Die Kunst in der Darstellung auf römischen Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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nexram
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Beitrag von nexram » Mi 29.10.08 10:00

ich denke, wir sollten es dabei belassen, da wir der Lösung wohl im Moment noch nicht näher kommen werden.

Guß
nexram

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Mi 29.10.08 10:17

Also wenn es hier alle dabei belassen moechte haette ich aber trotzdem gerne noch einen Tip, wie ich bei coinarchives am besten suche um moeglichst viele dieser Muenzen zu bekommen.

cepasaccus
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nexram
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Beitrag von nexram » Mi 29.10.08 11:02

Du gibst einfach im Suchfeld "500/1" ein.
Gruß
nexram

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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Mo 03.11.08 12:47

Empfindet Ihr es als anmaßend, wenn ich den Thread noch einmal im Sinne des eigentlich verfolgten Zieles: Kunst auf Münzen zu zeigen, in den Vordergrund rücke? Ich als Denarsammler hatte eigentlich im Schädel, den einen oder anderen schönen Sesterzen oder Teile davon zu sehen zu bekommen, aber das zumindest ging fast daneben. Statt dessen zwar eine anderweite interessante Diskussion, aber das Thema: Verfehlt und durch Kleinkunst ersetzt.
Schade eigentlich. Oder liegt es doch am Mangel an geeigneten Objekten?

Eine Generalamnestie kann ich sicher nicht erwarten, wenn ich hier äußere, daß der tiefere Zweck dieses Forums doch nicht die weitestgehende Schrottaufbereitung sein sollte (sorry, die ist natürlich auch nicht zu vergessen und kann Spaß machen), sondern den Anreiz zum Sammeln aus der Ästhetik der antiken Kunst zu schöpfen. Das war mein Hauptgedanke für diesen Thread.
Amnestie erteilt? Ich danke Euch!

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Beitrag von areich » Mo 03.11.08 12:59

Ich erinnere mich, auf FORVM gelesen zu haben, daß stärker ausgeprägte Fließlinien auf einen älteren Stempel hindeuten. Das war allerdings nur eine persönliche Beobachtung von Joe Sermarini, den ich aber für jemanden halte, der sich auskennt und nicht wild spekuliert.

http://www.forumancientcoins.com/board/ ... ic=45908.0

Ist dieselbe Erklärung, die Homer auch gegeben hat. Ich will damit nicht sagen, daß es so sein muß, ich gebe nur wieder, was ich gelesen habe.

Andreas

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 03.11.08 16:51

Aha, dann hatte ich das möglicherweise von Joes Aussage übernommen, die mir sehr einleuchtend erschien. Ich trete alle Copyright-Ansprüche hiermit an Joe ab :wink:.

Homer
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Beitrag von beachcomber » Mo 03.11.08 17:52

Ich trete alle Copyright-Ansprüche hiermit an Joe ab .
kannst du ruhig machen, denn joe irrt hier sicherlich! :)
grüsse
frank

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Beitrag von drakenumi1 » Mo 03.11.08 18:52

Um auch einem mit dem Gegenstand der Fließlinien nicht so vertrauten Sammler ein bis zwei Beispiele zu geben, hier mal 2 Antoninüsse aus eigenem Bestand:
Die Bilder geben die Feinheiten und den z.T. bis zu Hundertstel mm geringen Abstand der Fließlinien allerdings nicht mehr wieder. Insofern bin ich auch sicher, daß sie keinen Abdruck von eingegrabenen Linien im Prägewerkzeug darstellen können, statt dessen aber das Produkt von Verwirbelungen hinter feinsten Scharten an den Grenzlinien, wo das Schnitzmesser in die Tiefe gedrungen sind. Dort kam es im Verlaufe der Benutzung der Werkzeuge durch die Versprödung (Härtung!) an diesen scharfen Kanten zu geringsten zahnartigen Ausbrüchen (die kaum zu sehen sein mußten) und als Folge zu Störungen der (Molekular)struktur im fließenden Münzmetall, die letzten Endes diese Linien bewirkten.
Noch mal zur Sicherstellung: Joe konnte also unrecht haben mit seiner Vermutung? Das würde sich dann mit meiner Auffassung decken.

Grüße von

drakenumi1
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Beitrag von Julianus v. Pannonien » So 09.11.08 17:23

Salve

Um den Thread wieder ein Paar reihen nach oben zu bringen
Stelle ich hier ein kunstvolles Gepräge ein.

Es handelt sich nach der Bestimmung von Peter43

RIC VIII, Antiochia 122; LRBC 2622; scarce. Typ FH 3 (reaching).

Dieses überaus reichverzierte und Kunstvolle Stück kann man Sicher in die Reihen der hier Gezeigten Stücke eingliedern. Der detailreichtum ist fantastisch.

Grüsse JvP
"VICTORIOSO SEMPER"

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Beitrag von Peter43 » So 09.11.08 18:19

Nicht nur der Detailreichtum, sondern auch die dargestellte Dramatik!
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 09.11.08 18:50

Der Münztyp per se ist ja sehr detailreich; ich vermute mal, daß dies ein sehr frühes Stück aus dieser langen und massenhaft geprägten Emission ist, als die Stempelschneider sich noch Mühe gaben.

Homer
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Beitrag von Peter43 » So 09.11.08 22:20

Das wird wohl stimmen, was man auch an der Größe (AE2) sehen kann.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von drakenumi1 » So 09.11.08 22:22

Nicht nur der fantastische Detailreichtum überrascht bei diesem Motiv, auch der enorme Spielraum zwischen einfachster Darstellung, fast in "Strichmännchenmanier", und dieser edlen Kreation läßt die Vermutung zu, es könne sich möglicherweise um eine Prägung in einem etwas größeren Durchmesser (um es mal so allgemein auszudrücken) handeln. Eben mal nicht um das sattsam bekannte antike "Kleingeld"
denkt

drakenumi1

Sorry, Peter, ich war etwas langsamer als Du und hatte den Sachverstand zum Erkennen der Größe nicht.

Einen guten Abend von
dr.
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Beitrag von pixxer » Mo 10.11.08 12:11

Ein weiteres schönes Beispiel dafür, dass die Stempelschneidekunst auch bei den Spätrömern keineswegs nur minimalistisch ausgeprägt war, zeigt dieser schon vorgestellte Constans. Die Uniform des Soldaten der den kleinen Barbaren aus der Hütte führt finde ich wirklich beeindruckend. Jedes kleinste Detail wurde liebevoll abgebildet, sei es der Helmbusch, die Rüstung oder die Schienbeinpanzer. Sogar die Wadenmuskulatur ist gut erkennbar. Dazu vermittel die Szene eine gewisse Dynamik obwohl der Junge keinesfalls brutal sondern eher liebevoll aus der Hütte geführt wird.

LG Pixxer
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FelTemp_groß.jpg

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Beitrag von Peter43 » Fr 14.11.08 18:50

Bevor dieser Thread im Orkus verschwindet hier noch ein Beitrag von mir: Reiter auf springendem Pferd

Dieses Motiv ist von vielen Münzen bekannt. Es ist ein Standardmotiv. Meistens ist es der Kaiser, der - oft auch noch über Gefangene - auf seinem Pferd vorwärtssprengt. Dies ist:

Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Gordian III, 238-244
AE 28, 21.12g
geprägt unter dem Statthalter Sabinius Modestus
Av.: AVT.K.M.ANTW - GORDIANOC AVG
Büste, cürassiert, mit Strahlenkrone, n.r., Gorgoneion auf dem Brustpanzer und Aegis über der li Schulter.
Rv.: VP CA - B MODEC - TOV NIKOPOLEI - T - WN PROC ICTRO (WN ligiert)
Kaiser in Militärkleidung, mit Strahlenkrone und wehender Chlamys hinter sich, auf seinem Pferd n.r. sprengend, in der Linken den Speer zum Wurf erhoben.
Ref.: So nicht in AMNG: AMNG I/1, 2094 (Rs., stempelgleich), rev., AMNG I/1, 2056 (Vs., stempel); nicht in Varbanov (engl.); Moushmov 1489 (Rs.); wahrscheinlich unpubliziert
Selten, fast SS, hübsches Portrait, grüne Patina mit hübschen Kontrasten

Dieses Motiv wurde erst in der Renaissance wiederaufgenommen. Zunächst noch etwas unbeholfen von Paolo Ucello (hier ein Ausschnitt aus seinem Gemälde 'Die Schlacht von San Romano, 1456). Dann wurde dieser Typ zur beherrschenden Reiterdarstellung im Barock. Bei Diego Velasquez noch etwas ruhiger (hier. Philipp IV. von Spanien zu Pferde, 1634/5)), um dann bei Peter Paul Rubens zum dramatischen Höhepunkt zu werden (Der Lanzenstich, 1620).

Interessieren würde mich, wann dieser Typ zum erstenmal auf Münze auftaucht, wie gesagt nicht der Reiter, sondern der Reiter auf einem springenden Pferd!

Mit freundlichem Gruß
Dateianhänge
nikopolis_gordianIII_AMNG2094(rev).jpg
Ucello_San_Romano.jpg
velasquez_philippIV_zu_pferde.jpg
Rubens_Lanzenstich.jpg
Omnes vulnerant, ultima necat.

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