauf abgebildete Kaiser für die römische Geschichte war.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von taurisker » Mi 24.10.07 21:49

Unerschöpfliche Quellen erlebter Geschichte sind die Werke der römischen Historiker und Zeitzeugen wie Sueton, Herodian, Marcellinus Ammianus um nur einige wenige zu nennen.
Guten Abend, Gemeinde ... hmhm, zu Sueton hätte ich ein interessantes und sehr gut übersetztes Werk zur Empfehlung:
"Das Leben der römischen Kaiser" herausgegeben und übersetzt von Hans Martinet (Titel d. Originals: Die Kaiserviten = De vita Caesarum, C. Sueton Tranquillus, lateinisch/deutsch, 1997 Patmos Verlag, Herausgeber/Übersetzer ist ebenfalls Martinet) erschienen 2001 im Verlag Albatros, Düsseldorf, ISBN 3-491-96032-0, empfehlenswert ;-)
Salü
taurisker

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Beitrag von alexander20 » Mi 24.10.07 22:01

Hallo McBrumm,

es ist richtig, dass Regalianus gegen die sarmatischen Roxolanen gekämpft hat, besiegt hat er sie allerdings nicht. Das war vielmehr Kaiser Gallienus.

Alexander20

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Beitrag von alexander20 » Mi 24.10.07 22:09

Hallo Pscipio,

natürlich würde ich einen Regalianus in meine Sammlung aufnehmen, wer nicht? Aber ganz sicher nicht einen Regalianus - selbst wenn er echt wäre- in einer Erhaltung, die nur als gering erhalten bezeichnet werden kann. Münzen in einer Erhaltung g.e. und noch schlechter sind schlichtweg nicht sammelwürdig. Bei solchen Münzen handelt es sich um "Münzschrott".
Ich bin doch sicher nicht der einzige , der dieser Meinung ist?

Alexander20

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Beitrag von beachcomber » Mi 24.10.07 22:10

Die Bedeutung einer Münze misst sich ja nicht nur daran, wie wichtig der darauf abgebildete Kaiser für die römische Geschichte war.
allerdings!
so sind z.b. die münzen des regalian ein prima beispiel dafür, dass als allererstes erstmal solche produziert werden mussten, um ein 'richtiger ' kaiser zu werden.
und ausser regalian (vielleicht jotapian)kenne ich keinen anderen kaiser der solche amateurhaften versuche unternahm, sein bildnis auf münzen zu plazieren.
aus der qualität seiner münzen kann man jede menge schlüsse ziehen, und mir wäre als dokument dieser zeit selbst ein solch malträtiertes exemplar recht, wenn es denn echt wäre!
grüsse
frank

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Beitrag von taurisker » Mi 24.10.07 22:19

Ich als Österreicher muß da schon zu meinem Kaiser helfen, der schließlich in Carnuntum seine Münze schlagen ließ (vermutlich).
Salü, Landsmann McBrumm :-) denke auch, dass sich außer in Carnvntvm sonst kaum wo vermehrt Regalianüsse finden lassen (vielleicht gibz welche aus den bekannten Fake-Labors auf der ebenso bekannten Auktionsplattformen im web) ... der Quell an Originalen ist aba auch mal nimmer sooo üppig wie einst, kann vielleicht auch sein, dass unter dem Rasen des archaeolog. Parks von Carnvntvm noch immer viele von den (eigentlich meist hässlichen) Dingern vergraben liegen ;-) however, der einzige Regalianus der je direkt an meine Linse gedrungen ist, der liegt im Kunsthist. Museum Wien in dessen Münzkabinett (Kustos bzw. Chef dieser Abteilung ist G. Dembski) und das ist eine von den besseren Überprägungen die es von Regalianus gibt ... 15-25t EUR habe ich jedoch nicht (so sagte man mir, wäre der ungefähre "Marktwert" für das Stück) und somit ist die Überlegung daran sowieso absurd, vorerst :lol: ernst beiseite, man sieht verschärfte finanzielle Bedingungen, um ohne (illegalem) Metalldetektor und (ebenso illegaler) Grabung an einen echten und halbwegs erkenntlichen R. zu gelangen (wenns denn einen gibt!), was bleibt da außer die Äcker umzubuddeln ... Lotto oder fleissig Sparen? Oder doch wieder ins Münzkabinett gehen? :roll:
Gruß
Herfried

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Beitrag von beachcomber » Mi 24.10.07 22:21

Münzen in einer Erhaltung g.e. und noch schlechter sind schlichtweg nicht sammelwürdig. Bei solchen Münzen handelt es sich um "Münzschrott".
es gibt sicher mehr leute die auf diesem elitären standpunkt stehen. für mich ein zwar nachvollziehbarer, aber nicht akzeptierbarer, schliesslich gibt es zig verschiedene gründe warum jemand römische münzen sammelt!
denn auch wenn ich gelernt habe, dass es vernünftiger ist sein geld für top-münzen auszugeben, so heisst das aber nicht, dass jemand der nicht über das nötige kleingeld verfügt, mit dem sammeln antiker münzen aufhören sollte.
schliesslich ist auch eine g.e. erhalten münze ein dokument seiner zeit, auch wenn sie vielleicht nicht die ästhetischen ansprüche eines jeden erfüllt.
im übrigen würde ich mir auch keinen g.e. erhaltenen gordian in die sammlung legen, einen g.e. erhaltenen regalian aber allemal!
grüsse
frank

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Beitrag von Pscipio » Mi 24.10.07 22:23

alexander20 hat geschrieben:Aber ganz sicher nicht einen Regalianus - selbst wenn er echt wäre- in einer Erhaltung, die nur als gering erhalten bezeichnet werden kann. Münzen in einer Erhaltung g.e. und noch schlechter sind schlichtweg nicht sammelwürdig. Bei solchen Münzen handelt es sich um "Münzschrott".
Ich würde jede sicher als echter Regalian-Antoninian identifizierbare Münze mit Kusshand in die Sammlung aufnehmen, und wäre sie noch so zerkratzt oder korrodiert. Aber wir müssen da ja nicht gleicher Meinung sein: wenn du mal einen zu hässlichen Regalian übrig hast, nehme ich ihn dir sehr gerne ab! :D
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von areich » Mi 24.10.07 22:34

Aber würdest Du ihn wirklich behalten?
Oder verkaufen um damit viele schönere Münzen zu kaufen?

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