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Elagabalus - Triptolemos auf Schlangenwagen
Verfasst: Fr 07.11.08 22:50
von kc
Hallo,
ich habe heute dieses Stück erstanden:
Elagabalus
Nikopolis ad Istrum
Triptolemos auf Schlangenwagen
26mm 12,2g
Tolle Erhaltung.
Bei coinarchives nicht mit Strahlenkrone gefunden.
Grüße kc
Verfasst: Fr 07.11.08 23:57
von Homer J. Simpson
Boah ey!
Klassestück!!
Homer
Verfasst: Fr 07.11.08 23:59
von Peter43
Wirklich schön! Nicht in AMNG oder in Varbanov (engl.). Hier ist mein Triptolemos, AMNG I/1, 1906 var., Varbanov (engl.) 3911 (aber Legenden falsch beschrieben!). Ich glaube, daß beide Rs. stempelgleich sind. deine Vs. ist z.B. die von AMNG I/1, 1905. Es ist bekannt, daß gerade in Nikopolis die Vs. und Rs. auf verschiedene Weisen kombiniert wurden. Deshalb würde ich Deine Münze bezeichnen als Vs. AMNG I/1, 1905; Rs. AMNG I/1, 1906. Interessant ist auch die Legendentrennung auf der Rs.: NIKOPOLIT / P - ROC / ICT, wobei das P wohl keinen anderen Platz mehr finden konnte, als ganz li neben dem Rad.
Hier ein Artikel im Mythologiethread
http://www.numismatikforum.de/ftopic11926-15.html
Mit freundlichem Gruß
Verfasst: Sa 08.11.08 01:24
von kc
Danke für die Komplimente
In der Tat sind die Rückseiten vom gleichen Stempel.Wirklich außergewöhnlich wie es sein kann,dass zwei Münzen,deren Käufe Monate auseinander liegen und deren Herkunft wahrscheinlich auch abweicht,stempelgleich sind.
Grüße kc
Verfasst: Sa 08.11.08 09:16
von areich
Nein, gar nicht. Bei vielen dieser Typen gibt es nur 1 oder 2 Stempel und die Herkunft ist ja identisch. Hier ist meine (leider ein altes und nicht so tolles Foto).
[ externes Bild ]
Verfasst: Sa 08.11.08 12:46
von kc
Danke für die Richtigstellung.
Wieviele Münzen wurden denn mit einem Stempel ungefähr geprägt?Gibt es dazu konkrete Hinweise?
Ich meine hier mal gelesen zu haben,dass Provinzmünzen nicht so häufig geprägt wurden,da sie im Gegensatz zu den imperialen Prägungen nur für eine bestimmte Region Gültigkeit hatten.
Grüße kc
Verfasst: Sa 08.11.08 15:55
von Peter43
Hallo kc!
Die Frage nach der Anzahl von Münzen, die mit einem Stempel geschlagen wurden, haben wir bereits mehrfach diskutiert. Und das Ergebnis ist leider, daß diese Zahl nicht bekannt ist und das es nur Abschätzungen gibt. Die Zahlen schwanken zwischen 1000 und 40000 Abshlägen. Aus Wolters, Nummi Signati, habe ich folgende Zahlen:
1) Brunetti (1963) schätzt 1000 Abschläge aufgrund statistischer Berechnungen
2) Buttrey schätzt 4500 Prägevorgänge, ausgehend von prägetechnischen Daten.
3) D.G.Sellwood (1963) schätzt 9000 Prägevorgänge, nach eigenen Versuchen
4) de Callatay schätzt 30000
5) Harl schätzt 40000 für die Siberprägung
6) Von von Kaenel gibt es Abschätzungen der Prägungen von Claudius und er kommt auf 27000.
7) Wolters reduziert diese Zahl auf ca.15000
Damit, daß es für Provinzialmünzen weniger verschiedene Stempel pro Type gab, manchmal nur einen einzigen, hast Du recht. Auch die Begründung stimmt. Deshalb finden sich hier auch erheblich öfter Stempelgleichheiten. Ich habe selbst etwa 20 bei ca.700 Provinzialmünzen, aber unter meinen ca.350 imperialen Münzen nicht eine einzige.
Mit freundlichem Gruß
Verfasst: Sa 08.11.08 16:05
von Homer J. Simpson
Die Zahlen schwanken sicher auch sehr stark je nach dem Anspruch, den man zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort an die Münzqualität stellte. Im 3. Jahrhundert gibt es Münzen von so abgelutschten Stempeln (vor allem Rückseitenstempeln, die wurden erstens schneller abgenutzt und zweitens offensichtlich als weniger wichtig angesehen), daß man sich gut vorstellen kann, daß damit schon Zigtausende Münzen geprägt worden waren. Hundert oder zweihundert Jahre früher wäre das nicht passiert.
Homer
Verfasst: Sa 08.11.08 18:21
von kc
Vielen lieben Dank für die ganzen Informationen.
Ich hätte noch eine Frage,hoffe es nervt euch nicht:
Warum sticht die Prägezahl der Silbermünzen im Vergleich zu den Bronzen mengenmäßig deutlich hervor?
Grüße kc
Verfasst: Sa 08.11.08 18:37
von Peter43
Bronze ist sehr viel härter als Silber. Die genauen Härtegrade müßte man googeln.
Mit freundlichem Gruß
Verfasst: Sa 08.11.08 18:54
von kc
Somit wurden die Stempel also schneller unnutzbar,da sie leichter abnutzten.

Verfasst: Sa 08.11.08 19:25
von Homer J. Simpson
Und weil die Bronzemünzen im allgemeinen größer waren. Das heißt, man mußte mehr Druck pro Fläche (wegen des härteren Metalles) erzielen, und das auf einer größeren Fläche (Sesterz : Denar = fast 4:1). Es würde mich nicht wundern, wenn man von einem Paar Denarstempel 4-5x so viele Münzen prägen konnte wie von einem Paar Sesterzenstempel.
Homer