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Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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richard55-47
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Beitrag von richard55-47 » Do 13.12.07 13:02

Ich denke, man dreht sich im Kreis. Die "Wennlepperei" bringt nichts.

Falls Saulus zum Paulus geworden ist, sollte man ihm nicht weiter in die Weichteile treten.
Falls er weiter Geschnitztes als original etc. anpreist, sollte er uns den Gefallen tun und von sich aus verschwinden.
do ut des.

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Chandragupta
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Beitrag von Chandragupta » Do 13.12.07 14:39

Hallo Leute,

ich verstehe zwar die Hintergründe nicht, trotz mehrmaligen Lesens dieses Threads. Hat der "Lockenschneider" sich mal als solcher betätigt? Wenn ja - das ist pfui, an antiken Münzen WIRD einfach nicht herumgeschnitzt, um sie "schöner" zu machen. :evil:

Für mich gilt dann ganz klar: Wenn am Bild oder der Legende schnitzenderweise was "verbessert" ("geschärft") worden ist, ist die Münze kein ORIGINAL mehr, sondern eine Fälschung und demnach nur noch ein paar symbolische Euros wert. Wie jede "normale" Touristenfälschung vom Basar in Tunis auch.

Ich habe z.B. eine "CORN SVPERA AVG", die mal eine "CORN SALONINA AVG" war - ja, "sehr hübsch". Als Belegstück für Schnitzwerke sicher nicht uninteressant, genauso wie das vergleichbare Stück, so sich eine späte (nur noch fast reinkupferne) Salonina in eine "Zenobia" verwandelt hat. :mad:

Selbst wenn das Untergepräge geblieben ist - obiges gilt für seriöse Sammler dann eigentlich genauso. Oder irre ich mich da?

An den hier gezeigten Münzen kann ich aber gemäß der reinen Fotos nix Verdächtiges finden. Zumindest nicht an der Mariniana aus Viminacium - ein sehr schönes und wirklich seltenes Stück - bestimmt einen dreistelligen Euro-Betrag wert (aber ich bin nicht so der Preisexperte für Römische Provinz).

Der Traian sieht aber in der Tat etwas komisch aus. Zumindest der Rv. KÖNNTE "geschärft" worden sein - aber das fällt gerade bei SILBER ja am Original BESONDERS auf, und in der Hand sieht das dabnn vielleicht ganz anders aus als auf den (bewußt?) verwackelten, unscharfen (und in Photoshop nachgeschärften?) Fotos.
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Do 13.12.07 20:38

Fälschungen in Heimarbeit


Wollte keinen neuen Thread aufmachen, ein wenig passt es.

Chandragupta hat völlig recht - sobald an einer Münze geschnitzt wurde, ist sie kein Original mehr.

Das Problem der "geglätteten" Münzen liegt anders. Die Erde gibt eine Münze mit makelloser Patina bei Bronzen nie her, es ist immer einer Restaurierung angesagt. Restaurator ist übrigens ein Beruf. Über die Qualität einer restaurierten Münze kann man sich nur am Original überzeugen - Fotos bei ebay sind im höheren Preisrahmen wenig hilfreich

Grüße
Zwerg
Zuletzt geändert von Zwerg am Do 13.12.07 21:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von beachcomber » Do 13.12.07 21:09

Restaurator ist übrigens ein Beruf
wie man an dem angeführten beispiel sieht, kommen autodidakten auch oft zum ziel :)
grüsse
frank

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Beitrag von Zwerg » Do 13.12.07 21:44

Nachtrag

Grüße
Zwerg
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Chandragupta
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Beitrag von Chandragupta » Fr 14.12.07 09:53

Danke für beide Links.

Jetzt wird mir klarer, woher die z.Zt. sich massenhaft auf dem Markt befindenden Fälschungen von Ton-Artefakten (z.B. aus Chandraketugarh) sein könnten.

Darunter sind durchaus auch diverse echte Stücke, aber ebenfalls massig "Nachbauten" - mit "tea and clay" auf "alt" getrimmt: paßt! Die Quelle für den bisherigen Besitzer, der gut Buch geführt hat - Engländer. :-)

Danke, sehr interessant. Was man so aus der "08/15"-Normalpresse noch alles erfahren kann...
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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