ohne worte

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Mi 02.07.08 20:24

Hallo kc, wenn Du das beweisen kannst, bist Du wohl auf der sicheren Seite. Aber bei deutschen Gerichten weiß man nie genau.
Omnes vulnerant, ultima necat.

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justus
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Beitrag von justus » Mi 02.07.08 21:53

taurisker hat geschrieben:
nein, es ist viel schlimmer. es ist der wahnsinnige fundamentalismus bei manchen archäologen und 'kulturhütern', dem sammlungen in privater hand allgemein ein greuel ist!
dabei scheint ihnen völlig zu entgehen, wieviele artefakte und münzen in den kellern der museen vegammeln, und niemals das licht der öffentlichkeit sehen!
100% d´accord !!!
Ich mutmaße, dass aus Museumsbeständen viele Stücke in den Handel einfließen ... kleines Beispiel: ein staatliches Museum in der Steiermark, bei der Durchsicht der Fundberichte und der Kataloge lese ich bei fast jeder zweiten Münze (Römer und Kelten) folgende Fußnoten: "nicht mehr auffindbar", "Verbleib unbekannt" usw. .... wenn die Museen und die Archäologie doch so umsichtig und zuverlässig sind, warum "verschwinden" dann immer wieder Stücke aus ihren ach soooo sicheren Händen? Da wird sich doch nicht jemand bereichern?? :twisted:
Ich bin völlig deiner Meinung! Der "Rigorismus" der Landesdenkmalämter und Archäologen nimmt langsam, aber sicher "fundamentalistische" Züge an! Es soll hier nicht bestritten werden, das man etwas gegen die "Raubgräberei" tun muss.

Das beste Mittel dagegen wäre jedoch die Archive für interessierte Sammler zu öffnen und den Markt mit den zahllosen, für die Wissenschaft längst uninteressanten Artefakten oder Münzen zu überschwemmen. Im für viele Millionen gebauten Landesarchiv für NRW (in Münster?) liegen hunderttausende von Artefakten etc. die auch kein Doktorant mehr für seine Doktorarbeit gebrauchen kann.

Aber nein, das Motto der Archäologen lautet: "Was ich mal im Keller habe, gehört mir, auch wenn es nur Kosten verursacht und zu nichts mehr gut ist!"

Ich selbst bin Sammler von archäologischen Artefakten und Scherben. Wenn ich Zeit habe, besuche ich archäologische Stätten und sammle dort "per Prospektion" Artefakte, die oberirdisch sichtbar sind. Das heißt ich greife nicht in den Boden ein! Dies ist in Deutschland noch erlaubt. Die Betonung liegt auf "noch"! Ich kann wohl darauf warten, bis auch das - wie in Griechenland und der Türkei - nicht mehr erlaubt ist.

Die Ignoranz der Archäologen gegenüber den Bedürfnissen und Wünschen von Nicht-Archäologen ist mir völlig unverständlich. Das fängt an bei Diskussionen darüber an, ob in Xanten Tempel, Insulae oder Hafenkneipen wieder vollständig aufgebaut werden sollen, wie es vor Jahren der Fall war, oder ob der Besucher mit ein paar Mauerresten zufrieden sein muss und endet bei gefundenen Artefakten oder Münzen.

P.S. Könnt Ihr Euch noch an die Schlagzeile vor einigen Monaten erinnern, dass im Keller des bayrischen Staatsarchives überraschend ein Dutzend unbekannte ägyptische Sakopharge gefunden wurden! Man stelle sich mal vor ein Raubgräber wäre schneller als die Archäologen gewesen!
mit freundlichem Gruß

IVSTVS
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kc
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Beitrag von kc » Mi 02.07.08 23:19

Tja Deutschland der Bürokratenstaat Nr.1.Alles muss bis ins kleinste Detail "durchgesetzt" werden.
Man sollte sich normalerweise nicht beschweren,aber bei einigen Dingen kann man eben nur noch mit dem Kopf schütteln.
Ich frage mich nur,was die Kulturschützer bzw. der Staat mit den beschlagnahmten Dingen anstellt.Ich glaube keineswegs,dass alles in Museen wandert,sondern dass die Staatsmänner persönlich einige der eingeheimsten Kulturgüter verscherbeln.Der Staat braucht Geld,anders kann man sich solche Gesetze nicht erklären.
Eben habe ich nochmal den Hinweis auf Ebay durchgelesen,dass eben jeder Verkäufer ab dem 01.07.08 beim Verkauf von antiken Fundstücken ein Pedigree mit dem Vermerk auf Herkunft etc. abbilden muss.Komisch ist nur,dass sich NIEMAND daran hält.Natürlich ist es banal,jedoch hätte ich erwartet,dass einige diesem Hinweis folgen.Alle Verkäufer,die heute etwas neu reingestellt haben,haben kein Pedigree oder sonst irgendeinen Vermerk zu dieser Angelegenheit getätigt.
Daher meine Frage,auch wenn sie eventuell schon gestellt wurde:Soll man die ganze Sache nun ernst nehmen oder keine Beachtung schenken?

Grüße

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Claudius
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Beitrag von Claudius » Do 03.07.08 07:08

Hallo kc

Ich glaube die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Wenn du auf der "sicheren" Seite sein willst, solltest du nur Münzen kaufen, für die du auch eine Rechnung bekommst, sprich: bei seriösen Händlern. Ich bin der Meinung, der Rentner in dem Zeitungsartikel hätte keinen Ärger bekommen, wenn er nicht dummerweise bei jemandem gekauft hätte, gegen den die Polizei wegen Raubgräberei ermittelt. Ansonsten kann man sich nur absichern für die Zukunft.
Ich z.B. habe jetzt meine Sammlung in den letzten Tagen katalogisiert, also fotografiert, und alle Rechnungen zusammengetragen die ich besitze. Für alle anderen Münzen hab ich die Ebay Auktionen bzw. die Bestätigung dass ich die Münze bekommen habe, ausgedruckt. Da steht der Name des Verkäufers drauf. Inwiefern das etwas bringt, wird die Zukunft zeigen. Ein Problem ist natürlich die richtige Zuordnung. Die meisten Händler fügen ihren Rechnungen keine Bilder bei, sonder schreiben lapidar " antike Münze" oder "Denar Vespasian" o.ä. auf ihre Rechnungen. Eine genaue Zuordnung ist so natürlich nicht mehr möglich.

Gruss

Claudius

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Do 03.07.08 19:43

Claudius hat geschrieben: Eine genaue Zuordnung ist so natürlich nicht mehr möglich.

Gruss

Claudius
Na so was Dummes: Da könnte es ja durch Unachtsamkeit passieren, dass man eine Rechnung für eine billige Münze einer teuren Münze, für die man keine Rechnung hat, zuordnet :roll:
Gruß,
antoninus1

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Claudius
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Beitrag von Claudius » Do 03.07.08 20:53

Eun Schelm wer böses dabei denkt. :lol:

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areich
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Beitrag von areich » Do 03.07.08 22:11

Ich fürchte, das wird nicht reichen. Ich habe einige Rechnungen über 'bulk lot of 30 ancient coins' o.ä., was wahrscheinlich alle meine Münzen abdecken würde aber ich bin da nicht so optimistisch.

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Chandragupta
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Beitrag von Chandragupta » Fr 04.07.08 10:22

Claudius hat geschrieben:Ein Problem ist natürlich die richtige Zuordnung. Die meisten Händler fügen ihren Rechnungen keine Bilder bei, sonder schreiben lapidar " antike Münze" oder "Denar Vespasian" o.ä. auf ihre Rechnungen. Eine genaue Zuordnung ist so natürlich nicht mehr möglich.
Ach, das Problem lösen "wir" doch ganz einfach - in einem Dreistufenplan:

1.) Allen Sammlern werden ALLE nicht mehr kursgültigen Münzen weggenommen (und "unliebsamen" Personen auch alle kursgültigen Zahlungsmittel, denn damit könnten sie ja "Verbrechen" vorbereiten...).

2.) Diese "beschlagnahmten" Güter kommen jetzt in Museen etc. Dort wird ihr Wert geprüft. Was die Museen selber brauchen können, bleibt dort. Was sie nicht brauchen, das bekommt eine eindeutige Punzierung (in mindestens 2 mm großen Lettern - mindestens 1 mm tief einzuschlagen: sowohl auf Avers als auch Revers; vorher ist "natürlich" jede "störende" Patina zu entfernen!) Dann erhalten diese "Objekte" jeweils ein offizielles Zertifikat.

3.) Ausschließlich die "Produkte" gemäß 2.) dürfen dann "frei gehandelt" werden. Marktwert + 199,99 € pro Stück für das Zertifikat bzw. die Punzierung bei Bronzen; 499,99 € pro Stück bei Silber und Billon; 999,99 € pro Münze aus Gold oder goldhaltigen Legierungen. Oder nehmen "wir" lieber gleich das Doppelte oder doch besser das Zehnfache dieser Beträge? Muß sich ja für "Pappi Staat" auch richtig lohnen...

Die Maßnahmen nach 1.) bis 3.) werden den Markt "natürlich" ganz extrem "beleben". Wetten?!

Also, auf jeden Fall wird alles sicherer! Und "man" hat was gegen uns böse "Münzschieberterroristen" getan. Nachdem ja die "Raubkindermordanarchobombennazikopierterrorschändermoslemleger" nebst Leuten mit kreativen Geldanlagestrategien in kleinen Bergstaaten etc. pp. schon genügend als virtuelle Säue durchs virtuelle massenmediale "Dorf" gejagt wurden, braucht die Plebs doch mal "zur Abwechslung" ein neues Feindbild... Ist doch sonst langweilig.

Und klar sind "wir" kreuzgefährlich. Sitzen da unbeobachtet in unseren Wohnungen und befassen uns eigenbrötlerisch mit Dingen, von denen Staatsbüttel keine Ahnung haben: Das ist doch verdächtig!! :twisted:

Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten.
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von beachcomber » Fr 04.07.08 10:34

chandra,
manchmal scheint's mir wirklich, dass du nicht ganz richtig tickst :)
das thema ist leider viel zu ernst, als das sarkastische übertreibung dem gerecht werden könnte!
grüsse
frank

kollboy
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Beitrag von kollboy » Fr 04.07.08 10:39

mir hat mal ein archaeologe den guten tipp gegeben: wenns was sammeln wollen, sammeln briefmarken!

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Beitrag von Chandragupta » Fr 04.07.08 10:40

Frank,

wer sarkastisch ist, der spricht zumeist aus eigenen Erfahrungen.

Natürlich habe ich überspitzt. Steht ja da.

Aber wir sprechen uns am besten in ein paar Jahren mal wieder.

Und dann weiß ich, daß Du das mit dem "nicht ganz richtig ticken" zurücknimmst. Spätestens dann...
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von Chandragupta » Fr 04.07.08 10:42

kollboy hat geschrieben:mir hat mal ein archaeologe den guten tipp gegeben: wenns was sammeln wollen, sammeln briefmarken!
Da gibt's auch welche, die älter als 100 Jahre und damit "Archivalien" im Sinne dieser kruden Kulturgutschutzkonvention sind.

Dein "Tipgeber" meinte sicher postamtlich gültige. Stimmt. Interessantes Hobby. ;)
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von cepasaccus » Fr 04.07.08 10:44

Ich bin mir nicht sicher, dass uns so viel Sarkasmus weiter bringt.

Wir wissen anhand der Artikel nicht viel. Wir wissen nicht wie korrekt der Journalist gearbeitet hat (Ist das Foto nur Deko?) und wir wissen nicht was die Folgeinstanzen aus dem ganzen machen. Mit Sarkasmus kommt man bei beidem jedenfalls nicht weiter. Wichtiger waere es wirklich Informationen herauszubekommen bzw. die praktische Auslegung im Sinne der Muenzsammler zu beeinflussen.

Dass es eine schwachsinnige Regelungen sein kann ist klar. Es gab und gibt ja noch andere schwachsinnige Regelungen, z.B. mit der Elektroschrottruecknahme, bei der fuer Kleinhersteller die Strafzahlungen geringer sind als der buerokratische Aufwand. (Abgesehen davon, dass man fuer die Entsorgung von groesseren Mengen Elektroschrott Geld bekommt und keines bezahlen muss.)

valete
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

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Beitrag von Chandragupta » Fr 04.07.08 10:52

cepasaccus hat geschrieben:Wir wissen anhand der Artikel nicht viel. Wir wissen nicht wie korrekt der Journalist gearbeitet hat (Ist das Foto nur Deko?) und wir wissen nicht was die Folgeinstanzen aus dem ganzen machen.
Zu letzterem zuerst: Auf jeden Fall(!) "das Richtige[tm]". Wie könntest Du zweifeln?

Interessant ist Deine Anmerkung mit dem Foto - das ging mir nämlich in diesem Zusammenhang auch schon durch den Kopf, und darauf bezog sich mein Kommentar oben, daß man "natürlich" auch jede Menge ;) chinesischer Cash-Münzen findet, wenn man in Thüringen seinen Garten umgräbt...

BTW: Wer hat eigentlich die Artikel der TA archiviert? Die o.g. Links gehen ja schon nicht mehr...
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von n.......s » Fr 04.07.08 11:32

Chandragupta hat geschrieben:




Nachdem ja die "Raubkindermordanarchobombennazikopierterrorschändermoslemleger" nebst Leuten mit kreativen Geldanlagestrategien in kleinen Bergstaaten etc. pp. schon genügend als virtuelle Säue durchs virtuelle massenmediale "Dorf" gejagt wurden, braucht die Plebs doch mal "zur Abwechslung" ein neues Feindbild... Ist doch sonst langweilig.

ganz ohne Politik gehts eben doch nicht !


Und klar sind "wir" kreuzgefährlich. Sitzen da unbeobachtet in unseren Wohnungen und befassen uns eigenbrötlerisch mit Dingen, von denen Staatsbüttel keine Ahnung haben: Das ist doch verdächtig!! :twisted:

dank Telekom sind doch eh alle bestens informiert !

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