Der 3. Sklavenkrieg unter Führung des Spartacus fand 71 vuZ statt.
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kind regards missmarple
Der 3. Sklavenkrieg begann 73 vuZ. durch die Rebellion des Spartakos gemeinsam mit 78 anderen Aufständischen in der Gladiatorenschule des Gaius Cornelius Lentulus Batiatus in Capua. Die Herkunft der entsprungenen meist kriegsgefangenen Sklaven war thrakisch, keltisch und germanisch, unter der Führung des Thrakers Spartakos und der Kelten Krixos und Oinomaos. Sie hatten sofort großen Zulauf von den Feld- und Hirtensklaven des Südens gefunden, ebenso schlossen sich tw. die verarmten landlosen Freien den Aufständischen an.
Vom Vesuvgebiet breitete sich die Bewegung nach einem Sieg im Winter 73/72, getragen von etwa 70.000 Menschen, über Lukanien nach Süditalien aus. Der Senat musste die beiden Konsuln des Jahres 72 (L. Gellius Publicola und Cn. Cornelius Lentulus Clodianus) mit sechs Legionen ins Feld stellen, das Ganze entwickelte sich schnell zu einem zweiten italischen Innenkrieg. Zwar gelang es die gallisch-germanische Gruppe unter Krixos am Garganus zu überwinden, Spartakos hingegen blieb nacheinander Sieger über jeden der beiden Konsuln.
Er marschierte nach Norditalien, wo bei Mutina auch noch der Statthalter des diesseitigen Gallien geschlagen wurde, offenbar um über Istrien in seine thrakische Heimat zu gelangen. Dafür vermochte er aber seinen Anhang nicht zu gewinnen, da dieser auf Rom geführt zu werden wünschte. Weil seine Macht dazu nicht ausreichte, ging Spartakos nach einer weiteren Niederlage der Konsuln bei Picenum nach Unteritalien und zwar in die Gegend von Thurii zurück.
Nun griff der Senat in die Kriegsführung zugunsten eines Außenseiters ein. Er entzog den militärisch unfähigen Konsuln das Kommando und betraute damit, da alle bewährten Heerführer auf außeritalischen Schauplätzen (Lucullus in Asien gegen Mithridates und Pompeius in Spanien gegen Sertorius) beschäftigt waren, unter Verleihung prokonsularischer Gewalt den früheren Prätor Crassus, einen der charakterlosesten aller Staatsmänner der Zeit. Nach seiner Kaltstellung durch Sulla konnte er sich jetzt endlich wieder in die große Politik einschalten.
Als einer der reichsten Großgrundbesitzer und Baustellenwucherer machte er seine riesige Gefolgschaft in Rom und in Italien für den Kampf mobil und verstärkte das Heer außergewöhnlich. Spartakos aber versuchte nun mit Hilfe der Seeräuber nach Sizilien überzusetzen, doch scheiterte er an der vortrefflichen Küstenbewaffnung durch den Statthalter Verres. Daraufhin gelang es ihm zunächst, unter schweren Verlusten mit einem Teil seines Heeres die starke Befestigung zu durchbrechen, welche die Truppen des Crassus unterdessen von Meer zu Meer angelegt hatten.
Crassus´ Lage wurde dadurch so schwierig, dass er den Senat um Hilfe angehen musste. Doch der Mangel eines festen Planes auf der Gegenseite und das abermalige Auseinanderlaufen plündernder Gruppen erlaubten ihm, den Krieg in einem Zeitraum von sechs Monaten zu beenden. In der Entscheidungsschlacht fiel Spartakos selbst und seine zersprengten Truppen wurden einzeln niedergeworfen. Als abschreckendes Beispiel wurden 6000 der gefangenen Sklaven entlang der via appia Richtung Rom ans Kreuz geschlagen.
Eine Abteilung bestehend aus 5000 Mann konnte sich nach Norditalien retten, wurde aber hier von dem aus Spanien heimkehrenden Pompeius vernichtet, der nun die Beendigung auch dieses Krieges für sich beanspruchte. Wie der Bundesgenossenkrieg hat auch dieser zweite italische Krieg das Gesicht des Staates gründlich verändert. Wie damals Sullas reaktionäre Reform das Endergebnis geworden war, so erfolgte jetzt durch Pompeius und Crassus die tw. Beseitigung der neuen Verfassung.
Im Herbst 71 trafen sich beide mit ihren Heeren vor Rom, Pompeius mit dem ausgesprochenen Ziel des Triumphes sowie die Einschaltung seiner Person in die ordentliche Ämterlaufbahn. Da der dritte Sullaner von Bedeutung, Lucullus, weit entfernt in Asien im Kampf gegen Mithridates stand, war die Bahn für die "großen Springer" im Bürgerkrieg frei, um sich auf das politische Kampffeld zu stürzen.
regards
taurisker
(Quelle: Römische Geschichte - die Republik, Ernst Kornemann, Verlag A. Kröner)