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As, Münzmeisterprägung des Augustus

Verfasst: Mi 09.01.08 19:54
von klosterschueler
Liebe Römerfreunde!

Anbei wieder ein Stückerl, bei dem ich etwas Anschubhilfe brauche, um die ich herzlich bitte.

10,2g, 26mm

Herzlichst
Euer Klosterschüler

Verfasst: Mi 09.01.08 19:59
von Peter43
Das ist eine sog. Münzmeisterprägung des Augustus. Typisch dafür ist das große SC auf der Rs. sowie eine Legende darum herum, die neben dem Namen des Münzmeisters die Buchstaben III VIR AAAFF tragen. Das heißt auf Deutsch Triumvir (= Münzmeister) zum Prägen und Gießen von Gold aureus), Silber (argenteus) und Aes.

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Mi 09.01.08 20:03
von klosterschueler
Hallo Peter!

Danke für's 'einnorden', werde mal losforschen.

Klosterschüler

Verfasst: Mi 09.01.08 20:33
von klosterschueler
Hallo Peter43!

Sag, Münzmeisterprägung bedeutet, dass der Münzmeister sich auf der Münze verewigen durfte?
Kann aber alles sein: Denar, As, Sesterz... (also nicht in dem Fall aber Münzmeisterprägungen generell)

Klosterschüler?

Verfasst: Mi 09.01.08 20:55
von Peter43
Diese Prägungen sind meistens Asses. In der Zeit der Republik war mit dem Prägen ein Münzmeister beauftragt, der vom Senat ernannt wurde. er hat sich in der Regel auch auf den Denaren 'verewigt'. Deshalb sind auch hre Listen bekannt. Bei Numispedia kann man sie nachlesen. Zur Zeit des Augustus wurde das das Amt der Triumviri (oder Tresviri) eingerichtet. Das waren die Dreimänner, die das Prägen der Münzen überwachten. Und zu Beginn der Herrschaft des Augustus konnten sie die Bronzemünzen mit ihren Namen versehen. Manchmal stehen da auch mehrere Name auf einer Münze.

Es ist sicher möglich, Deine Münze näher zu bestimmen. Das AAAFF siehst links vom großan S. Danach kommt der Name des Münzmeisters. Man muß nur die Liste der Namen durchgehen und testen, mit welchem Namen die bei Dir lesbaren Buchstaben übereinstimmen. Das ist mehr oder weniger nur eine Fleißarbeit!

Diese Asses sind sehr lange umgelaufen. Deshalb sind oft sehr abgenutzt. Dein As ist schon eins der besseren Exemplare. Sie gehören auch zu den Münzen, die am häufigsten einen Gegenstempel tragen, der sie wieder gültig macht, obwohl man nichts mehr erkennen kann.

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Mi 09.01.08 21:35
von klosterschueler
Hallo Peter43!

Jössasna, so früh sind wir da, sorry, hatte ja schon mal einen Denar aus der Zeit der Münzmeister hier vorgestellt (http://www.numismatikforum.de/ftopic23213.html ), hätt ich also schon wissen können. :oops:
Vielen Dank für die Info, dass die Asse lang umgelaufen sind und wo der Name steht, vielleicht mach ich mal darüber.

Es grüßt dich herzlichst
Der Klosterschüler

Verfasst: Mi 09.01.08 21:40
von curtislclay
Scheint sich um P. Lurius Agrippa zu handeln.

Das Amt des Triumvir wurde nicht erst von Augustus eingerichtet, sondern bestand schon unter der Republik. Deshalb versuchen die meisten modernen Gelehrten, die republikanischen Münzmeister in aufeinanderfolgende Dreiergruppen einzuordnen!

Verfasst: Mi 09.01.08 21:43
von klosterschueler
Hallo nochmal!

Mit dieser Liste habe ich meine ersten Denare bestimmt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... Cnzmeister

Klosterschüler

Verfasst: Mi 09.01.08 21:49
von klosterschueler
Hallo Freunde!

Ich riskier, dass folgende Münze ebenfalls in diesen Tread, passt:
As, weil Rotstich, riesiges SC, 10,35g, 25mm, abgegriffen.... III VIR

Euer Klosterschüler

Verfasst: Mi 09.01.08 22:17
von Peter43
Na klar, diese Münze ist auch ein As der Münzmeister. Von dessen Namen ist re oben nur noch NF erkennbar. Dann müßte es Cn. Piso Cn. F. sein.
R. CN PISO CN F IIIVIR AAAFF um großes SC herum
RIC I, 38; geprägt 15 v.Chr.; häufig

Die erste Münze ist
Av. CAESAR AVGVST PONT MAX TRIBVNIC POT
Bloßer Kopf des Augustus, n.r.
Rv. P LVRIVS AGRIPPA IIIVIR AAAFF, um großes SC herum
RIC I, 427; geprägt 7 v.Chr.; häufig

P Lurius ist übrigens bei Numispedia fälschlicherweise als PLURIUS geschrieben!

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Mi 09.01.08 22:18
von diwidat
@ klosterschueler,
wenn ich das richtig gesehen habe, hat Deine Münze Bild A1 einen Gegenstempel mit CAE im ovalen Schild.
Der Herr Werz hat 2004 in einer Publikation die Sammlung -Bech- vorgestellt, in der sich ein ähnlicher Gegenstempel befindet.
Nach der Erklärung handelt es sich um die Lesung: CAE(saris) unter Germanikus (ca. 14-16 n.Chr.)
Die Gegenstempel befänden sich meist auf Dupondien der augustäischen Münzmeister Prägungen.

Das könnte bei Dir der Fall sein.
Gruß diwidat

Verfasst: Mi 09.01.08 22:30
von Peter43
Hallo Diwidat!

Nach RIC handelt es sich aber um ein As. Die Dupondien haben ein andere Vs. mit einer Victoria, die Augustus krönt. Das mit den Dupondien scheint auch etwas fragwürdig zu sein. Im RIC sind sie alle mit einem Fragezeichen versehen. Ich weiß aber nicht warum.

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Mi 09.01.08 22:42
von klosterschueler
Hallo Ihr!

Vielen Dank für Eure Hilfe, hat wieder viel Spaß gemacht.
Außerdem festgestellt, dass ich noch viel lernen muss, den Gegenstempel mit CAE hab ich jetzt minutenlang gesucht, obwohl ich die Münze in der Hand halte und ihr nur den Scan seht....

Ich darf mich empfehlen und eine gute Nacht wünschen
Herzlichst, euer Klosterschüler

Verfasst: Mi 09.01.08 23:27
von tilos
klosterschueler hat geschrieben:Hallo Ihr!

Vielen Dank für Eure Hilfe, hat wieder viel Spaß gemacht.
Außerdem festgestellt, dass ich noch viel lernen muss, den Gegenstempel mit CAE hab ich jetzt minutenlang gesucht, obwohl ich die Münze in der Hand halte und ihr nur den Scan seht....

Ich darf mich empfehlen und eine gute Nacht wünschen
Herzlichst, euer Klosterschüler

Ist unmittelbar unters SC geschlagen worden, hat das S sogar ein wenig "weggequetscht".
Ebenfalls eine gute Nacht wünscht
Tilos