Plattierter As
Moderator: Homer J. Simpson
- Chandragupta
- Beiträge: 1684
- Registriert: Mi 12.12.07 16:39
- Wohnort: BRD
- Hat sich bedankt: 58 Mal
- Danksagung erhalten: 86 Mal
Eisen war deutlich wertloser als Kupfer!
Der prozentuale Wertunterschied zwischen Fe und Cu war m.W. sogar höher als heute.
Nur der zwischen Au und Ag war in der Antike niedriger als heutzutage (damals ca. 1:12 bis 1:14; heute: ca. 1:50, wobei das Silber aktuell tendenziell jedoch heftig aufholt...)
Der prozentuale Wertunterschied zwischen Fe und Cu war m.W. sogar höher als heute.
Nur der zwischen Au und Ag war in der Antike niedriger als heutzutage (damals ca. 1:12 bis 1:14; heute: ca. 1:50, wobei das Silber aktuell tendenziell jedoch heftig aufholt...)
Zuletzt geändert von Chandragupta am Do 17.07.08 18:08, insgesamt 1-mal geändert.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
- beachcomber
- Beiträge: 10728
- Registriert: Mi 13.07.05 19:53
- Wohnort: portimão,portugal
- Hat sich bedankt: 5 Mal
- Danksagung erhalten: 155 Mal
hallo jörg,
bist du wirklich sicher, dass es sich um ein subferrates as handelt?
ich kann mir fast nicht vorstellen, dass sowas in dieser fantastischen erhaltung zu finden ist.
könnte es nicht nur eine zeitlang an eisen gelegen haben, und so eiserne ablagerungen (sprich rost) gebildet haben?
denn was ich so bisher an fotos von subferraten gesehen habe, sah immer wie das zweite vorgestellte aus!
der stil ist im übrigen sicher nicht ofiziell.
grüsse
frank
bist du wirklich sicher, dass es sich um ein subferrates as handelt?
ich kann mir fast nicht vorstellen, dass sowas in dieser fantastischen erhaltung zu finden ist.
könnte es nicht nur eine zeitlang an eisen gelegen haben, und so eiserne ablagerungen (sprich rost) gebildet haben?
denn was ich so bisher an fotos von subferraten gesehen habe, sah immer wie das zweite vorgestellte aus!
der stil ist im übrigen sicher nicht ofiziell.
grüsse
frank
-
- Beiträge: 167
- Registriert: Fr 16.05.03 11:39
- Wohnort: Darmstadt
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
Hallo Frank,
ich bin mir 100% sicher das es subferrat ist. Zuerst dachte ich auch, dass es durch kontakt mit Eisen verschmutzt war, aber bei der Reinigung konnte man dann die Plattierung erkennen. Dies bestätigte dann auch der Magnet.
Die Numismatiker bei der UNI Ffm werden sich sicher freuen. Insbesondere da bei diesem deutlich zu erkennen ist, dass es eben nicht in der offiziellen Prägestätte Lugdunum hergestellt wurde.
Bei dem 2. subferraten As ist nch ein Teil der Säule mit Viktoria zu erkennen. Muss sich demnach auch um ein Lugdunum As handeln.
Bisher kannte ich nur die subferraten Münzen von anfang des 2. Jhdt., die Lugdunum Variante war mit bisher unbekannt.
Sind Euch subferrate Münzen aus dem 1. Jhdt von anderen Kaisern bekannt. Wenn nicht, wäre dies doch äußerst intressant, warum hat man in der zwischenzeit keine solchen hergestellt?
Gruß Jörg
ich bin mir 100% sicher das es subferrat ist. Zuerst dachte ich auch, dass es durch kontakt mit Eisen verschmutzt war, aber bei der Reinigung konnte man dann die Plattierung erkennen. Dies bestätigte dann auch der Magnet.
Die Numismatiker bei der UNI Ffm werden sich sicher freuen. Insbesondere da bei diesem deutlich zu erkennen ist, dass es eben nicht in der offiziellen Prägestätte Lugdunum hergestellt wurde.
Bei dem 2. subferraten As ist nch ein Teil der Säule mit Viktoria zu erkennen. Muss sich demnach auch um ein Lugdunum As handeln.
Bisher kannte ich nur die subferraten Münzen von anfang des 2. Jhdt., die Lugdunum Variante war mit bisher unbekannt.
Sind Euch subferrate Münzen aus dem 1. Jhdt von anderen Kaisern bekannt. Wenn nicht, wäre dies doch äußerst intressant, warum hat man in der zwischenzeit keine solchen hergestellt?
Gruß Jörg
- Chandragupta
- Beiträge: 1684
- Registriert: Mi 12.12.07 16:39
- Wohnort: BRD
- Hat sich bedankt: 58 Mal
- Danksagung erhalten: 86 Mal
Ich finde es immer wieder erstaunlich, daß man damals so einen extremen Aufwand getrieben hat, denn die Herstellung einer subferraten Kupfermünze ist noch deutlich aufwendiger als einer subaeraten Silbermünze - bei deutlich geringerem Wert und damit einhergehendem Gewinn in ersterem Fall.Lojoer hat geschrieben:ich bin mir 100% sicher das es subferrat ist. Zuerst dachte ich auch, dass es durch kontakt mit Eisen verschmutzt war, aber bei der Reinigung konnte man dann die Plattierung erkennen. Dies bestätigte dann auch der Magnet.
Man erkennt daran vor allem, wie gering der Wert menschlicher Arbeitskraft damals doch war...
Und man erkennt auch, daß es in Gallien im 1. und 2. Jh. offensichtlich eine absolute Kupferknappheit gegeben haben muß.
Kennt jemand Aussagen dazu aus sonstigen antiken Quellen? Das würde mich mal interessieren.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
-
- Beiträge: 167
- Registriert: Fr 16.05.03 11:39
- Wohnort: Darmstadt
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
Hallo Chandra,
ich bin mir nicht sicher, ob das auftreten solcher Münzen die Schlussfolgerung zulassen, dass in Gallien eine Kupferknappheit zu dieser Zeit bestanden hat. Nach dem Aussehen der Prägung stammt diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus der offiziellen Prägestätte Lyon. Relativ sicher können wir aber von einem Versorgungsengpass an Geld an der Reichsgrenze ausgehen. Dies zeigt sich nicht nur bei den Limesfalsas, sondern auch in dem prozentualen hohen Anteil an gegengestempelten und halbierten Münzen.
Offenbar wurde vor Ort (Reichsgrenze) dieser Versorgungsengpass geschlossen und entsprechende Nominale hergestellt, die als echtes Geld akzeptiert wurden. Ein Kupferknappheit direkt vor Ort kann hierbei schon eine Rolle gespielt haben, dass man auf Eisen als Münzkern zurückgegriffen hat. Aber wie gesagt wohl kaum in den offiziellen Prägestätten.
Gruß Jörg
ich bin mir nicht sicher, ob das auftreten solcher Münzen die Schlussfolgerung zulassen, dass in Gallien eine Kupferknappheit zu dieser Zeit bestanden hat. Nach dem Aussehen der Prägung stammt diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus der offiziellen Prägestätte Lyon. Relativ sicher können wir aber von einem Versorgungsengpass an Geld an der Reichsgrenze ausgehen. Dies zeigt sich nicht nur bei den Limesfalsas, sondern auch in dem prozentualen hohen Anteil an gegengestempelten und halbierten Münzen.
Offenbar wurde vor Ort (Reichsgrenze) dieser Versorgungsengpass geschlossen und entsprechende Nominale hergestellt, die als echtes Geld akzeptiert wurden. Ein Kupferknappheit direkt vor Ort kann hierbei schon eine Rolle gespielt haben, dass man auf Eisen als Münzkern zurückgegriffen hat. Aber wie gesagt wohl kaum in den offiziellen Prägestätten.
Gruß Jörg
- Chandragupta
- Beiträge: 1684
- Registriert: Mi 12.12.07 16:39
- Wohnort: BRD
- Hat sich bedankt: 58 Mal
- Danksagung erhalten: 86 Mal
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Drusus Major, Yandex [Bot], Zwerg und 13 Gäste