Den Artikel über die Münze des Diocletian hat mir Philipp bei meinem Besuch in Wien gezeigt, und meine Reaktion dabei war: das was der Autor da schreibt, ist Schwachsinn. Die Kratzer auf der Münze können irgendwie entstanden sein, sei es durch Absicht in der Antike oder bei einer unabsichtlichen Beschädigung, oder bei Auffinden der Münze, da eine Verbindung zu den Christenverfolgungen und eine private
damnatio memoriae eines Christen hineinzuinterpretieren fällt für mich in die Kategorie "masslose Überbewertung der Münzen in der eigenen Sammlung" (bitte entschuldigt die etwas harsche Ausdrucksweise
). Aber vielleicht kannst du uns ja das Foto scannen, denn ich habe es nicht mehr exakt vor Augen.
Die damnatio des Sejanus und des Geta auf den oben gezeigten Münzen wird man, denke ich, mit offiziellen Beschlüssen (ob auf imperialer, regionaler oder lokaler Ebene, sei dahingestellt - bei Stratonikeia dürfte es letzteres sein) und nicht mit privater Initiative erklären müssen. Deshalb würde ich die Aussage, dass es keine staatliche
damnatio memoriae auf Münzen gab, nicht unterstützen.
Numis-Student hat geschrieben:Einzelfälle, die daher kaum erwähnt werden (oder von vielen nur als Beschädigung abgetan und daher nicht publiziert ???).
Ich sehe es eher umgekehrt: oftmals werden in Beschädigungen irgendwelcher Art eine
damnatio memoriae hineininterpretiert.
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.