Antike Denar-Nachgüsse

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Do 11.02.10 11:30

Eine Seltenheitsskala von 1 bis 10 haben auch Hristova/Jekov und Varbanov. Beide geben dazu jeweils die Anzahl der ihnen bekannten Exemplare an. Ist doch gut geeignet und genauer als im RIC.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

curtislclay
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Beitrag von curtislclay » Do 11.02.10 16:13

Die Anzahlen der bekannten Exemplare bei H/J und Varbanov sind aber gewiss nicht gezählt, sondern nur geschätzt, oder wie Andreas das treffender ausdrückt, sie sind einfach aus der Luft gegriffen. Ich persönlich betrachte sie als vollkommen wertlos!

Wenn H/J und Varbanov so viele Exemplare tatsächlich gesehen und ausgewertet hätten, dann müsste ihre Deckung der möglichen Stempel- und Legendenvarianten annähernd komplett sein. Peters Bemühungen zeigen aber zur Genüge, dass das keinesfalls zutrifft!
Zuletzt geändert von curtislclay am Fr 12.02.10 01:50, insgesamt 3-mal geändert.

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areich
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Beitrag von areich » Do 11.02.10 16:21

Peter43 hat geschrieben:Eine Seltenheitsskala von 1 bis 10 haben auch Hristova/Jekov und Varbanov. Beide geben dazu jeweils die Anzahl der ihnen bekannten Exemplare an. Ist doch gut geeignet und genauer als im RIC.

Mit freundlichem Gruß
Nochmal, es geht nicht um die Skala. Die ist sicher ok. Es geht darum, daß es für jede Art Münze einen Wert von 1-10 gibt, der die Seltenheit angibt.
Die Seltenheit ist aber für die absolute Mehrheit der Münzen dort nicht so genau bekannt, wie einem duch die 1-10 Skala suggeriert wird, sie ist in der Mehrzahl der Fälle einfach ausgedacht.
Nicht sinnvoll geschätzt sondern einfach aus der Luft gegriffen.

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areich
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Beitrag von areich » Do 11.02.10 16:26


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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Do 11.02.10 19:16

Das ist natürlich ein Argument. Wenn 5 superhäufig ist und 10 extrem selten, dann ist die Skala natürlich Käse, weil mann sie dann um 5 reduzieren könnte (0=häufig, 5=extrem selten).

Homer
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Beitrag von B555andi » Fr 12.02.10 07:43

Guten Morgen Allerseits,

ich habe mittlerweile die Antwort auf meine Nachfrage erhalten, an welchen Merkmalen der Händler festmacht, warum es sich bei meinem Geta um einen Limes-Denar handelt:

Hi Andreas,

I think it is a limes because it is a billon flan with very low silver
content struck from worn or rusty dies on an irregular flan. It is very
consistent with the coins struck on the frontier from retired dies.

All the best,


Wenn mein Schulenglisch mich nicht trügt, dann schreibt er, dass die Münze auf einem Schrötling mit geringem Silberanteil geprägt wurde. Der benutzte Stempel ist stark abgenutzt (rostig?). Die Münze ist vergleichbar mit Anderen, die in den Grenzgebieten mit ausgemusterten Stempeln geprägt wurden.

Ich bin ja jetzt in der antiken Numismatik noch nicht so bewandert, aber die Tatsache, dass ein Schrötling mit wenig Silber verwendet wurde, ist doch für das 3. Jahrhundert relativ normal (obwohl Geta ja noch in die Anfangsphase fällt, wo guthaltige Münzen geprägt wurden)? Ob ein Stempel stark abgenutzt, also noch offiziell im Dienst oder bereits ausgemustert/außer Dienst war, ist eine Frage, über die sich streiten lässt.

Wenn ich das richtig sehe, scheint es sich seiner Meinung nach um einen "offiziellen" Stempel zu handeln, der nachverwendet wurde. Und dies spricht für eine Herstellung im Bereich der Grenztruppe am Limes.

Um hier eine eigene Meinung haben zu können, fehlt mir (noch) das numismatische Fachwissen über diese Zeit. Jetzt würde ich gerne Eure Einschätzungen hören!
Viele Grüße
Andreas

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Beitrag von beachcomber » Fr 12.02.10 10:22

ich halte es für ausgeschlossen, dass ausgemusterte stempel im grenzgebiet für notprägungen verwandt wurden.
wenn das stück geprägt ist, dann ist es offiziell.
allerdings bin ich mir nicht so sicher,ob es nicht doch ein guss ist, vom erscheinungsbild der oberfläche und des materials,kann es durchaus ein guss sein.( diese falsa waren nämlich ziemlich gut!)
grüsse
frank

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Beitrag von B555andi » Fr 12.02.10 10:28

Hallo Frank,

danke für Deine Einschätzung!

Noch ist der Geta auf der Reise nach Deutschland. Sobald er bei mir eingetrudelt ist, werde ich die Oberfläche genauer untersuchen.

Ein Bekannter von mir hat ein prima Stereomikroskop. Spätestens mit dem müsste ich auf die Frage, ob es sich nicht doch um einen Guss handelt, eine Antwort finden.
Viele Grüße
Andreas

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Numis-Student » Mo 01.03.10 09:47

Hallo,
ich hätte mal wieder etwas zum Herzeigen...
Schöne Grüße,
MR
Dateianhänge
P1250218.JPGzuge 700x634.jpg
P1250216.JPGzuge 800x722.jpg
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von nostronomo » Mo 27.12.10 23:21

Hallo zusammen, also das Thema hier ist mir eigentlich schon ein bisschen zu hoch,
aber auf wunsch von Numis-Student stelle ich meine Münze hier hinein.

Av.:IMP ALEXANDER PIVS AVG
Rv.:IOVIS PROPVGNATOR
nach RIC IV 241
IMG_2159.JPG
Das Material unter der Patina kann ich nicht recht erkennen, möchte auch nicht daran rumkratzen.

Beim genaueren Betrachten der Münze habe ich so etwas wie eine Abstufung an der Münzkante bemerkt,
kenne so etwas aus Gussfiguren bei denen die Gussformhälften nicht genau fluchten.
IMG_2401.JPG
Gruss Juan
Möge die Macht mit euch sein! [ externes Bild ]

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von emieg1 » Di 11.01.11 21:46

Zwar sind Gussdenare normalerweise nicht gerade meine Leidenschaft, aber diesen frühen Trajan konnte ich einfach nicht liegenlassen... :D
Dateianhänge
trajan_ae_av.jpg
trajan_ae_rev.jpg

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von justus » Mi 19.01.11 05:56

Error
mit freundlichem Gruß

IVSTVS
-----------------------------------------------
http://www.muenzfreunde-trier.de/
http://www.muenz-board.com/
Veröffentlichungen

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von klausklage » Mi 19.01.11 12:36

Rainer, wo hast Du den denn gefunden? Der hätte sich auch in meiner Sammlung gut gemacht!
Glückwunsch,
Olaf
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Numis-Student » Mi 19.01.11 13:35

Hallo,
der erscheint mir aber etwas ungewöhnlich mit diesem seltsamen Rand... Hatten wir nicht schon so einen Fall ?
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von emieg1 » Mi 19.01.11 13:51

Ich denke, dass dieser etwas "seltsame" Rand dadurch zustande gekommen ist, weil Ober- und Unterform beim Gußvorgang etwas "verschoben" wurden. Ich habe an der Echtheit keinen Zweifel.

Olaf, die Münze habe ich via mashops erworben für dreissig Euronen.

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