diva faustina mit ungewöhnlichem rand
Moderator: Homer J. Simpson
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diva faustina mit ungewöhnlichem rand
hallo,
der nachfolgende sesterz der diva faustina hat zwar keine patina mehr, ist aber recht selten.
ausserdem mag ich einfach diese verschleierte darstellung, und die erhaltiung ist ja auch ganz nett
aber etwas ganz besonders ist der rand: sowas habe ich bisher noch nie gesehen!
offensichtlich ist nach dem prägen der rand mit einer zänung versehen worden, die sich auch im feld fortsetzt (kann man unter der büste recht gut sehen).
hat einer von euch schon mal was ähnliches beobachtet, und wozu wurde es gemacht?
grüsse
frank
der nachfolgende sesterz der diva faustina hat zwar keine patina mehr, ist aber recht selten.
ausserdem mag ich einfach diese verschleierte darstellung, und die erhaltiung ist ja auch ganz nett
aber etwas ganz besonders ist der rand: sowas habe ich bisher noch nie gesehen!
offensichtlich ist nach dem prägen der rand mit einer zänung versehen worden, die sich auch im feld fortsetzt (kann man unter der büste recht gut sehen).
hat einer von euch schon mal was ähnliches beobachtet, und wozu wurde es gemacht?
grüsse
frank
- quisquam
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Hallo Frank,
der Rand erinnert mich an Ränder, wie man sie typischerweise bei Nemausus-Bronzen findet, wenn auch nicht mit ganz so ausgeprägter "Zähnung". Ich wüsste darüber auch gerne mehr, es wird wohl mit der Herstellungsmethode der Schrötlinge zu tun haben. An eine Randbearbeitung nach dem Prägen mag ich nicht wirklich glauben. Ein Argument für eine Nachbearbeitung ist allerdings, dass die Feilspuren bei deiner Münze unter der Büste beim Prägen nicht nennenswert (wenn überhaupt) glattgebügelt wurden.
Grüße, Stefan
der Rand erinnert mich an Ränder, wie man sie typischerweise bei Nemausus-Bronzen findet, wenn auch nicht mit ganz so ausgeprägter "Zähnung". Ich wüsste darüber auch gerne mehr, es wird wohl mit der Herstellungsmethode der Schrötlinge zu tun haben. An eine Randbearbeitung nach dem Prägen mag ich nicht wirklich glauben. Ein Argument für eine Nachbearbeitung ist allerdings, dass die Feilspuren bei deiner Münze unter der Büste beim Prägen nicht nennenswert (wenn überhaupt) glattgebügelt wurden.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
- beachcomber
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hallo stefan,
bei deinem nemausus -as sieht es wirklich nach spuren einer produktionstechnik aus.(vielleicht vom einspannen in einen schraubstock, um den as zu teilen?)
bei der faustina scheint's mir aber eher eine 'verschönerung' zu sein, von der ich doch denke, dass sie nachträglich angebracht wurde.
grüsse
frank
bei deinem nemausus -as sieht es wirklich nach spuren einer produktionstechnik aus.(vielleicht vom einspannen in einen schraubstock, um den as zu teilen?)
bei der faustina scheint's mir aber eher eine 'verschönerung' zu sein, von der ich doch denke, dass sie nachträglich angebracht wurde.
grüsse
frank
- chinamul
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An Spuren eines Einspannens in einen Schraubstock, um das Stück durchzutrennen, kann ich nicht glauben. Das wäre auch wohl wenig sinnvoll gewesen. Wie man an den Werzeugspuren an diesen geteilten Nemaususmünzen eindeutig ablesen kann, wurden sie auf einer harten Unterlage liegend mit einem scharfen Meißel von der Portätseite her durch einen kräftigen Hammerschlag halbiert.
Die Antike kannte sehr wohl das Prinzip der Schraube, sowohl als Methode zum Fördern von Flüssigkeiten als auch als Mittel, hohe Drücke zu erzeugen (Wein- und Ölpressen). Damit ist auch die Existenz von Klemmvorrichtungen im Sinne heutiger Schraubstöcke anzunehmen.
Eiserne Schrauben als Befestigungsmittel scheint man allerdings bisher nicht gefunden zu haben, wohl aber kleine goldene Schräubchen zur Sicherung von Fibelverschlüssen.
Hier eine Münze aus dem Jahr 37 v. Chr., die eindeutig antike Feilspuren am Rand aufweist. Möglicherweise hat man bei diesen Münzen angesichts der Reverenz, die hier der sichtbar trauernde Octavianus (leichter "Trauerbart!) dem verehrten Caesar erweist, den verwendeten Schrötlingen noch eine zusätzliche Randglättung zuteil werden lassen. Der Scan der Münze ist im Gegensatz zu dem des Randes leider nicht farbrichtig.
Gruß
chinamul
Die Antike kannte sehr wohl das Prinzip der Schraube, sowohl als Methode zum Fördern von Flüssigkeiten als auch als Mittel, hohe Drücke zu erzeugen (Wein- und Ölpressen). Damit ist auch die Existenz von Klemmvorrichtungen im Sinne heutiger Schraubstöcke anzunehmen.
Eiserne Schrauben als Befestigungsmittel scheint man allerdings bisher nicht gefunden zu haben, wohl aber kleine goldene Schräubchen zur Sicherung von Fibelverschlüssen.
Hier eine Münze aus dem Jahr 37 v. Chr., die eindeutig antike Feilspuren am Rand aufweist. Möglicherweise hat man bei diesen Münzen angesichts der Reverenz, die hier der sichtbar trauernde Octavianus (leichter "Trauerbart!) dem verehrten Caesar erweist, den verwendeten Schrötlingen noch eine zusätzliche Randglättung zuteil werden lassen. Der Scan der Münze ist im Gegensatz zu dem des Randes leider nicht farbrichtig.
Gruß
chinamul
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Wenn ich eine Muenze teile, dann lege ich sie auf einen stabilen Untergrund und geh mit Hammer und einem grossen Meissel ran. Das geht ziemlich flott und man verliert kein Metall. Man muesste sich bei den Haelften mal die Trennkante anschauen.
Ist die Randbearbeitung in verschiedene Abschnitte unterteilbar? D. h. sieht man eine Kante, eine Luecke, etc. auf grund der man davon ausgehen kann, dass ein Werkzeug neu angesetzt wurde?
valete
Ist die Randbearbeitung in verschiedene Abschnitte unterteilbar? D. h. sieht man eine Kante, eine Luecke, etc. auf grund der man davon ausgehen kann, dass ein Werkzeug neu angesetzt wurde?
valete
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.
- quisquam
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Dieser gewinkelte Rand mit umlaufender Kante ist typisch für diese Nemausus-Bronzen, mit der Halbierung hat er sicher nichts zu tun. Die Bearbeitung des Randes mit einer Feile (oder einem wie auch immer angetriebenen Schleifstein) ist hier die Regel, nicht die Ausnahme, und fand daher sicher bereits in der Münzstätte statt.beachcomber hat geschrieben:hallo stefan,
bei deinem nemausus -as sieht es wirklich nach spuren einer produktionstechnik aus.(vielleicht vom einspannen in einen schraubstock, um den as zu teilen?)
Ich habe leider nur einen halbierten Dupondius, auf dieser Seite ist aber auch ein ähnlicher Rand einer ungeteilten Münze zu sehen:
http://www.in-medias.fr/sitecroco/pages ... type1.html
Ich denke ebenfalls, dass es sich bei der Randbearbeitung deiner Faustina um eine spätere "Verschönerung" handelt, sonst müsste so etwas häufiger auftauchen. Läuft diese mittige Kante bei Dir auch um den gesamten Rand herum, oder findet sie sich nur im Bereich unter der Büste?
Grüße, Stefan
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