Echter Kankelfitz von 1996

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

n.......s
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von n.......s » Fr 14.03.08 14:35

quisquam hat geschrieben:Kein Buch, erst recht wenn es eine Erstauflage ist, ist frei von Fehlern. Auch der hier so hochgelobte Sear hat gravierende Fehler, wie die in Band 2(?) und 3 von Hill übernommenen, rein spekulativen Datierungen. Lustig dahingegen finde ich z.B. im Band 1 die Nummer 1856, eine Claudius-Bronze mit Zentrierlöchern(!) die der Münzstätte Rom zugeschrieben wird.

@nephrurus: Dass es im deutschsprachigen Raum keine ordentlichen Abhandlungen die antike Numismatik betreffend gibt kann man so nicht stehen lassen. Im Gegenteil ist es eher so, dass es für einen Numismatiker ein großes Handicap ist, kein deutsch zu können! Und was die "Einsteigerliteratur" angeht, so gibt es mit dem Kampmann für die kaiserzeitlichen und dem Albert für die republikanischen Münzen zwei wirklich empfehlenswerte Werke.

Preise sind für mich die unwichtigsten Angaben in Katalogwerken, vielleicht fällt mein Urteil deshalb positiver aus. Warum man sich aus der leipziger Ecke aber so auf den Kampmann eingeschossen hat ist mir schleierhaft.

Grüße, Stefan
1. was hast Du gegen Leipzig ??? hat sich außer mir noch jemand geäußert ?
2. es ging um Alternativen zu Kankelfitz oder Kampmann - darauf bezog sich meine Kritik bez. mangelnder Alternativen . Mir fällt da spontan kein Münzkatalog - und darum ging es hier (natürlich gibt es massenhaft deutsche Literatur zur antiken Numismatik -ein - es sei denn , Du nennst mir welche - daran hat niemand gezweifelt !)
3. dass diese beiden Bücher die Ansprüche von Einsteigern genügen , hatte ich oben bereits erwähnt - daher verstehe ich Deinen Einwand überhaupt nicht - wer lesen kann , ist klar im Vorteil ! :wink:

Benutzeravatar
quisquam
Beiträge: 4555
Registriert: Mo 12.09.05 17:22
Wohnort: Rheinland
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Beitrag von quisquam » Fr 14.03.08 14:45

Zu 1: Nichts gegen Leipzig! Ich hatte Chandra (bei Dresden, wie ich jetzt sehe) im Sinn, der sich schon früher als leipziger Comes Hadriani heftigst gegen den Kampmann ausgesprochen hat, wenn mich nicht alles täuscht.
Zu 2/3: Besser geht immer, aber warum mangelnde Alternativen bedauern, wenn die Bücher doch den Ansprüchen genügen??? Oder forderst Du ernsthaft ein deutschsprachiges Referenzwerk als Alternative zu RIC und BMC?

Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

n.......s
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von n.......s » Fr 14.03.08 17:59

quisquam hat geschrieben:Zu 1: Nichts gegen Leipzig! Ich hatte Chandra (bei Dresden, wie ich jetzt sehe) im Sinn, der sich schon früher als leipziger Comes Hadriani heftigst gegen den Kampmann ausgesprochen hat, wenn mich nicht alles täuscht.
Zu 2/3: Besser geht immer, aber warum mangelnde Alternativen bedauern, wenn die Bücher doch den Ansprüchen genügen??? Oder forderst Du ernsthaft ein deutschsprachiges Referenzwerk als Alternative zu RIC und BMC?

Stefan
Hallo Stefan ,
ich bin - was meinen "Römer-Sammel-Wahn" anbelangt , ziemlich beschränkt :lol: - für meine Zeit (3.Jhdt.) ist der RIC oftmals nicht zu gebrauchen und Kampmann , Kankelfitz usw. zu unvollständig - der neue Seaby ist aus meiner Sicht besser und ausführlicher - aber eben auch nicht vollständig.
Also nutze ich häufig das Internet - zumindest für Reichsrömer. Ich sammle überwiegend Provinz - da gibt es erfreulicherweise Spezialliteratur - diverse SNG- Bände , Varbanov , Hristova, Jekov , Ruzicka , Sear usw.

Benutzeravatar
quisquam
Beiträge: 4555
Registriert: Mo 12.09.05 17:22
Wohnort: Rheinland
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Beitrag von quisquam » Fr 14.03.08 19:59

Hallo nephrurus,
ich habe es bislang nicht geschafft mich zu spezialisieren, mein "Römerwahn" (ich betrachte mich nicht als klassischen Sammler) kennt zeitlich eigentlich keine Grenzen. Der Kampmann ist bei einer neuen Münze für mich immer noch das Buch, das ich als erstes zur Hand nehme, da man in keinem anderen Werk eine beliebige kaiserzeitliche Münze so schnell auffinden kann und auch recht sicher sein kann, daß sie aufgeführt ist. Was im RIC gelistet und als Münztyp nicht seltener als R2 ist sollte rückseitenmäßig zu finden sein. In dieser Hinsicht ist der Kampmann sehr vollständig. Ein Ersatz für Spezialliteratur kann und will er naturgemäß nicht sein.

Je mehr man sich spezialisiert, desto mehr verlieren Kankelfitz und Kampmann natürlich für einen an Bedeutung.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

n.......s
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von n.......s » So 01.06.08 12:52

Tschuldigung, dass ich dieses sensible Thema nochmals aufgreife... - aber
beim Surfen habe ich folgendes entdeckt:

http://www.vcoins.com/ancient/forumanci ... duct=10060

die Seltenheitsangabe "extremely rare" dürfte bei diesem Stück keinesfalls übertrieben sein. Bei coinarchives ist kein vergleichbares Stück verzeichnet,
bei wildwinds fehlt es, im Seaby (RCV) ist es nicht gelistet und im Kankelfitz findet man diese Münze auch nicht...
Irgendeine innere Stimme sagte mir, "schau bei der Kampmann nach..." - ich tat es und siehe da : unter der Nummer: 51.42 findet sich besagtes Stück wieder! Was den Preis anbelangt, nur eine von vielen Münzen - sie scheint genauso häufig und billig zu sein wie alle anderen häufigen Typen - in ss für 25€. Frau Kampmann : dafür würde ich gern 10 solcher Münzen nehmen!

Daran zeigt sich sehr deutlich der hier häufig beschriebene Unsinn mit den Wertangaben und daraus resultierend den Seltenheitsangaben im Kampmann.

curtislclay
Beiträge: 3405
Registriert: So 08.05.05 23:46
Wohnort: Chicago, IL, USA
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 29 Mal

Beitrag von curtislclay » So 01.06.08 20:06

Ich betrachte Forvms Stück aber als eine antike Fälschung, die eine Vs. von Caracalla mit einer Rs. von Julia Domna verbindet.

Daher die fehlerhafte Legende, FRVGTI anstatt FRVGIF. Der Stil passt weder zu Rom, noch zur östlichen Münzstätte im neuen Stil ("Laodicea").

Benutzeravatar
quisquam
Beiträge: 4555
Registriert: Mo 12.09.05 17:22
Wohnort: Rheinland
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Beitrag von quisquam » Do 05.06.08 12:19

Das ist der "Nachteil" des Kampmann: alles was im RIC ist (bis R2, bei seltenen Kaisern auch darüber hinaus) ist auch dort gelistet. Darunter sind naturgemäß auch Stücke die kaum bis gar nicht auf dem Markt auftauchen und für die Preisangaben problematisch sind, da stimme ich zu. Da sind die Kataloge von Sear und Kankelfitz klar im Vorteil, da sie nicht den Anpruch haben auch nur annähernd so komplett zu sein.

Ich frage mich ob so eine Münze, wenn offiziell, tatsächlich einen wesentlich höheren Preis erzielt als ein Standarddenar. Das unspektakuläre Rückseitenmotiv mit der nach links sitzenden Ceres wird den allerwenigsten Sammlern als Besonderheit auffallen, und wenn doch nicht unbedingt einen Aufpreis wert sein. Eine größere Seltenheit muss nicht zwangsläufig einen höheren Preis bedeuten.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot], Yandex [Bot] und 33 Gäste