aureus echt???
Moderator: Homer J. Simpson
- Homer J. Simpson
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Ja, das stimmt schon - von Byzanz kann man sich als Durchschnittsverdiener eher mal eine Goldmünze leisten. Aber ich muß immer wieder feststellen, daß es mir byzantinische Münzen irgendwie nicht geben. Der Solidus, den Du uns hier zeigst, ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Das ist ja schon ein besonders schönes Stück byzantinischer Porträt"kunst" - und der Typ schaut aus wie Catweazle! Nee, diese Köpfe, die nur noch eine Gesichtsformel wiedergeben, sind irgendwie nicht so meins. Das kommt an einen Hadrian, einen Nero oder auch einen Aurelian einfach nicht ran. Dann bleibe ich bei meinem Budget lieber bei Silber und Bronze. Bald kann ich Euch hier hoffentlich eine tolle griechische Bronze vorstellen!
Viele Grüße (und sei mir nicht böse, Taurisker!),
Homer
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Ich gestehe ja, dass auch ich mich meist mit Silber begnüge (ein Denar ist in der Regel günstiger als ein Sesterz), bei den Spätrömern ist es fast durchgängig Kupfer (meine Portraitreihe soll halt EINIGERMASSEN komplett werden, und zwar mit "netten" Stücken, also ss- oder besser). Und dann kaufe ich natürlich, was gefällt, also nicht etwa "nur ein Stück von jedem Kaiser". Und irgendwann dachte ich, jetzt muss zwischen die ganzen silbernen und kupfernen auch mal zumindest eine Goldmünze... Und mit etwas mehr als einem halben Jahr sparen konnte ich mir (als Schüler...) diesen Solidus gönnen. Also auch die römischen Solidi bekommt man unter Umständen recht günstig.
Schöne Grüße,
MR
Schöne Grüße,
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- cepasaccus
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Oder man praegt sich eben selbst einen.
valete
PS: Falls jemand nach der Fototechnik fragen sollte:
Untergrund ein weisser Block auf dem die Muenze mit einem langen Legostueck steht. Als Reflektor ein dahinter/darum gestellten in der Mitte gefalteten Zettel. Als Beleuchtung Sonnenlicht bei bedecktem Himmel unter einem Sonnendach.
valete
PS: Falls jemand nach der Fototechnik fragen sollte:
Untergrund ein weisser Block auf dem die Muenze mit einem langen Legostueck steht. Als Reflektor ein dahinter/darum gestellten in der Mitte gefalteten Zettel. Als Beleuchtung Sonnenlicht bei bedecktem Himmel unter einem Sonnendach.
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.
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Als postume Praegung habe ich diese postume Marciana-Praegung als Vorbild genommen:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 23&Lot=706
Die Stempel sind aus einfachem, nicht haertbarem Stahl und halten erstaunlich gut.
vale
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 23&Lot=706
Die Stempel sind aus einfachem, nicht haertbarem Stahl und halten erstaunlich gut.
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@klosterschueler
Wenn es sich bei den Goldmünzen um Feingold gehandelt hat, so wie zum Beispiel beim frühen Gold der Boier, kann von einer Kaltverformung ausgegangen werden.
Da für die Prägung von 18karätigem Gold der doppelte bis dreifache Druck bei der Prägung erforderlich war, kann man annehmen, daß auch im Sinne der Schonung des Prägestempels diese Schrötlinge vorher erhitzt wurden.
(siehe Moesta- Franke, antike Metallurgie und Münzprägung Tabelle auf S. 82)
Deweiteren mußten alle Münzen, deren Schrötlinge aus gewalzten oder geschlagenen Blechen hergestellt wurden auf Grund ider größeren Härte unbedingt vorgeglüht werden.
Gruß
Harald
Wenn es sich bei den Goldmünzen um Feingold gehandelt hat, so wie zum Beispiel beim frühen Gold der Boier, kann von einer Kaltverformung ausgegangen werden.
Da für die Prägung von 18karätigem Gold der doppelte bis dreifache Druck bei der Prägung erforderlich war, kann man annehmen, daß auch im Sinne der Schonung des Prägestempels diese Schrötlinge vorher erhitzt wurden.
(siehe Moesta- Franke, antike Metallurgie und Münzprägung Tabelle auf S. 82)
Deweiteren mußten alle Münzen, deren Schrötlinge aus gewalzten oder geschlagenen Blechen hergestellt wurden auf Grund ider größeren Härte unbedingt vorgeglüht werden.
Gruß
Harald
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Wie schon Harald schrieb unbedingt vorher weichgluehen (wenn man kalt praegt). Feinsilber laesst sich mit Uebung kalt wahrscheinlich mit einem Schlag praegen. Obiges ist 22ct Gold. Das bekomme ich kalt nicht ausgepraegt ohne mindestens einmal zwischenzugluehen.
Ich habe es am Anfang mit Warm/Heiss-Praegung versucht, aber da muss man sich bei so wenig Metall wirklich sputen. Und da es nicht wirklich notwendig ist habe ich es nach einer Weile bleiben lassen. Bei unedleren Legierungen muss man nach einer Heiss-Praegung noch die Oxidschichten entfernen, was zu einem eher matten Aussehen fuehrt. Dann zeigen Cu-Zn-Legierungen teilweise bessere Kalt- als Warmverformungseigenschaften und ich kenne keine Warm/Heiss-Praegung auf mittelalterlichen Darstellungen. Man muss sich also schon im konkreten Fall fragen ob heiss, warm oder kalt vorteilhaft ist und ob heiss, warm oder kalt gepraegt wurde.
Bei den Aurei glaube ich, dass kalt gepraegt wurde, weil:
Laut Hammer "Metall und Muenze"/Mommsen waren Aurei vor Alexander Severus mind. 96% Gold. Nach Brehpol hat Feinsilber eine Zugfestigkeit von etwa 180 MPa, 96% Gold etwa 200 MPa und mein 22ct/92% Gold etwa 350 MPa. Aurei liessen sich also kalt gut praegen und man hat da auch alle Zeit der Welt um Stempel und Rohling zu positionieren um ein Prachtstueck zu erhalten. Waere doch schade, wenn man mit einem hochwertigen Aureus-Stempel nur gaggelige Aurei schlagen wuerde.
Bei minderwertigen Denarii koennte es dagegen Sinn machen diese warm/heiss zu praegen, aber dazu hab ich aktuell keine Meinung.
Kitty ist nicht DIVA AVGVSTA, weil mir das Risiko zu hoch ist, dass bei den Buchstaben mit gebogenen Linien etwas schief geht. Aber vielleicht mache ich es ja irgendwann mal noch hin.
valete
Ich habe es am Anfang mit Warm/Heiss-Praegung versucht, aber da muss man sich bei so wenig Metall wirklich sputen. Und da es nicht wirklich notwendig ist habe ich es nach einer Weile bleiben lassen. Bei unedleren Legierungen muss man nach einer Heiss-Praegung noch die Oxidschichten entfernen, was zu einem eher matten Aussehen fuehrt. Dann zeigen Cu-Zn-Legierungen teilweise bessere Kalt- als Warmverformungseigenschaften und ich kenne keine Warm/Heiss-Praegung auf mittelalterlichen Darstellungen. Man muss sich also schon im konkreten Fall fragen ob heiss, warm oder kalt vorteilhaft ist und ob heiss, warm oder kalt gepraegt wurde.
Bei den Aurei glaube ich, dass kalt gepraegt wurde, weil:
Laut Hammer "Metall und Muenze"/Mommsen waren Aurei vor Alexander Severus mind. 96% Gold. Nach Brehpol hat Feinsilber eine Zugfestigkeit von etwa 180 MPa, 96% Gold etwa 200 MPa und mein 22ct/92% Gold etwa 350 MPa. Aurei liessen sich also kalt gut praegen und man hat da auch alle Zeit der Welt um Stempel und Rohling zu positionieren um ein Prachtstueck zu erhalten. Waere doch schade, wenn man mit einem hochwertigen Aureus-Stempel nur gaggelige Aurei schlagen wuerde.
Bei minderwertigen Denarii koennte es dagegen Sinn machen diese warm/heiss zu praegen, aber dazu hab ich aktuell keine Meinung.
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