Eben: Angelsächsische Händler und Sammler, auch viele Händler auf Münzbörsen in der BRD - ich sprach natürlich bezogen auf den "Sammlermarkt" und nicht bzgl. numismatischem Wissenschaftsbetrieb! Dort ist Seaby logischerweise einfach nur "null and void".Pscipio hat geschrieben:Wer, ausser einigen Vcoins-Händlern und angelsächsischen Sammlern, zitiert denn bitte Reichsrömer ernsthaft nach Seaby statt RIC oder BMC?Chandragupta hat geschrieben:und dennoch ist international gesehen gerade der Seaby das Zitierwerk schlechthin, wenn's um römische Reichsprägungen geht, einfach, weil alle wesentlichen Typen enthalten sind und er trotzdem noch handlich bzw. erschwinglich ist.
Deultum mit Gordian III
Moderator: Homer J. Simpson
- Chandragupta
- Beiträge: 1684
- Registriert: Mi 12.12.07 16:39
- Wohnort: BRD
- Hat sich bedankt: 58 Mal
- Danksagung erhalten: 86 Mal
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
- Pscipio
- Beiträge: 8228
- Registriert: Fr 15.10.04 13:47
- Wohnort: Bern, CH
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 16 Mal
- Kontaktdaten:
Ich bin nun mal der Ansicht, auch ein Sammler (ein Händler sowieso!) sollte sich um wissenschaftliche Zitate bemühen. Diese "Sammlerkataloge" mögen ganz nützlich sein, sie bergen jedoch auch die Gefahr, dass man sich mit (zu) wenig zufrieden gibt und die wirklich essentielle Literatur missachtet.
Auch wenn das zur Konsequenz hat, dass ich weniger Geld für meine Sammlung übrig habe, so investiere ich doch einen beachtlichen Teil meines Hobbygeldes in Literatur und freue mich über ein gutes Werk mindestens genau so wie über eine schöne Münze.
Gruss, Pscipio
Auch wenn das zur Konsequenz hat, dass ich weniger Geld für meine Sammlung übrig habe, so investiere ich doch einen beachtlichen Teil meines Hobbygeldes in Literatur und freue mich über ein gutes Werk mindestens genau so wie über eine schöne Münze.
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- Chandragupta
- Beiträge: 1684
- Registriert: Mi 12.12.07 16:39
- Wohnort: BRD
- Hat sich bedankt: 58 Mal
- Danksagung erhalten: 86 Mal
Das mit dem "mindestens 20% des Hobbygeldes gehen in BÜCHER" mache ich auch so. ABER: wenn ich z.B. einen "08/15"-Antoninian von Gallienus nach Göbl MIR zitiere - welcher andere SAMMLER kann dann damit was anfangen?!
Bei Kushan hingegen nehme ich NICHT den Mitchiner, sondern doch lieber den Göbl - weil den nun wirklich de facto JEDER ernsthafte(!) Sammler auf diesem Gebiet hat.
Und von der (fehlenden...) inneren Logik des RIC schweigt der Kenner mal lieber. Cohen hat sich mit seinem Ordnungssystem schon was gedacht. Und aus dem Grund hat das Seaby auch übernommen. Und das ist gut so!
Bei Kushan hingegen nehme ich NICHT den Mitchiner, sondern doch lieber den Göbl - weil den nun wirklich de facto JEDER ernsthafte(!) Sammler auf diesem Gebiet hat.
Und von der (fehlenden...) inneren Logik des RIC schweigt der Kenner mal lieber. Cohen hat sich mit seinem Ordnungssystem schon was gedacht. Und aus dem Grund hat das Seaby auch übernommen. Und das ist gut so!
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
- Pscipio
- Beiträge: 8228
- Registriert: Fr 15.10.04 13:47
- Wohnort: Bern, CH
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 16 Mal
- Kontaktdaten:
Ich behaupte ja nicht, dass der RIC ein fehlerloses nonplusultra ist (wir wissen alle, dass manche Bände stärker, manche hingegen schwächer sind), aber es führt als Basiswerk eben doch kein Weg an ihm vorbei. Spezialisiert man sich dann auf Teilbereiche der reichsrömischen Münzprägung, so wird man sehr oft auf zusätzliche Spezialliteratur zurückgreifen müssen.
Mir ist es eigentlich ziemlich egal, ob ein anderer Sammler meine Referenzangaben versteht, Hauptsache, ich tu es Und wenn ein Gallienus-Sammler nicht weiss, was Göbl MIR bedeutet, dann ist er sowieso kein ernsthafter Sammler; im übrigen kann man ja auch RIC und Göbl zitieren. Gallienus zitierte ich bisher nur nach RIC, da ich jetzt seit kurzem auch endlich den Göbl habe, werde ich ab jetzt auch den benutzen, weil er einfach viel besser ist. Für das Gallische Sonderreich hingegen zitiere ich den RIC z.B. überhaupt nicht mehr.
Ich verlange ja von niemandem, dass er eine komplette Bibliothek hat (das hat auch niemand), sondern wehre mich nur gegen die Behauptung, dass Seaby für Reichsrömer das internationale Referenzwerk schlechthin sein soll
Gruss, Pscipio
Mir ist es eigentlich ziemlich egal, ob ein anderer Sammler meine Referenzangaben versteht, Hauptsache, ich tu es Und wenn ein Gallienus-Sammler nicht weiss, was Göbl MIR bedeutet, dann ist er sowieso kein ernsthafter Sammler; im übrigen kann man ja auch RIC und Göbl zitieren. Gallienus zitierte ich bisher nur nach RIC, da ich jetzt seit kurzem auch endlich den Göbl habe, werde ich ab jetzt auch den benutzen, weil er einfach viel besser ist. Für das Gallische Sonderreich hingegen zitiere ich den RIC z.B. überhaupt nicht mehr.
Ich verlange ja von niemandem, dass er eine komplette Bibliothek hat (das hat auch niemand), sondern wehre mich nur gegen die Behauptung, dass Seaby für Reichsrömer das internationale Referenzwerk schlechthin sein soll
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- Chandragupta
- Beiträge: 1684
- Registriert: Mi 12.12.07 16:39
- Wohnort: BRD
- Hat sich bedankt: 58 Mal
- Danksagung erhalten: 86 Mal
Ich schrieb bzgl. "Referenzwerk" aber im Kontext "für Normalsterbliche erschwinglich", meinte also ersichtlich Sammler.
Des weiteren natürlich den "neuen" Seaby (bisher 3 Bde. erschienen), nicht den alten, einbändigen Anfänger-Katalog.
Ich habe von diversen internationalen Sammlerfreunden (z.B. aus Israel, Frankreich, Indien; GB als solches zählen wir mal gar nicht mit: dort herrscht eh "Heimvorteil" für den Seaby !) jedenfalls bisher bzgl. Reichsrom Katalogangaben immer NUR in Form von Seaby(neu)-Nummern bekommen, und ggf.(!) auch mal RIC-Nrn, ja.
In der BRD wird auch mit Kankelfitz oder Kampmann gearbeitet, ich weiß...
"Referenz" ist immer "der kleinste gemeinsame Nenner".
Des weiteren natürlich den "neuen" Seaby (bisher 3 Bde. erschienen), nicht den alten, einbändigen Anfänger-Katalog.
Ich habe von diversen internationalen Sammlerfreunden (z.B. aus Israel, Frankreich, Indien; GB als solches zählen wir mal gar nicht mit: dort herrscht eh "Heimvorteil" für den Seaby !) jedenfalls bisher bzgl. Reichsrom Katalogangaben immer NUR in Form von Seaby(neu)-Nummern bekommen, und ggf.(!) auch mal RIC-Nrn, ja.
In der BRD wird auch mit Kankelfitz oder Kampmann gearbeitet, ich weiß...
"Referenz" ist immer "der kleinste gemeinsame Nenner".
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
- Pscipio
- Beiträge: 8228
- Registriert: Fr 15.10.04 13:47
- Wohnort: Bern, CH
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 16 Mal
- Kontaktdaten:
Nach meiner Erfahrung, sowohl als Sammler wie auch als Händler, sind RIC-Angaben bei weitem die bedeutendsten - und das ist auch richtig so. Es hat sich auch noch nie jemand bei mir beschwert, dass er ein RIC-Zitat nicht verstanden hätte. Ein Kampmann-Zitat hingegen nehme ich weder bei einem Sammler noch bei einem Händler ernst, der Kampmann ist eine (gute!) Einstiegshilfe für Neusammler, nicht ein Zitierwerk.
Wenn ein Sammler nur den Seaby zur Verfügung hat, nun, ein solches Zitat ist besser als keines, aber es sollte nicht den RIC ersetzen. Wer ernsthaft Reichsrömer sammelt, wird am RIC nicht vorbei kommen, das ist nun mal so, auch wenn er leider teuer ist.
Ganz schlimm wirds übrigens z.B. bei der Provinzialprägung Kleinasiens, da eine einigermassen komplette Bibliothek der wichtigsten Werke zusammenzutragen kommt viel viel teurer als ein RIC Trotzdem arbeite ich daran, und ich halte mich durchaus auch für einen "Normalsterblichen" Sammler!
Wenn ein Sammler nur den Seaby zur Verfügung hat, nun, ein solches Zitat ist besser als keines, aber es sollte nicht den RIC ersetzen. Wer ernsthaft Reichsrömer sammelt, wird am RIC nicht vorbei kommen, das ist nun mal so, auch wenn er leider teuer ist.
Ganz schlimm wirds übrigens z.B. bei der Provinzialprägung Kleinasiens, da eine einigermassen komplette Bibliothek der wichtigsten Werke zusammenzutragen kommt viel viel teurer als ein RIC Trotzdem arbeite ich daran, und ich halte mich durchaus auch für einen "Normalsterblichen" Sammler!
Nata vimpi curmi da.
-
- Beiträge: 1153
- Registriert: Mi 06.08.03 19:21
- Wohnort: Frankfurt
- Hat sich bedankt: 14 Mal
- Danksagung erhalten: 43 Mal
. . . und jetzt schlage ich mal ganz kurz wieder den Bogen zurück zum Gordian: für "Spezialsammler" (bei mir: Gordian) ist ein RIC-Band für die Reichsprägungen natürlich immer erschwinglich (und notwendig). Aber gerade bei den Provinizialprägungen wird's da richtig gemein: da die ja im Gegensatz zu RIC nach Provinzen sortiert sind, werden aus jedem Werk für einen speziellen Herrscher nur ein paar Seiten benötigt - genau der Grund, warum in meiner Sammlung inzwischen ein Haufen "unbestimmter" (im Sinne von: ohne Katalogangabe) Gordis enthalten ist. Auch wenn ich Literatur für höchst wichtig halte: hier fühle ich ich mich (finanziell) schon etwas überfordert!
Schönen Gruß aus Frankfurt
hjk
Schönen Gruß aus Frankfurt
hjk
- areich
- Beiträge: 8101
- Registriert: Mo 25.06.07 12:22
- Wohnort: Berlin
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Für mich war das anfangs ein Problem aber jetzt nicht mehr.hjk hat geschrieben:... genau der Grund, warum in meiner Sammlung inzwischen ein Haufen "unbestimmter" (im Sinne von: ohne Katalogangabe) Gordis enthalten ist. Auch wenn ich Literatur für höchst wichtig halte: hier fühle ich ich mich (finanziell) schon etwas überfordert!
Schönen Gruß aus Frankfurt
hjk
Mein Stil zu sammeln kommt auch ohne Literaturangaben aus, ich will mich im Augenblick gar nicht so sehr spezialisieren, daß es nicht ohne geht.
Obwohl ich gerade ein mittelprächtiges Lot ersteigert habe, was soviel gekostet hat wie AMNG gekostet hätte. Da habe ich mich schon etwas geärgert als das dann ankam.
-
- Beiträge: 1153
- Registriert: Mi 06.08.03 19:21
- Wohnort: Frankfurt
- Hat sich bedankt: 14 Mal
- Danksagung erhalten: 43 Mal
@Pscipio, na klar - RPC VII. Leider komplett in französisch (ist für mich "ein bisschen" schwierig). Zudem "nur" Province d'Asie . . . und preislich immerhin um die 150 €. Für mich(!) drei relativ starke Argumente gegen dieses Werk. Und bei derzeit schon über 60 "Provinz-Gordis" werde ich das Forum sicher nicht mit entsprechend vielen Anfragen wegen irgendwelcher Literaturangaben langweilen (auch wenn ich natürlich weiß, dass das Forum unheimlich hilfsbereit ist - das "nutze ich dann aus", wenn's mir wirklich wichtig ist).
Ich frage mich inzwischen aber, ob es vielleicht Möglichkeiten gibt, aus den einschlägigen Werken die maßgeblichen Seiten zu kopieren (z.B. Uni-Bibliothek). Für die Übergangszeit hilft mir auf alle Fälle der Online-Moushmov ganz gut weiter.
Schönen Gruß aus Frankfurt
hjk
Ich frage mich inzwischen aber, ob es vielleicht Möglichkeiten gibt, aus den einschlägigen Werken die maßgeblichen Seiten zu kopieren (z.B. Uni-Bibliothek). Für die Übergangszeit hilft mir auf alle Fälle der Online-Moushmov ganz gut weiter.
Schönen Gruß aus Frankfurt
hjk
...also für mein beschränktes Sammelgebiet reichen mir 2 RIC-Bände - allerdings muss auch ich gestehen , dass ich doch lieber mit dem Seaby (neu) arbeite . Der ist mir irgendwie übersichtlicher und moderner . Beim RIC beschleicht mich oft so ein Gefühl , ob das , was ich da gerade lese , noch zeitgemäß ist ? außerdem bietet ja der Seaby u.a. auch die RIC - Zitier-Nummern .
- Chandragupta
- Beiträge: 1684
- Registriert: Mi 12.12.07 16:39
- Wohnort: BRD
- Hat sich bedankt: 58 Mal
- Danksagung erhalten: 86 Mal
Abgesehen davon, daß es mir exakt wie Nephrurus geht, noch eine weitere Argumentation aus Sammlersicht (und Händler sollten das genauso sehen - denn schließlich sind sie doch für uns Sammler da!):
Es ist sicher für den ernsthaften Sammler, der seine Leidenschaft mit durchaus viel wissenschaftlichem Hintergrund betreibt, von großem Wert, "seine" Stücke möglichst umfangreich aus der Literatur zu belegen (es gibt Gebiete, da gibt's Autodidakten, die noch manch dezidierte Fachleute locker in die Tasche stecken können... - und das ist gerade bei Provinzrömern so, und dann muß einfach sowas wie der SNG etc. her, keine Frage!).
ABER: Wenn es um "Massenware" geht (also die "typischen" Prägungen - z.B. "gängige" Denare des ersten und zweiten, sowie Antoniniane des 3. Jh., sowie "übliche" AE-Münzen aller Art...), dann wird man im allgemeinen IMMER noch am besten verstanden, wenn man sich auf den von mir hier schon gebrachten "kleinsten gemeinsamen Nenner" verständigt - nur bei Stücken, die z.B. im Seaby etc. fehlen bzw. spezielle Varianten darstellen, die aber durchaus schon editiert sind, sollte man dann andere Zitate bringen.
Es ist sicher für den ernsthaften Sammler, der seine Leidenschaft mit durchaus viel wissenschaftlichem Hintergrund betreibt, von großem Wert, "seine" Stücke möglichst umfangreich aus der Literatur zu belegen (es gibt Gebiete, da gibt's Autodidakten, die noch manch dezidierte Fachleute locker in die Tasche stecken können... - und das ist gerade bei Provinzrömern so, und dann muß einfach sowas wie der SNG etc. her, keine Frage!).
ABER: Wenn es um "Massenware" geht (also die "typischen" Prägungen - z.B. "gängige" Denare des ersten und zweiten, sowie Antoniniane des 3. Jh., sowie "übliche" AE-Münzen aller Art...), dann wird man im allgemeinen IMMER noch am besten verstanden, wenn man sich auf den von mir hier schon gebrachten "kleinsten gemeinsamen Nenner" verständigt - nur bei Stücken, die z.B. im Seaby etc. fehlen bzw. spezielle Varianten darstellen, die aber durchaus schon editiert sind, sollte man dann andere Zitate bringen.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 0 Antworten
- 225 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Numis-Student
-
- 12 Antworten
- 755 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Altamura2
-
- 5 Antworten
- 270 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Larth
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste