Antike Denar-Nachgüsse

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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T........s
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von T........s » Do 20.01.22 14:15

geta guss denar.jpg

So habe auch den zweiten Guss-Denar den der Verkäufer hatte abgekauft - ist ein Geta den er noch hatte. Da mir die Vs. gefällt und wir uns auf einen angenehmen Preis einigen konnten, habe ich zugesagt.

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Perinawa
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Perinawa » Do 20.01.22 14:22

Die hervorragende Dissertation von Gunter Kraft zum Thema ist übrigens jetzt unter folgendem link abrufbar:

https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/609/

Grüsse
Rainer
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Marcus Aurelius AVG » Mo 11.04.22 18:37

Hallo,

zum Thema Limesfalsum habe ich gelesen, dass die zwar inoffiziell hergestellt wurden, aber teilweise geduldet wurden, um dem Kleingeldmangel an den Reichsgrenzen entgegenzuwirken. Aber wie ist das mit Gussdenaren? Hier wurden ja schon einige sehr gute Güsse gezeigt, die sicher damals nicht direkt als Fälschung erkannt wurden und mit denen sich vermutlich jemand bereichert hat. Aber was ist mit offensichtlichen, schlechten Güssen, wie dem hier zum Beispiel:
https://www.biddr.com/auctions/savoca/b ... &l=2681832

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der damals als echt durchgekommen ist. Ist es denkbar, dass solche Güsse zwar als falsch erkannt wurden, aber als eine Art Notgeld akzeptiert wurden? Also ähnlich wie Limesfalsa. Oder ist das einfach nur ein schlechtes Beispiel und solche schlechten Güsse waren nie im Umlauf?

Viele Grüße
Marcus

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Numis-Student » Mo 11.04.22 18:46

Hallo Marcus,

Limesfalsa (Asse, Sesterzen) waren geduldetes "Notgeld".
Gussdenare waren Fälschungen.

Die Faustina ist doch eigentlich ganz gut ?

Etwas abgenutzt, durch 1500 Jahre Bodenkontakt nachträglich stellenweise korrodiert und inzwischen typisch dunkel patiniert.

In der Antike, also ohne Patina und ohne Korrosionskrater sicher eine unauffällige Münze...

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Marcus Aurelius AVG » Mo 11.04.22 19:05

Danke für deine schnelle Antwort.
Numis-Student hat geschrieben:
Mo 11.04.22 18:46
Die Faustina ist doch eigentlich ganz gut ?

Etwas abgenutzt, durch 1500 Jahre Bodenkontakt nachträglich stellenweise korrodiert und inzwischen typisch dunkel patiniert.

In der Antike, also ohne Patina und ohne Korrosionskrater sicher eine unauffällige Münze...
Ah, natürlich... und ich dachte das wären riesige Gusslöcher. :oops:
Ok, dann war die wohl doch ganz ok damals.

Aber die Faustina sollte ja auch nur als Beispiel herhalten.
Numis-Student hat geschrieben:
Mo 11.04.22 18:46
Gussdenare waren Fälschungen.
Ok, das beantwortet die Frage ja auch so.

Danke schön :)

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Re:

Beitrag von Numis-Student » Mo 07.11.22 21:42

imperator44 hat geschrieben:
Mi 10.09.08 17:02
Damit Ihr seht, daß nicht nur bei den Severern gegossen wurde, stelle ich jetzt einen Domitian, Traian, Marc Aurel und sogar einen Gallienus Antoninian rein. Antoniniane als Gußfalsa sind extrem selten, mir sind bis jetzt jedenfalls nur zwei untergekommen, eben dieser Gallienus und ein Gordian III., und das in rund vierzig Jahren.
Domitian: Av.: IMP.CAES. DOMIT. AUG. GERM. P.M. TR. P.XII.
Rv.: Minerva, IMP.XXII COS .XVI CENS. P.P.P.
Traian: Av.: IMP.TRAIANO AUG.GER.DAC.P.M.TR.P.
Rv.: Victoria, COS.V P.P.S.P.Q.R.OPTIMO PRIN.
Marc Aurel: Av.: AURELIUS CAESAR AUG. PII F.
Fides, TR.POT.II. COS.II.
Gallienus: IMP.C.P.LIC.GALLIENUS AUG.
2 Victorien, VOTA ORBIS.
Hier (S. 3) hatten wir noch einen weiteren Domitian...
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Numis-Student » Mo 07.11.22 21:43

... und über die Suchfunktion finden sich in diesem Beitrag auch ein paar Gussdenare des Traian.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Chippi » Di 08.11.22 20:49

In einem Konvolut fiel mir diese Münze mal in die Hand und da ich diesen Thread sehe, stelle ich ihn einfach vor.

Gussdenar des Septimius Severus, da das Vorbild schon einen sehr kleinen Schrötling hatte, ist von der Legende fast nichts zu sehen, aber es ist genügend erkennbar, um zu sagen, dass RIC 97 (Rom, 197 n.Chr.) das Vorbild ist.

AV: L SEPT SEV PERT - AVG IMP VIIII - belorbeerter Kopf n.r.
RV: HERCVLI - DEFENS - Herkules n.r. auf Keule ausruhend, hält Bogen und Löwenfell über Arm
ca. 16mm; 2,54g

Gruß Chippi
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sev1.jpg
sev2.jpg
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Lucius Aelius (Di 08.11.22 21:59) • Numis-Student (Mi 09.11.22 00:15) • Laurentius (Fr 23.12.22 17:49)
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Numis-Student » Fr 23.12.22 16:17

Lang, lang ists her, aber ich habe es noch nicht vergessen... Hier meine flavischen ZFs bis hin zu Traian.
Dateianhänge
Titusb.jpg
Titusa.jpg
Domitianb.jpg
Domitiana.jpg
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Numis-Student » Fr 23.12.22 16:18

und Traian...
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Traian2b.jpg
Traian2a.jpg
Traian1b.jpg
Traian1a.jpg
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Laurentius (Fr 23.12.22 17:49)
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