Die verschiedenen Typen von Consecrationsmünzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » So 27.01.08 15:45

beachcomber hat geschrieben:
ein sesterz mit einem interessanten ausbruch ,(für den ich keine erklärung habe)
Im Prägemoment werden die inneren Spannungen im Werkstoff manchmal übergroß. Das geschieht besonders, wenn es Schwankungen der Fließfähigkeit (durch Legierungsänderungen) gibt, die Prägetemperatur abnimmt oder der Schrötlingsdurchmesser wesentlich kleiner war als das Münzfeld. Spannungen im Inneren sind allerdings auch wieder gewünscht, denn sie steigern die Härte und den Abriebwiderstand der fertigen Münze.
Ist die Differenz der Durchmesser von Schrötling und fertiger Münze sehr groß, dann hat das Material im Moment der Prägung große Wege zurückzulegen, es öffnen sich quasi in Fließrichtung (radial nach außen) weite "Räume", die es nicht mehr auszufüllen vermag, es entsteht ein innerer "Zug", dem das Material nicht mehr standhalten kann und folglich aufreißt. Diese Risse registrieren wir als immer radial nach außen gerichtet und sich keilförmig erweiternd.
2 dieser Risse bilden die Flanken des fehlenden "Dreiecks" auf Deiner Münze.
Rissbildungen registriert man auch an Stellen starker Verwirbelungen des Materials im Prägemoment, nämlich dort, wo z.B. hohe Prägekonturen scharfkantig auf niedrigere treffen. Hier an der Kopfkontur. Auch hier entsteht sozusagen eine "Sollbruchstelle". Ein wenig Rütteln an diesem labilen Dreieck - und schon ist der Bruch perfekt.
Ich hoffe, diese stark vereinfachte Darstellung des ganz natürlichen Vorganges versöhnt Dich etwas. Immerhin sind ja noch 80-90% der Flächen vorhanden, und das in exzellenter Qualität. Erschaudere vor dem Preis, den Du gezahlt haben müßtest, wenn noch alles komplett wäre. Und freue Dich an dem, was Du hast. Das hat wenigstens nicht jeder, erst recht nicht

drakenumi1
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Beitrag von curtislclay » So 27.01.08 20:59

Ein Missgriff war das nicht. Septimius Severus hat Commodus konsekrieren lassen, und diese Konsekration wurde nicht durch Macrinus aufgehoben. Dass Commodus im J. 251 noch Divus war, beweisen eben Decius' restaurierte Münzen von diesem Jahr!
Zuletzt geändert von curtislclay am So 27.01.08 21:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 27.01.08 21:20

Septimius Severus hat auch Pertinax konsekrieren lassen (davon würde ich Euch natürlich gern eine Münze zeigen, leider habe ich keine :sad:). Komisch, daß dann Pertinax nicht in der Divi-Serie auftaucht, oder wurde der irgendwann wieder entheiligt?

Homer
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Beitrag von curtislclay » So 27.01.08 21:40

Divus Claudius I. fehlt auch. Er und Pertinax waren halt nicht wichtig genug, nicht beliebt genug. Dazu zirkulierten noch im J. 251 sehr wenige Münzen von diesen beiden Kaisern, auch deshalb durften sie in der restaurierten Serie fehlen.

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Beitrag von beachcomber » So 27.01.08 22:22

Immerhin sind ja noch 80-90% der Flächen vorhanden, und das in exzellenter Qualität. Erschaudere vor dem Preis, den Du gezahlt haben müßtest, wenn noch alles komplett wäre.
so sehe ich das auch, mir reicht dieser sesterz vollkommen, und ausserdem liegt er so in der sammlung wie man im anhang sehen kann :)
grüsse
frank
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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » So 27.01.08 23:04

Also 2 Paulinen? :idea: Eine reale und eine virtuelle! Oh, oh!
1:0 für Dich!

Grüße von

drakenumi1
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