Herkunftsnachweis von Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Lojoer
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Herkunftsnachweis von Münzen

Beitrag von Lojoer » Do 06.11.08 07:28

Hallo zusammen,
Kennt sich jemand aus mit der neusten Gesetzeslage. In wie weit besteht in Deutschland für Münzen aus einer antiken Münzsammlung eine Verpflichtung des Sammler für sämtliche Münzen einen Herkunftsnachweis zu erbringen. D.h. inwieweit muss für jede Münze attestiert sein, dass sie aus legalen Quellen stammmen.
Gruß Jörg

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Do 06.11.08 08:58

Diese Verpflichtung existiert nicht.
Ein Polizeioberkommissar, von dem im Forum und in der Presse schon öfters die Rede war, möchte aber den Anschein erwecken.

In der Münzenrevue 10/08 hat Ursula Kampmann dazu einen Artikel geschrieben, der das klarstellt.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Lojoer » Do 06.11.08 09:17

Hallo Antoninus,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Aufgrund von Ermittlungsverfahren im Rahmen eines Ebay-Kaufs mitte 2005 stehe ich nämlich vor dieser Problematik.
Gruß Jörg

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Beitrag von antoninus1 » Do 06.11.08 09:25

Hast Du die Diskussionen hier im Forum dazu gefunden?

Z.B. hier:

http://www.numismatikforum.de/ftopic27711.html

Die helfen Dir vielleicht auch weiter, einzuordnen, was da gerade abläuft.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Lojoer » Do 06.11.08 11:00

Nochmal vielen Dank für den Hinweis auf den Beitrag. Ist mir in der Aufregung vollkommen entgangen :oops:
Es handelt sich genau um den von QHoratius geschilderten Fall.
Zitat:
Insgesamt sind - außer mir - im gesamten Bundesgebiet - noch 299 weitere Sammler betroffen, die bei einem Ebay Verkäufer S...1 (tatsächlich 636 positive Bewertungen!!!) Münzen gekauft haben. Für all diese gilt die Beschuldigung der Hehlerei.
Nur stehen bei mir nicht nur die zwei bei dem Verkäufer gekauften Münzen im Blickwinkel der ermitteltend Behörde, sondern man überlegt die komplette Sammlung zu beschlagnahmen.
Gruß Jörg

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Beitrag von beachcomber » Do 06.11.08 11:04

jörg,
wenn ich das richtig sehe, bist du doch mit genehmigung suchen gegangen, und hast deine funde gemeldet.
kannst du nicht den archäologen deines vertrauens bitten, für dich zu sprechen?
im übrigen würde ich in so einem fall(einerseits kaufen, andererseits suchen) sofort einen anwalt aufsuchen!
grüsse
frank

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Beitrag von Lojoer » Do 06.11.08 11:34

Hallo Frank,
beachcomber hat geschrieben:jörg,
wenn ich das richtig sehe, bist du doch mit genehmigung suchen gegangen, und hast deine funde gemeldet.
dass mit meinen Eigenfunden ist überhaupt kein Problem außer, dass eine Menge Arbeit auf mich, bzw. auf die ermittelnde Stelle zukommt. Immerhin müssen die einzelnen Fundstücke ja der jeweiligen Fundmeldung zugeordnet werden. Weiterhin sind viele der bei mir verzeichneten Funde vorübergehend gar nicht in meinem Besitz, sondern liegen zur wissenschaftlichen Bearbeitung bei der UNI oder beim Landesdenkmalamt.
Ein Problem ist hauptsächliche meine Altsammlung. Für viele Münzen, die nicht nur bei Ebay, sondern z.B. auch auf Münzbörsen gekauft habe, habe ich keine Nachweise.
Gruß Jörg

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Beitrag von Zwerg » Do 06.11.08 11:44

Ich würde empfehlen, daß betroffene Sammler auch Kontakt mit dem Verband Deutscher Münzhändler aufnehmen.

http://www.vddm.de/frame.htm

Möglicherweise kann man hier helfen und/oder koordinieren.

Beste Grüße
Zwerg
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Beitrag von chinamul » Do 06.11.08 12:22

Hallo Zwerg!

Hast Du irgendwelche Informationen darüber, inwieweit die betroffenen Gruppierungen (Münzhändler, Sammler, DNG, GIC, Verlage, unser Forum u. a.) bereits gemeinsam auftreten? Es scheint mir wenig erfolgversprechend, wenn wir uns immer nur einzeln artikulieren. Vielmehr müssen wir in einer konzertierten Aktion auf die riesige Zahl der durch die von einer bürokratischen Strangulierung und Kriminalisierung Bedrohten hinweisen, die immerhin ein beachtliches Wählerpotential darstellen.
Vielleicht sollten wir hier einmal diejenigen Maßnahmen sammeln und auf ihre mögliche Wirksamkeit hin untersuchen, mit denen jeder einzelne von uns zur Verhinderung des Gesetzes tätig werden kann.
Noch scheint mir allerdings die Meinungsführerschaft in der Öffentlichkeit bei den Befürwortern der inpraktikablen, weil unsinnigen Regelungen zu liegen, deren Argumentation dem uninformierten Publikum durchaus einleuchtet. Es macht sich nämlich immer gut, wenn man im allgemeinen Interesse zu handeln vorgibt, und auch subtile Appelle an Neidgefühle derjenigen, die keine antiken Gegenstände besitzen, klingen an. Ob diese Menschen allerdings zuhauf in die Museen strömen, um dort die dann so viel reichhaltigeren Münzsammlungen zu bestaunen, darf aus mehrerlei Gründen stark bezweifelt werden.

Gruß

chinamul
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Beitrag von Lojoer » Do 06.11.08 20:09

Hallo zusammen,
erst mal vielen dank für Eure Infos. Zwerg der Tip mit dem vddm ist nicht schlecht, ob die jedoch einen ebay-Käufer unterstützen?????
Gruß Jörg

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Beitrag von j-u.thormann » Do 06.11.08 20:41

Lojoer hat geschrieben:Hallo zusammen,
erst mal vielen dank für Eure Infos. Zwerg der Tip mit dem vddm ist nicht schlecht, ob die jedoch einen ebay-Käufer unterstützen?????
Gruß Jörg
Ich glaube schon. :wink:

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Beitrag von Zwerg » Do 06.11.08 21:00

In der nächsten Münzen Revue erscheint ein langer und sehr interessanter Artikel über einen keltischen Goldstater, der 2005 nach einer Versteigerung beim Münzzentrum Rheinland beschlagnahmt wurde. Ratet einmal von wem? POK Laufer. Seitdem gab es von Herrn Müller vom Münzzentrum (den ich sehr schätze) bereits mehrere Klagen und Dienstaufsichtsbeschwerden - das wird noch spannend.

@Chinamul

Es tut sich etwas, aber m.E. noch zu wenig. Ich bin gerne bereit, im Rahmen dieses Forums Fälle zu sammeln, an den vddm weiterzuleiten und ein wenig zu koordienieren.

Dies bitte über PN (Normalerweise hasse ich diesen Satz) - aber dies ist zur Wahrung der Privatsphäre.

Beste Grüße
Zwerg
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