Seltenheiten / Rare Kaiser und Nominale

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Xanthos
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Beitrag von Xanthos » Fr 12.09.08 13:32

@Chandra

Der Sesterz von Peter43 ist an einigen Stellen leicht geglättet, mehr aber nicht.

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Fr 12.09.08 13:33

Chandragupta hat geschrieben:aber irre ich mich, oder ist der Drusus ein heftiges Schnitzwerk?
Du irrst!
Nata vimpi curmi da.

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Fr 12.09.08 16:41

Ich bin nicht sicher, ob alle Forumsfreunde immer darauf achten, daß es bei den sehr gesuchten, aber nicht unbedingt superseltenen Caligula-Asses mit der Vesta-Rückseite zwei Varianten gibt. Die eine (RIC 38) wird als "common" klassifiziert, was natürlich nicht absolut gilt, sondern immer in Relation zu den anderen Stücken des Caligula gesehen werden muß, während die andere (RIC 54) als "rare" eingestuft wird.

CALIGULA 37 – 41
Æ As Rom 37/38
Av.: C CAESAR AVG GERMANICVS PON M TR POT - Kopf links barhaupt
Rv.: VESTA - Verschleierte Vesta nach links zwischen großem S C sitzend; in der Rechten Patera, Zepter in der Linken
RIC 38; BMC 46
11,26 g

CALIGULA 37 – 41
Æ As Rom 40/41
Av.: C CAESAR DIVI AVG PRON AVG P M TR P IIII P P - Kopf links barhaupt
Rv.: Wie RIC 38
RIC 54; BMC 72
12,68 g

Ähnlich liegen die Dinge bei dem anderen Münzpärchen mit den Caligulabrüdern Nero und Drusus zu Pferde. Beide Münzen sind per se selten, aber die zweite wird sogar als R2 gewertet.

NERO und DRUSUS Caesares
Æ Dupondius Rom 37/38 (unter ihrem Bruder Caligula)
Av.: NERO ET DRVSVS CAESARES - Nero und Drusus mit wehenden kurzen Tuniken nach rechts reitend
Rv.: C CAESAR AVG GERMANICVS PON M TR POT um großes S • C
RIC 34 (Gaius); BMC 44
13,97 g

NERO und DRUSUS Caesares
Æ Dupondius Rom 40/41 (nach ihrem Tode unter ihrem Bruder Caligula)
Av.: Wie RIC 34
Rv.: C CAESAR DIVI AVG PRON AVG P M TR P IIII P P um großes S C
Vgl. RIC 49 (Gaius; dort, wohl irrtümlich, TR POT IIII; Abb. auf Tafel 14 dann nämlich mit TR P IIII)
11,74 g

Gruß

chinamul
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nero et drusus b.jpg
nero et drusus a.jpg
caligula RIC 54.jpg
caligula RIC 38.jpg
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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Beitrag von Peter43 » Fr 12.09.08 17:04

Hübsche Münzen, besonders die beiden letzten! Die möchte ich auch mal gerne haben!

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Fr 12.09.08 17:19

Bei Vcoins sind gerade zwei zum Vekauf, aber beide nicht so schön wie chinamuls Exemplare!

http://www.vcoins.com/ancient/moneta/st ... 10&large=0
http://www.vcoins.com/ancient/romanumis ... 80&large=0

Beide RIC 34corr.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von harald » Fr 12.09.08 17:52

Bei den raren Nomonalen dürfen die silbernen Quinare nicht fehlen.

Den drei Exemplaren des Traian sieht man leider ihren langen Umlauf an.
Der Hadrianquinar ist etwas besser erhalten.

Von meinen Quinar des Caracalla habe ich nur mehr ein Foto, welches ich demnächst einstellen werde.

Gruß
Harald
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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 12.09.08 19:03

Das ist mir ziemlich rätselhaft: Die Quinare sind meist stark zirkuliert und kaum je "sehr schön". Offensichtlich wurden sie gerne benutzt (kein Wunder, wenn man als Normalbürger lieber einen Quinar als zwei Sesterzen mit sich 'rumschleppte). Warum wurden dann so wenige geprägt???

Homer
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Beitrag von beachcomber » Fr 12.09.08 20:07

Die Quinare sind meist stark zirkuliert und kaum je "sehr schön". Offensichtlich wurden sie gerne benutzt (kein Wunder, wenn man als Normalbürger lieber einen Quinar als zwei Sesterzen mit sich 'rumschleppte). Warum wurden dann so wenige geprägt???
ich könnte mir vorstellen, dass diese quinare nicht umgeschmolzen wurden wie die denare, und damit sehr lange umgelaufen sind, zu einer zeit, als es schon gar keine denare mehr gab.
grüsse
frank

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Fr 12.09.08 23:25

Aber warum wurden sie dann nicht umgeschmolzen, sie sind doch eigentlich aus sehr guthaltigem Silber (oder nicht?) und solltem dementsprechend schnell aus dem Umlauf verschwinden, wenn sich das allgemeine Münzmetall verschlechtert?

Vergleiche die Legionsdenare des Marc Anton, die auch meist in schlechtem Zustand sind, weil lange umgelaufen, aber dabei eben auch aus schlechterem Silber bestanden.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von beachcomber » Sa 13.09.08 00:15

weil sie wahrscheinlich in so geringen mengen vorhanden waren, dass sich eine 'rückrufaktion' nicht gelohnt hätte?
grüsse
frank

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mias
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Beitrag von mias » Sa 13.09.08 08:13

Hallo,

Hier ein Dupondius des Diadumenian. Es wurde vor so 10-15 Jahren von der Muenzen und Medaillien AG (ockerfarbener Katalog) ersteigert.

Eure Meinung zu dem Stueck koennt Ihr mir gerne mitteilen. Insbesondere wuerde mich interessieren, was Ihr von der Patina haltet.

Gruss,

Mias
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kollboy
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Beitrag von kollboy » Sa 13.09.08 08:59

was mir als erstes auffällt, ist der enorme unterscheid zwischen der schrift des av udn des rv. insgesamt macht das av fast den eindruck, als wär es vom stil her nicht antik, das rv aber schon.

ich hoffe für dich, dass ich mich täusche, aber auf den münzen, die ich als mit 100% originalpatina kenne, ist mir so eine patina noch nie untergekommen - sieht aus wie eingebranntes öl, wie die unterseite einer schlecht gepflegten bratpfanne, dazwischen grünliche originalpatinareste.
und die felder auf dem av scheinen mir auch geglättet.
was ist der helle, metallische fleck auf der rückseite? hast du da versucht, dir über die patina gewissheit zu verschaffen?

was ich dabei allerdings nicht begreife: eine münze, die so erhalten ist, war sicher nicht stark verkrustet oder dergleichen - warum um alles in der welt sollte man die originalpatina also entfernen?

insgesamt für mich eine seltsame münze.

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Beitrag von mias » Sa 13.09.08 09:35

Hallo Kollboy,

Vielen Dank fuer die Antwort.

Das Potrait ist fuer Diadumenian aussergewoehlich. Es faellt ins Auge, dass die Nase auffallend am Ende spitz zulaeuft. Normalerweise ist bei Diadumenian die Nase runder.

Allerdings habe ich unter folgendem Link den identischen Vorderseitenstempel gesehen:

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 20&Lot=271

Bitte korrigiere mich, wenn ich jetzt falsch liege. Meines Erachtens wuerde eine Entpatinierung ergeben, dass die Oberflaeche ungleich rauer wirken wuerde. Im Auktionskatalog wurde auch nur vermerkt, dass die Felder geglaettet seien. Meines Erachtens - wie gesagt ich mag mich taeschen - liegt keine Repatinierung vor. Was Du als eingebrannt Stellen wahrgenommen hast, kann auch eine gegelaettete Patina Schicht sein.

Was diese freie Stelle auf dem Revers betrifft, da weiss ich auch nicht genau Bescheid. Ich stelle nochmal ein vergroessertes Bild ein. Vielleicht gibt es Dir noch ein paar Rueckschluesse, was mit dem Teil passiert ist.

Gruss,

Mias
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Beitrag von chinamul » Sa 13.09.08 10:57

Münzen erleiden die unterschiedlichsten Schicksale und natürlich auch Verletzungen, wenn sie Dummköpfen in die Hände fallen ("mal sehen, ob es vielleicht Gold ist!"). Daraus allein läßt sich wohl kein Fälschungsverdacht herleiten.
Insgesamt gesehen ist meiner Meinung nach ein derartig suboptimales Foto aber leider nicht besonders geeignet, ein verbindliches Urteil über die Echtheit oder auch nur etwaige Manipulationen wie Nachpatinierung, Schnitzereien oder Glättungen abzugeben, was ich mir ohnehin nicht zutraue.
Ich habe mir erlaubt, das Bild aufzuhellen und etwas nachzuschärfen in der Hoffnung, daß die Experten jetzt darauf mehr erkennen können.

Gruß

chinamul
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Beitrag von beachcomber » Sa 13.09.08 11:15

ich sehe da nichts verdächtiges. wie chinamul schon schreibt, ist es fast unmöglich nur anhand des fotos eine aussage über original- oder nachpatinierung zu machen. dafür müsste ich die münze schon unter meinem mikroskop haben.
aber der kratzer auf dem rv, den offensichtlich ein trottel gemacht hat um zu prüfen um welches metall es sich handelt, lässt mich eher vermuten, dass es eine originalpatina ist.
grüsse
frank
Zuletzt geändert von beachcomber am Sa 13.09.08 14:40, insgesamt 1-mal geändert.

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