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ohne worte

Verfasst: So 29.06.08 23:05
von beachcomber
unglaublich, wo soll das noch hinführen? :(
http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ ... dbserver=1
grüsse
frank

Verfasst: So 29.06.08 23:19
von Chippi
Es existieren bereits zwei Threads dazu:
http://www.numismatikforum.de/ftopic26581.html

Gruß Chippi

Verfasst: So 29.06.08 23:20
von Xanthos
Und wer kann schon für alle Münzen seiner Sammlung einen "offiziellen Herkunftsnachweis" (was immer das auch sein mag) vorweisen?

Nachdenkliche Grüsse
Simon

Verfasst: So 29.06.08 23:22
von Pscipio
Ich sehe das mit grosser Besorgnis, zumal ich gerade eben von der Schweizer Polizei (im Auftrag der Belgischen Polizei) zu einer "Befragung zu Antiquitäten" aufgeboten wurde. Ich bin ja mal gespannt, was da auf mich zukommt. Eigentlich habe ich ja mit Belgien wenig und mit Antiquitäten überhaupt nichts am Hut.

Pscipio

Verfasst: So 29.06.08 23:26
von Chippi
Was ist überhaupt ein "offizieller Herkunftsnachweis"? Solange dies nicht klar ist, kann wohl niemand etwas vorweisen bzw. besitzt solch Einen.

Gruß Chippi

Verfasst: So 29.06.08 23:44
von beachcomber
ich schätze mal ein 'offizieller herkunftsnachweis' ist ja wohl mit sicherheit eine rechnung eines münzhändlers, und vielleicht auch ebay-kaufausdruck. denn damit ist ja wohl schon mal klar, dass der besitzer der münzen sie nicht selbst irgendwo ausgegraben hat.
wenn die allerdings was anderes damit meinen, dann können ja wohl demnächst die antiken-auktionen erst mal eingestellt werden!
grüsse
frank

Verfasst: Mo 30.06.08 00:27
von icedark
das ganze macht mir wirklich angst, wie gross ist denn die gefahr dass man sich strafbar macht??? ich kann das ganze nicht nachvollziehen

Verfasst: Mo 30.06.08 00:28
von Homer J. Simpson
Tja - früher in der DDR kam, wenn man zu erfolgreich sammelte, die KoKo (Kommerzielle Koordinierung, Stasi-Firma unter Leitung von Schalck-Golodkowski) und hat die Sammlung als Spekulationsgut beschlagnahmt und gegen Devisen in den Westen verkauft. Jetzt mehren sich doch in den letzten Jahren zunehmend die Anzeichen, daß nicht die DDR uns, sondern wir der DDR beigetreten sind (vielleicht gibt's da ein geheimes Zusatzprotokoll zum Beitrittsabkommen...). Der Satz, daß dies ein freies Land ist, geht mir irgendwie immer schwerer von den Lippen.

Homer

Verfasst: Mo 30.06.08 00:31
von cepasaccus
Homer, die PKZ und das Mautsystem dient doch nur der Terroristenbekaempfung! Genauso wird es bei den Muenzen auch sein.

May you live in interesting times!

Verfasst: Mo 30.06.08 09:54
von beachcomber
na ja, so pleite ist der staat ja wohl nicht, dass er aus finanziellen gründen sammlungen beschlagnahmen muss, da ist eine besteuerung doch schon ausreichend :)
nein, es ist viel schlimmer. es ist der wahnsinnige fundamentalismus bei manchen archäologen und 'kulturhütern', dem sammlungen in privater hand allgemein ein greuel ist!
dabei scheint ihnen völlig zu entgehen, wieviele artefakte und münzen in den kellern der museen vegammeln, und niemals das licht der öffentlichkeit sehen!
grüsse
frank

Verfasst: Mo 30.06.08 10:06
von ChKy
Ich denke, es ist eine Mischung aus allen diesen Dingen.

1) Der Staat ist pleite, da gibt es nix zu leugnen. Er will natürlich Geld verdienen. Alles Numismatische zu konfiszieren, wäre nur eine kurze Geldspritze. Zumal hierzulande nie wieder jemand offiziell was kaufen würde. Vielmehr will der Staat die Hand auf dem Markt haben. Jedes Sammlerstück ist mit jeder Veräußerung eine wahre "Gelddruckmaschine".

2) Manche professionellen Geschichtswissenschaftler sind anscheinend der Meinung, daß wenn der Markt für klassische und antike Stücke zusammenbricht, könnten Sie "in Ruhe an Ihren beruflichen Interessen arbeiten"...

Und das geschichtliche Interesse hört ja nicht bei den alten Römern auf, sondern Geschichte geht bis heute weiter.

lg

C.

Verfasst: Mo 30.06.08 10:07
von taurisker
nein, es ist viel schlimmer. es ist der wahnsinnige fundamentalismus bei manchen archäologen und 'kulturhütern', dem sammlungen in privater hand allgemein ein greuel ist!
dabei scheint ihnen völlig zu entgehen, wieviele artefakte und münzen in den kellern der museen vegammeln, und niemals das licht der öffentlichkeit sehen!
100% d´accord !!!
Ich mutmaße, dass aus Museumsbeständen viele Stücke in den Handel einfließen ... kleines Beispiel: ein staatliches Museum in der Steiermark, bei der Durchsicht der Fundberichte und der Kataloge lese ich bei fast jeder zweiten Münze (Römer und Kelten) folgende Fußnoten: "nicht mehr auffindbar", "Verbleib unbekannt" usw. .... wenn die Museen und die Archäologie doch so umsichtig und zuverlässig sind, warum "verschwinden" dann immer wieder Stücke aus ihren ach soooo sicheren Händen? Da wird sich doch nicht jemand bereichern?? :twisted:

Verfasst: Mo 30.06.08 10:14
von Xanthos
beachcomber hat geschrieben:ich schätze mal ein 'offizieller herkunftsnachweis' ist ja wohl mit sicherheit eine rechnung eines münzhändlers, und vielleicht auch ebay-kaufausdruck. denn damit ist ja wohl schon mal klar, dass der besitzer der münzen sie nicht selbst irgendwo ausgegraben hat.
wenn die allerdings was anderes damit meinen, dann können ja wohl demnächst die antiken-auktionen erst mal eingestellt werden!
grüsse
frank
Ich glaube eher, dass dieser "offizielle Herkunftsnachweis" bestätigen soll, dass eine Münze aus einer offiziellen Ausgrabung stammt und auf legalem Weg für den Verkauf freigegeben wurde.

Denn eine Rechnung bzw. einen ebay-Ausdruck kann wohl auch der im Artikel betroffene Herr für seine Münzen liefern.

Und da wohl die wenigsten für die Münzen in ihrer Sammlung einen sochen "offizielle Herkunftsnachweis" vorlegen können, handelt es sich bei dem ganzen Unterfangen um ein bodenloses Fass.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie das Ganze ausgeht...

Verfasst: Mo 30.06.08 10:15
von ChKy
Die ist natürlich ein Punkt, den ich nicht bedacht habe...

Entweder werden die Stücke entwendet oder Sie werden verschlammpert. Beides wäre nicht gerade schmeichelhaft für die Museumsführung...

Verfasst: Mo 30.06.08 10:18
von ChKy
Noch ein wenig mehr Sarkasmus am Rande: :evil:

Vielleicht wollen die auch alle antike Münzen einsammeln, erfassen und einschweißen und dann veräußern. Ist die Verschweißung aufgebrocht, erlischt das Eigentumsrecht an dem Stück und geht wieder auf den Staat über. Diese Regelung ließe sich auch auf viel jüngere Stücke anwenden. Toll nicht??!!??