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CNG-Schätzpreise
Verfasst: Di 15.01.08 21:58
von Lemur
Hallo zusammen,
Ich wollte mal nach euren Erfahrungen zu den Schätzpreisen bei CNG(electronic auctions)fragen.
Habe dort nun einiges entdeckt

-bin auch angemeldet-aber die Schätzpreise kommen mir recht niedrig vor.
Dankbar für Eure Einschätzungen wäre
Lemur
Verfasst: Di 15.01.08 22:01
von beachcomber
hallo lemur,
ja, sind sie - wirst du schon noch merken

kleines beispiel gefällig?
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=117585
grüsse
frank
Verfasst: Mi 16.01.08 00:54
von Peter43
Wenn Du an einer Münze wirklich interessiert bist, d.h. Du willst sie unbedingt haben, reicht der doppelte Schätzpreis in der Regel nicht aus! Das ist jedenfalls meine Erfahrung! Das gilt noch mehr für die großen CNG-Auktionen.
Mit freundlichem Gruß
Verfasst: Mi 16.01.08 13:05
von Chandragupta
Eine Auktion, die ihre Schätzpreise sehr niedrig ansetzt kann sich sicher sein, daß die Steigerung umso heftiger ausfällt, weil zunächst die "Einstiegshürde" wegfällt und dann die "Bieterschlachten" losgehen.
Und Schätzpreise für römische Goldmünzen, die unter dem aktuellen Marktpreis für Rohgold liegen...
Klar werden hier bei diversen(!) Stücken die Endpreise ein VIELFACHES der Schätzpreise sein ... das Doppelte dürfte eher die untere Grenze des Durchschnitts sein.
Verfasst: Mi 23.01.08 18:08
von Lemur
Tja,nun hab ich`s gemerkt!Hatte jeweils mehr als das 3-bzw.4fache des Schätzpreises geboten.......

Verfasst: Do 24.01.08 12:58
von Chandragupta
Ja, die Fuhre ging teilweise ganz schön ab. Ich lag mit meiner Schätzung also durchaus richtig. Okay, die Severer (speziell der indische Nachbau:
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=117673 ) waren natürlich zum Teil auch echt 'ne Schau!
Oder das Teil hier - da könnte sogar ich glatt zum Severersammler werden:
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=117672
Bin aber trotzdem bei zwei Stück zum Zuge gekommen.

Verfasst: Do 24.01.08 15:10
von areich
Das sind einfach gar keine Schätzpreise sondern Mindestgebote.
Aber einmal habe ich eine Münze für 10 oder 11% über dem Schätzpreis bekommen allerdings nur weil jemand anders netterweise nicht geboten hat.
Verfasst: Do 24.01.08 15:35
von Chandragupta
Neee, es sind schon Schätzpreise ("estimate"); und das Mindestgebot sind sogar nur 50 oder 60% davon.
Oder verwäxle ich das jetzt mit der "echten" CNG/Triton-Auktion?
Jedoch weiß ich, daß man Münzen dort durchaus auch (sogar deutlich) unter "estimate" bekommen kann - aber sobald man einen Höchstbetrag eingibt, der das "estimate" überschreitet, wird sofort dieses angesetzt.
Also, fiktives Bsp.: "Estimate" sei 100,- US-$. Ich biete erstmal nur 60,- $ (um die Münze dadurch auf meine "watchlist" zu packen), dann wird das auch mit nur 60,- $ als Höchstgebot angezeigt. Nun will ich sie aber wirklich haben und möchte mehr bieten, um sicher zu gehen. Ich stehe mit meinem Handle und den 60,- $ wie gesagt auch immer noch online als Höchstbietender - gebe ich jetzt jedoch z.B. 150,- $ ein, springt der Preis sofort auf 100,- $ - jedoch weiterhin mit mir als dem Höchstbietenden. Erhöhe ich jetzt sicherheitshalber noch weiter (weil ich weíß, daß ich zum Ende der Auktion gerade nicht online sein kann), z.B. auf 250,- $ bleibt's trotzdem bei den 100,- $ - und wenn kein anderer bietet, bekomme ich sie auch für diesen Preis (natürlich + 10% Aufgeld).
Aber da man eh nur "Ladenhüter" unter Schätzpreis kriegt, who cares?!
Das ist doch auch auf Liveauktionen so: Da wird auch erst zum Schätzpreis ausgerufen und dann ggf. "runtergezählt".
Verfasst: Do 24.01.08 16:11
von areich
Nein, Du hast schon recht. Ich meinte nur, daß es eben keine wirklichen Schätzpreise sind. Die Münzen/Lots für die ich mich interessiert habe sind, bis auf die eine Ausnahme, immer weit jenseits des 'estimates' geendet.
Verfasst: Do 24.01.08 16:31
von curtislclay
Ich finde CNGs Verfahrensweise unfair und ungerecht, ohne vorhandene Gegengebote gleich den Schätzpreis statt des Ausrufpreises (60% davon) einzusetzen, sobald man den Schätzpreis bietet!
Der "indische Nachbau", zu dem Chandraqupta oben einen Link gibt, scheint mir doch ein offizielles Stück mit einem völlig neuen Rs.Typ zu sein. Ich hoffe, nächste Woche in Forvm Ancient Coins mehr darüber zu schreiben!
Verfasst: Do 24.01.08 16:54
von Chandragupta
curtislclay hat geschrieben:Ich finde CNGs Verfahrensweise unfair und ungerecht, ohne vorhandene Gegengebote gleich den Schätzpreis statt des Ausrufpreises (60% davon) einzusetzen, sobald man den Schätzpreis bietet!
Der "indische Nachbau", zu dem Chandraqupta oben einen Link gibt, scheint mir doch ein offizielles Stück mit einem völlig neuen Rs.Typ zu sein. Ich hoffe, nächste Woche in Forvm Ancient Coins mehr darüber zu schreiben!
Das ist ein Auktionshaus, die wollen eben Geld verdienen - aber so hat man bei "Ladenhütern" bei 60% trotzdem noch 'ne Chance.
Mit dem offiziellen Stück magst Du durchaus recht haben. Das muß man in der Hand halten, um es begutachten zu können. Hast Du wohl bekommen? Naja, dann bin ich kurz vor Dir raus.

Manche der Frührömer waren z.T. aber wirklich indische Beischläge (und man staunt, wie gut die die Kopien hinbekamen!):
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=117537
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=117558
Jetzt warte ich nur noch auf die Lieferung...
Verfasst: Do 24.01.08 23:03
von curtislclay
Wenn du $1600 geboten hast, warst du der Unterbieter!
Hast du darüber nachgedacht, wer die sechs Figuren auf der Rs. sind, und wie die kaiserliche Familie es zusammengebracht haben kann, im J. 210 von England aus vor einem Vesta-Tempel zu opfern?
Verfasst: Fr 25.01.08 09:46
von Chandragupta
Nein, mein letztes Gebot war 1550,- $ - wenige Augenblicke vor Ende. Dann muß aber noch direkt nach mir jemand 1600,- $ geboten haben und Du dann noch mehr; doch als die "outbid notice" dann bei mir ankam, war die Auktion schon zuende... Außerdem war 1500,- $ eh mein an sich höchstes Gebot. Dieser Preis ist - so interessant diese Münze an sich auch sein mag! - einfach nur Wahnsinn... Ich drucke mein Geld ja nicht selber...
Zur genauen Interpretation des Rs-Typs fehlen mir auch alle Vorstellungen ... und da ich das Stück eh nicht habe, sinkt verständlicherweise mein persönliches Interesse an der Lösung dieses Rätsels stark, wer aus der Severus-Familie da steht oder wer davon "nur" Priester/innen bzw. "Begleitfiguren" sind.
Außerdem war ich eher von einem indischen Nachbau ausgegangen; aber stimmt: Dazu ist der Stil einfach viel zu fein, hast recht. Und wozu
soviel Phantasie bzgl. der Neuschöpfung eines eigenen Reverstyps?
Hier lasse ich Severersammlern den Vortritt.
Freue Dich über dieses spitzenmäßige Unikat!

Verfasst: Fr 25.01.08 16:32
von curtislclay
Nur vom Bild her vermute ich, von links nach rechts: Geta, Caracalla, Altar, jugendlicher Opferdiener, Julia Domna (Kopf und Schulter), Septimius, Genius Senatus.
Verschweigen uns die Historiker eine Rückkehr der kaiserlichen Familie von Grossbritannien nach Rom im Winter 209/210?
$750 wäre mir lieber gewesen, aber ich betrachte den Preis als angemessen. Ich hatte sogar $2000 für das Stück angeboten, bevor es in die CNG-Auktion kam! Septimius Severus ist ja der Schwerpunkt meiner Sammlung, die wenn alles planmässig verläuft ins British Museum kommen soll!
Verfasst: Fr 25.01.08 16:43
von beachcomber
$750 wäre mir lieber gewesen,
wer hätte das gedacht!

aber leider, leider klappt's selten so wie's einem lieber wäre!
ausserdem sind die CNG electronic auctions mittlerweile so bekannt, dass selbst da nur noch sehr selten ein schnäppchen zu machen ist.
grüsse
frank