Im Prägemoment werden die inneren Spannungen im Werkstoff manchmal übergroß. Das geschieht besonders, wenn es Schwankungen der Fließfähigkeit (durch Legierungsänderungen) gibt, die Prägetemperatur abnimmt oder der Schrötlingsdurchmesser wesentlich kleiner war als das Münzfeld. Spannungen im Inneren sind allerdings auch wieder gewünscht, denn sie steigern die Härte und den Abriebwiderstand der fertigen Münze.beachcomber hat geschrieben:
ein sesterz mit einem interessanten ausbruch ,(für den ich keine erklärung habe)
Ist die Differenz der Durchmesser von Schrötling und fertiger Münze sehr groß, dann hat das Material im Moment der Prägung große Wege zurückzulegen, es öffnen sich quasi in Fließrichtung (radial nach außen) weite "Räume", die es nicht mehr auszufüllen vermag, es entsteht ein innerer "Zug", dem das Material nicht mehr standhalten kann und folglich aufreißt. Diese Risse registrieren wir als immer radial nach außen gerichtet und sich keilförmig erweiternd.
2 dieser Risse bilden die Flanken des fehlenden "Dreiecks" auf Deiner Münze.
Rissbildungen registriert man auch an Stellen starker Verwirbelungen des Materials im Prägemoment, nämlich dort, wo z.B. hohe Prägekonturen scharfkantig auf niedrigere treffen. Hier an der Kopfkontur. Auch hier entsteht sozusagen eine "Sollbruchstelle". Ein wenig Rütteln an diesem labilen Dreieck - und schon ist der Bruch perfekt.
Ich hoffe, diese stark vereinfachte Darstellung des ganz natürlichen Vorganges versöhnt Dich etwas. Immerhin sind ja noch 80-90% der Flächen vorhanden, und das in exzellenter Qualität. Erschaudere vor dem Preis, den Du gezahlt haben müßtest, wenn noch alles komplett wäre. Und freue Dich an dem, was Du hast. Das hat wenigstens nicht jeder, erst recht nicht
drakenumi1