Numismatikforum

Liebe Zielgruppe,

ich bin nicht soooo gut bzgl. Finden in forgerynetwork et al. - jedenfalls hatte ich keine Treffer für ein stilistisch ähnliches Stück.

Das hier hat jedenfalls einen völlig anderen Stil:
http://www.forgerynetwork.com/asset.asp ... dU0vR7njk=

Technische Daten meines u.g. Exemplars:
Gewicht 7,17g - Durchmesser 18,5 mm

Wer weiß, von wem das gemacht worden ist? Slavey? Wo veröffentlicht?

Oder ist das gar eine "Transfer-Dies"-Pressung nach einem Original?

Ich bin kein Freak für 1. Jh., aber der Av-Stil ist in meinen Augen komisch (irgendwie nicht antik); der Rv. scheint jedoch stilistisch durchaus zu passen - allerdings sind die beiden Kinderköpfe viel zu weit voneinander weg; hier mal ein "typisches Original" zum Vergleich:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 9&Lot=1319

D.h. ich halte das für keine Pressung exakt nach einem antiken Vorbild, sondern für eine stempelmäßig moderne Neuschöpfung.

Interessantes Detail am Rande: Das unbestechliche "Auge" meines Scanners hebt natürlich die Unebenheiten in den Feldern besonders hervor und die Reliefpartien sind etwas überstrahlt.

"In der Hand" ist das Stück auf den ersten Blick durchaus hochgradig gefährlich: Es ist etwas "künstlich gealtert", d.h. leicht samtige Oberfläche wie nach langer Zirkulation (genauer: wie nach einem "Aufenthalt" in einer laufenden Zentrifuge zusammen mit anderem Altgold... ), und am Perlkranz sowie in den Haaren hat sogar jemand "Goldpatina" nachzuahmen versucht (z.B. auf dem Av. genau über dem "G" von "GERM"). Auch ansonsten hat das Stück eine herrliche "Altgold"-Tönung (Pariser Oxid läßt grüßen...).

Auch der Rand sieht wundervoll aus: echte Risse etc...

Jeder sachdienliche Hinweis zu diesem Stück ist willkommen!

Hallo Chandra

Ich konnte ebenfalls kein ähnliches Stück in den grösseren Fälschungsdatenbanken finden.

Eine "Transfer-Dies"-Pressung ist es auf keinen Fall. Der Stil ist beidseitig modern.

Du könntest die Bilder bei Forgerynetwork und Forvm einstellen.

Viele Grüsse

Xanthos hat geschrieben:Du könntest die Bilder bei Forgerynetwork und Forvm einstellen.

Ich habe keine Lust, mich "überall" neu anzumelden, in die Bedienung der Weboberfläche bzw. die jeweiligen Forums-Gepflogenheiten einzuarbeiten, etc.

Das Stück ist mir Anno 2000 auf der Numismata München bei einem einheimischen (also Münchner...) Händler "zugeflogen". Damals für merklich mehr als den Goldpreis; heute - in Euros umgerechnet - darunter...

Der Mann hatte einen ganzen Sack solcher Fälschungen (übrigens ganz klar als solche deklariert!) - von wirklich gut gemachten bis hin zu sofort Brechreiz auslösenden Machwerken; "wie es sich gehört" natürlich alles Raritäten: Gordian I und II, Balbinus, Pupienus, Postumus (Frontalporträt), Laelianus, Victorinus (Rv. Victoria-Büste), Tacitus, Florian, Magnia Urbica, Julian von Pannonien, ...

Der hat die jedenfalls verkauft wie die warmen Semmeln... im übrigen zumeist an Händler(!), ja auch an hier im Forum gemeinhin als untadelig seriös geltende...

Was bei dem obigen Stück auffällig ist: Die komischen "Gußblasen" im Stempel (die sich also im Feld der damit geprägten Münze erhaben abheben), die es m.W. so eher bei "Transfer Dies" gibt. Die anderen Falsa dieses Händlers waren alle mit "polierter Platte", also perfektem Stempelglanz im Feld, weshalb sie sofort als modern auffielen.

Ich stimme Xanthos zu, das sind eindeutig moderne Stempel, "keine transfer dies". Gerade die Köpfe der Kaiserkinder sind nicht gut gelungen, da ist der Kaiserkopf selber schon besser.

Gruss, Pscipio