Gefälschte Julia Paula?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Mi 02.01.08 21:30

Gruselig, auf Friedhöfen zu graben. Ich bin zwar ein rationaler Mensch, aber anscheinend kommen da doch irgendwelche Urängste bei mir hoch.
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer

kollboy
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Beitrag von kollboy » Mi 02.01.08 21:36

auf einem friedhofstor, an dem ich gelegentlich vorbeikomme (ich glaub in arnfels, südsteiermark), steht:
was ihr seid, waren wir
was wir sind, werdet ihr.

da kommt MIR ein bissl das gruseln, obwohl ich auch ein sehr rationaler mensch zu sein behaupte und beruflich fast täglich mit der hinfälligkeit der menschlichen existenz konfrontiert bin.

Fides
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Beitrag von Fides » Do 03.01.08 10:08

Der Friedhofspruch gefällt mir. Wer Erfahrung hat in punkto Suchen, erkennt auf dem Acker noch heute die Stellen, wo die Römer neben ihren Anwesen die Verstorbenen verbrannten. Meistens liegen auch Münzen darunter, ebenfalls mit Brandspuren. Besonders für das geübte Auge gut zu erkennen, wenn die Felder glattgeeggt und die Lichtverhältnisse entsprechend sind. Erst die späteren geopferten Münzen können interessant sein. Erkläre das manchmal auch den Bauern auf ihren Feldern - die sind meistens sprachlos. Für den Laien ist nichts mehr zu erkennen - ergo, wir gehen wieder auf in unserer Muttererde....

Zum Suchen. Sehe das als reines Hobby, d.h., an erster Stelle kommt die Bewegung. Über die Suchertypen könnte man ein Buch schreiben. Von den Profis bis zu den Illegalen sowie den Naiven, der oft am Anfang unverschämtes Glück haben kann.
Ansonsten - die Funde werden immer weniger, da wächst ja nichts nach!!
Und es rennen immer mehr Sucher durch die Gegend.
Zur Plautilla - auf der Rückseite ist die Pietas mit Zepter und Kind.

Fides
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Beitrag von Fides » Do 03.01.08 11:52

Noch kurze Anmerkung zum Kult (Kultur) der Griechen und Römer:

Herakles: Nicht geboren zu werden ist das Beste; so früh wie möglich zu sterben, das Zweitbeste.

Lat. Sprichwort: Nihil interit - Nichts geht zugrunde. Mors porta vitae - Der Tod ist die Pforte des Lebens.

Die Antike hatte ein anderes Verhältnis zum Tod, wie unsere heutige (christliche) Kultur. Der Tod heute wird weitgehends verdrängt oder wird als ein großes Desaster empfunden.

kollboy
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Beitrag von kollboy » Do 03.01.08 13:41

ich hab mal gelesen, dass die fruehen christen mit ihrem (ewigen) leben nach dem tode als etwas erstrebenswertem bei den traegern der griechischen kultur eher auf unverständnis gestossen sind, quasi anch dem motto: jetzt hat der mist endlich ein ende - und dann solls noch weiter gehen, womöglich auch noch ewig?! nein danke!

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Do 03.01.08 14:04

Dazu nun wieder paßt dieser Spruch von einer Sonnenuhr:

OMNES VVLNERANT VLTIMA NECAT

Gemeint natürlich 'HORAE, HORA, die Stunden, die Stunde'. Übersetzung etwa 'alle verletzen, die letzte tötet'

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Fides » Do 03.01.08 14:27

kollboy - Unterschied: Einswerdung mit dem Universum (Aufhebung der Polarität) oder das Christentum - die fleischliche Auferstehung.

Interessant auch der Hinweis von Peter43 - Gegenstück der "ewige Jude" = Golem

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Do 03.01.08 15:06

Fides hat geschrieben:Interessant auch der Hinweis von Peter43 - Gegenstück der "ewige Jude" = Golem
Der "ewige Jude" ist Ahasverus, während der Golem damit nichts zu tun hat. Hierzu folgende Links:
http://www.equinox-net.de/Golem/golt1.htm
http://content.karger.com/ProdukteDB/pr ... ?Doi=13652

Gruß

chinamul
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Beitrag von Fides » Do 03.01.08 17:23

Da hat sich ein Lapsus eingeschlichen. Sie haben natürlich recht. Über den Golem gibt es verschiedene Versionen. Saul Friedländer bechreibt diese sehr gut in seinem Buch "Wenn die Erinnerung kommt".

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