Im Sinne eines "si tacuisses..." habe ich lange überlegt, ob ich nochmal was dazu sage.
Wie Ihr seht: Mein Innerer Schweinehund (also der "Labersack") hat wieder mal gegenüber dem "Philosophen" gesiegt.
Aber ich fasse mich bewußt kurz:
a) Wenn ich eine hier vertretene
fachliche Meinung eines anderen aus meiner Sicht (denn nur die stelle ich hier dar - "Ewige Wahrheiten" kann und will ich gar nicht von mir geben, sondern allenfalls Anregungen zu wissenschaftlichen Diskussionen liefern) als Blödsinn abtue, und jemand fühlt sich dann
persönlich beleidigt, und das auch noch, wenn er sich dabei einen Schuh anzieht, der ihm gar nicht wirklich paßt (was ich - wie gestern abend ja schon geschrieben - gar nicht wissen
konnte), dann tut mir dieses Mißverständnis wirklich leid.
Ich bin eben die Gepflogenheiten unter meinesgleichen (mediz. Bereich) gewöhnt, da wird auch heftiger Meinungsstreit gepflegt, und keiner nimmt verbale Ablehnung krumm, solange sie der Sache dient, also nicht persönlich beleidigend wird!
Hätte ich z.B. geschrieben: "ElChe, Du bist ein Ar***l*ch, wenn Du sowas schreibst!", dann wäre das natürlich definitiv beleidigend gewesen. Aber genau solche Schläge unterhalb der Gürtellinie wird niemand aus meiner Tastatur finden... NIEMALS!
b) Andererseits lasse ich mir aber auch nicht vorschreiben, Ablehnung in der Sache ggf. auch mit ablehnenden Worten zu äußern. Das dient einfach der sprachlichen Klarheit. "Diplomatisches Geschwurbel" liegt mir nicht unbedingt. Ich kriege auch immer die Krätze, wenn ich höre, wenn z.B. irgendwelche Kandidaten beim Pilawa-Quiz sagen: "Also, ich
würde jetzt Antwort B nehmen..." - ja, was denn nun?! Entweder er
nimmt die (dann hieße die Antwort aber: "Ich nehme/wähle Antwort B!", also ohne den verwässernden Konjunktiv, oder er tut's nicht.
Wir Sachsen sind nunmal so.
c) Meine Texte hier sind immer als schriftliche Umsetzungen "eigentlich"
gesprochener Rede zu verstehen, deshalb benutze ich die hier nicht nur möglichen sondern im Sinne einer Klarheit der Darstellung
unverzichtbaren Betonungen durch entsprechende graphische Hervorhebungen. Das hat genau gar nichts mit "Schreien" zu tun. Das sind legitime, individuelle Stilmittel, die sich auch in meinen gedruckten Publikationen zuhauf finden.
im übrigen: ich finde texte nur in kleinbuchstaben deutlich furchtbarer zu lesen (nein, ich nenne jetzt keine namen von postern hier im numismatikforum mehr, die sowas regelmäßig produzieren und sich dabei vielleicht noch besonders "cool" vorkommen - genauso wie ich bei hinweis auf mögliche fälschungen auch künftig keine auktionshäuser mehr benenne, auch nicht implizit, und deshalb dafür auf coinarchives-bilder besser verzichten werde).
d) "Mentalitätsfragen" sind in der Numismatik an manchen Stellen nicht nur nützlich sondern geradezu
unverzichtbar; z.B. bei der Typologie der Gepräge, die oft nur so erklärt werden kann (wie die Regierungsprogrammatik eines Kaisers auf dessen Reversen); beim Welthandel etc. spielen die aber wirklich keine Rolle. In JEDER Kultur wird dabei allein Wert darauf gelegt, den vereinbarten Gegenwert (in Edelmetall) auch wirklich zu bekommen - alles andere wäre Betrug. Somit hat das Greshamsche Gesetz eindeutig universelle (also kultur- und zeitgeistunabhängige) Gültigkeit, solange es Kurantmünzen gibt.
Im Zusammenhang mit Traians Restitutionsmünzen gibt's jedoch auch jede Menge "Mentalitätsfragen" (die habe ich hier im Thread alle erläutert - Stichwort: "Regierungspropaganda"), aber die spielen bei der Frage der inflationären Verschlechterung der (römischen) Münzen halt keine Rolle. Wem gelingt es, mich vom Gegenteil zu überzeugen?
PS: Es war wohl nix mit "kurzfassen"... Jaja, "si tacuisses, philosophus mansisses!"