Meine mehr oder weniger untauglichen Westentaschenversuche liegen bald 20 Jahre zurück; seitdem sammle ich keine Bronzen außer Antoninis mehr. Was ich damals exakt verwendet habe, will ich heute nicht mehr beschwören. Die Handelsbezeichnung war nicht explizit "P.O.", eher "Schwärzungsmittel für Silber oder Kupfer" oder s.ä. Ich bekam es zu 50 ml für 32.- DM auf meinen Wunsch hin, P.O. zu wollen. Es sei das gleiche. P.O. sei wohl ein geschützter Handelsname einer Fa. (und ich bekam wohl etwas ähnliches oder das gleiche eines anderen Herstellers). Aus der erinnerung: Sehr dünnflüssig, extrem schnell verflüchtigend, sehr stark riechend, aber nur so ähnlich, wie Äther.Chandragupta hat geschrieben: Reden wir eigentlich von demselben "Pariser Oxid" (das ist die Dimethylether (umgangssprachlich "Narkoseäther" genannt)-Lösung mit ihrem typischen Ether-Geruch nach "Krankenhaus"...)?!
Sollte P.O. tatsächlich nur Äther sein? M.E. reicht das doch nicht für eine Schwärzung aus, wie sie z.B. durch Schwefeleinfluß entsteht (Sulfidbildung).
Man hat wohl früher Selen oder gar Arsen zur P.O. - Herstellung verwendet, beides extreme Gifte, und , wie schon erwähnt, heute wohl für diesen Zweck nicht mehr zugelassen.
Der stechende ätherähnliche Geruch soll wohl auch nur als Warnsignal vor übermäßigem Einatmen dienen (?)
Übrigens bedurfte es immer nur weniger Sekunden Einwirkungszeit, bis die erste Verfärbung des Kupfers eintrat (mit feinstem Pinsel aufgetragen), dann war es schon verdunstet. Sehr schwer zeitlich zu steuern, um eine gewünschte Brauntiefe zu erzeugen! Und
sehr zarte und helle bereits vorhandene Patina (braun, ob Oxid oder Sulfid, kann ich nicht sagen), ließ sich allerdings mit P.O. noch etwas weiter verdunkeln, stellte also nur eine mäßige Sperre für P.O. dar.
Und, ich weiß nicht, ob schon erwähnt: Die Widerstandskraft gegenüber Abrieb der entstandenen Schwärzung ist nur recht mäßig gewesen!
Grüße zum Abend von
dsrakenumi1