Reinigung eines Denars

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Moderator: Homer J. Simpson

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tilos
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Beitrag von tilos » Mi 26.11.08 19:05

Kein Problem!
Gruß
Tilos

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Mithras
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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von Mithras » Sa 25.12.10 14:55

eine Frage zur von euch schon mehrfach erwähnten Salzsäure/Alufolie-Methode:
Muss es unbedingt Salzsäure sein, oder funktioniert das auch mit reiner Zitronensäure?

Irgend wer erwähnte hier im Forum sogar Erfolge mit Spucke - aber die muss dann wohl direkt auf die Münze und dann Alufolie um die feuchte Münze herum?

Die Salzsäure zerfrisst wohl die Alufolie und kommt dadurch an das Metall der Münze und reagiert dabei - Zitronensäure wird das bestimmt nicht schaffen - also müsste ich hier erst die Münze mit Zitronensäure bepinseln und dann in Alufolie wickeln, damit der elektrolytische Prozess trotz schwächerer Säure wirkt?

Habe einen (vermutlichen) Republikdenar, der komplett von einer dicken Schicht schwarzem Hornsilber umgeben ist - Salzsäure ist im Mom. grad nicht im Haus - reine Zitronensäure schon - soll ich das Stück einfach nur pur in Zitronensäure baden, oder mit der Alufolie umwickeln (die trockenen Münze oder die vorher befeuchtete?)?

Ein fertiges Silbertauchbad wäre auch noch vorrätig - wie gehe ich am besten vor?

LG
Mithras
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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von Altamura » Sa 25.12.10 15:11

Hallo Mithras,

ich bewege mich irgendwo zwischen Salzsäure und Spucke, ich verwende nämlich Kochsalzlösung und Alufolie :wink: .
Dauert sicher etwas länger als mit der Salzsäure (aber jetzt auch nicht Stunden und Tage), bei zwei Kindern im Haus ist mir da aber deutlich wohler :D .

Bei dicken Hornsilberauflagen muss man aber immer wieder die Alufolie wechseln (die löst sich geradezu auf) und zwischendrin immer nachschauen und auch mechanisch etwas nachhelfen (mit etwas Weichem wie z.B. Fingernagel).

Das funktioniert meist ganz gut, alles bekomme ich aber auch nicht weg. Manchmal bleiben ein paar Verfärbungen im Silber.

Gruß

Altamura

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Mithras
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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von Mithras » Sa 25.12.10 15:25

Altamura hat geschrieben:Hallo Mithras,

....Dauert sicher etwas länger als mit der Salzsäure (aber jetzt auch nicht Stunden und Tage), bei zwei Kindern im Haus ist mir da aber deutlich wohler :D ...

Gruß

Altamura
keine Stunden und erst recht keine Tage - aaah - und ungefährlich noch dazu - da klingt sehr überzeugend - wird nachher getestet -
danke! :-)
und frohes Fest!
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Altamura
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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von Altamura » Di 28.12.10 18:50

Mithras hat geschrieben:... - wird nachher getestet - ...
Und? Schon Ergebnisse? (Ich bin neugierig :wink: ).

Gruß

Altamura

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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von muenzenputzer06 » Di 28.12.10 20:15

Hier mal ein Denar vor und nach Reinigung.

Viele Grüße
müpu
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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von muenzenputzer06 » Di 28.12.10 20:30

Ein weiteres Beispiel.
Ich reinige allerdings nicht mittels Alufolie und Salzsäure, sondern ein wenig aufwändiger.

Grüße
müpu
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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von emieg1 » Di 28.12.10 20:32

Deine Erfolge sprechen für deine Methode. Aber was genau meinst du denn mit "aufwändiger"?

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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von muenzenputzer06 » Di 28.12.10 20:41

Nicht im Sinne von anderen Chemikalien, sondern viel mehr im Sinne von Zeit.
Die Reinigung des Pertinax hat insgesamt gute 10 Stunden "Arbeit" in Anspruch genommen.

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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von PeterI » Di 28.12.10 21:30

Finde den Zeitaufwand nicht zu groß für so ein Kunstwerk... hast du zusätzlich noch mechanisch reinigen müssen?

Ich glaube zu erkennen, dass mechanisch nachgereinigt wurde, aber ein tolles Ergebnis. :D
Haben die roten Verkrustungen viel Arbeit gemacht?

Mich machen die Wahnsinnig, aber Silber ist halt so empfindlich, hier mein Gallienus... ist noch in Arbeit und wird es wahrsch. für immer bleiben.
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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von emieg1 » Di 28.12.10 21:59

Zehn Stunden sind natürlich immens. Bei Silber piddel ich allerdings nicht gerne herum, sondern ziehe die Säuremethode vor. Nicht nur weil sie schneller geht, sondern IMHO einfach effektiver ist. Silber erlaubt keine Ausrutscher mit der Spritzennadel.

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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von muenzenputzer06 » Di 28.12.10 22:08

nummis durensis hat geschrieben:Zehn Stunden sind natürlich immens. Silber erlaubt keine Ausrutscher mit der Spritzennadel.
Du sagt´s es absolut treffend.
Daher auch der große Zeitaufwand.
Habe früher auch schon mal mit Alufolie und Salzsäure einige Münzen zu reinigen probiert.
Die glänzen mir danach zu sehr und die Konturen sind - zumindest bei meinen Versuchen - danach doch teilweise recht "verschwommen".
Aber bitte, jeder möchte sich für seine eigene Methode entscheiden.
Wenn sich die Effizens bei der Alu-Salzsäure Methode auf den Zeitaufwand bezieht, hast Du sicherlich Recht.
Viele Grüße
müpu

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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von Mithras » Di 28.12.10 22:15

Altamura hat geschrieben:
Mithras hat geschrieben:... - wird nachher getestet - ...
Und? Schon Ergebnisse? (Ich bin neugierig :wink: ).

Gruß

Altamura
oh ja, das ging wirklich schneller als gedacht - ich war begeistert von dieser Methode. nachdem sich zuerst nichts tat, habe ich noch etwas Salz auf die Alufolie gestreut, und dann konnte man fast zusehen - allerdings war ich weniger von der Qualität der unter der dicken schwarzen Schicht gefundenen Münze begeistert, die ich gerne in einer besseren Erhaltung hätte - ein Denar des Palikanus - nicht ganz so häufig und historisch sehr interessant - leider nur in geringer Erhaltung:
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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von emieg1 » Di 28.12.10 22:21

muenzenputzer06 hat geschrieben:
nummis durensis hat geschrieben:Zehn Stunden sind natürlich immens. Silber erlaubt keine Ausrutscher mit der Spritzennadel.
Du sagt´s es absolut treffend.
Daher auch der große Zeitaufwand.
Habe früher auch schon mal mit Alufolie und Salzsäure einige Münzen zu reinigen probiert.
Die glänzen mir danach zu sehr und die Konturen sind - zumindest bei meinen Versuchen - danach doch teilweise recht "verschwommen".
Aber bitte, jeder möchte sich für seine eigene Methode entscheiden.
Wenn sich die Effizens bei der Alu-Salzsäure Methode auf den Zeitaufwand bezieht, hast Du sicherlich Recht.
Viele Grüße
müpu
Du sprichst ein wenig in Rätseln ... oder muss man dir alles aus der Nase ziehen?

Deine Methode führt sicherlich zu einem klasse Erfolg, aber ich denke, dass man den auch durch die Säure erzielt hätte. Bei Silberlingen hatte ich bisher nie das Gefühl, dass da nach der Reinigung etwas "verschwimmt"!

Wenn die "Grundsubstanz" stimmt, was mir bei der Faustina und beim Pertinax der Fall zu sein scheint, ist die Säure unbedenklich.

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Re: Reinigung eines Denars

Beitrag von beachcomber » Di 28.12.10 22:46

nummis durensis hat geschrieben:
Wenn die "Grundsubstanz" stimmt, was mir bei der Faustina und beim Pertinax der Fall zu sein scheint, ist die Säure unbedenklich.
das ist genau der punkt! wenn sie nämlich nicht stimmt, kann das ergebnis mit der salzsäure/alu-methode auch schwer nach hinten losgehen! :)
grüsse
frank

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