Fälschungsparanoia??

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Mi 01.04.09 22:36

Wenn ich mich recht erinnere, hat cepasaccus ja schon früher dafür plädiert, dass Fälschungserkennung nur noch durch materialtechnische Untersuchungen gemacht werden sollte, nicht mehr durch Numismatiker. Ich bin da anderer Ansicht und gebe zudem ganz allgemein zu bedenken, dass wenn es durch Mikroskopbetrachtung möglich wäre, jede Fälschung als solche zu erkennen, es kein Fälschungsproblem gäbe. Es gibt aber eines. Die Technik kann eben nicht alles.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Mi 01.04.09 22:38

freut mich zu hören, dass ihr auch der meinung seid, julchen sei echt.
ich würde die feilstellen wirklich nicht überbewerten, schliesslich waren alle der meinung, die münze sei nicht gegossen.
so ist es schlussendlich egal, warum diese feilstelle existiert.
eine möglichkeit,in zusammenhang mit der rätselhaften rand-rille, wäre doch vielleicht eine ehemaligen fassung?
grüsse
frank

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Beitrag von beachcomber » Mi 01.04.09 22:42

Ich bin da anderer Ansicht und gebe zudem ganz allgemein zu bedenken, dass wenn es durch Mikroskopbetrachtung möglich wäre, jede Fälschung als solche zu erkennen, es kein Fälschungsproblem gäbe. Es gibt aber eines. Die Technik kann eben nicht alles.
wenn man stilistisch keinen grund für eine fälschung sieht, und eine genaue betrachtung unter dem mikroskop keine anzeichen von fälschung ergeben, wie willst du dann überhaupt noch eine fälschung erkennen? 8O
grüsse
frank

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Beitrag von Pscipio » Mi 01.04.09 22:45

Erinnerst du dich an die Münze, die wir in München angeschaut haben? Die ist auch falsch und man erkennt weder was am Stil noch unter dem Mikroskop. Ich warne nur allgemein vor zu starkem Glauben an die Möglichkeit, jede Fälschung unter dem Mikroskop als solche erkennen zu können. Oder denkst du, von den Fälschungen, die den Auktionshäusern zum Teil durchschlüpfen, wurden keine unter das Mikroskop gelegt?
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Beitrag von beachcomber » Mi 01.04.09 22:52

hab' ich nur drauf gewartet :wink:
da waren aber die grünen auflagen anders als ich sie so kenne, und ich konnte leider nicht mit meiner nadel mal ein bisschen rumprobieren.
aber du hast natürlich recht, es gibt leider schon fälschungen die sind nur durch veröffentlchung von 'zwillingen' (respektive veröffentlichug der 'quellen') zu entlarven.
in dem zusammenhang wäre es auch nicht uninteresant zu hören, woher müpu sein julchen hat.
grüsse
frank

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Beitrag von Pscipio » Mi 01.04.09 22:54

beachcomber hat geschrieben:hab' ich nur drauf gewartet :wink:
Erstaunt mich nicht, das musste ich ja jetzt bringen :)
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Beitrag von helcaraxe » Mi 01.04.09 23:25

drakenumi1 hat geschrieben: Bezügl. des Nachweises von Feilspuren, die vor dem Prägen aufgebracht wurden nach erfolgter Prägung, wird man diese wohl noch erkennen können, aber keinesfalls in so flächenhaft ebener Form, wie die Hauptfeilstelle sie heute noch aufweist. Dazu ist der übrige Rand viel zu zerknautscht.
Das war genau auch die Diskussion, die wir vorhin hatten. Cepasaccus will das mal ausprobieren.
Viele Grüße
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Beitrag von helcaraxe » Mi 01.04.09 23:27

Pscipio hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, hat cepasaccus ja schon früher dafür plädiert, dass Fälschungserkennung nur noch durch materialtechnische Untersuchungen gemacht werden sollte, nicht mehr durch Numismatiker.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich halte es nur - und da gebe ich cepasaccus recht - für gefährlich, die Fälschungserkennung nur historisch-stilistisch laufen zu lassen, dafür haben und nutzen die modernen Fälscher zu viele naturwissenschaftliche Kenntnisse.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von Pscipio » Mi 01.04.09 23:30

Oh, das habe ich aber auch nicht gefordert! Ich habe mir nur dagegen gewandt, ausschliesslich materialtechnisch vorgehen zu wollen, wie cepasaccus es nach meiner Erinnerung gefordert hatte.
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Beitrag von cepasaccus » Do 02.04.09 01:00

Man moege meine Aussage zur Echtheit dieser Muenze magno cum grano salis nehmen, da ich bei meiner Aussage "wir sind keine Faelschungsexperten" explizit mich mit einschliesse. Fuer mich ist es deshalb ein Ratespiel.

Bzgl. der Unrundung der Feilstelle und der Rundung des Restrandes koennte:

- erst ein Kuegelchen flachgeklopft, dann befeilt und zuletzt gepraegt oder
- ein flacher Rohling mit abgerundeten Kanten gegossen, dann befeilt und zuletzt gepraegt

sein. Vielleicht wurde aber auch nach dem Praegen gefeilt.

valete
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

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Beitrag von helcaraxe » Fr 03.04.09 14:39

Möchte denn noch jemand ein Rendezvous mit dem Julchen haben - oder darf ich es dem Eigentümer wieder zugehen lassen?
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von beachcomber » Fr 03.04.09 14:56

wie wär's denn, wenn du es nochmal an die zweifler in münchen schickst (:wink:), antoninus1 und imperator44 samt ihrem stammtisch.
grüsse
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oliver67
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Beitrag von oliver67 » Fr 03.04.09 19:18

So dann klink ich mich mal mit zwei Münzen ein, bei denen ich mir zumindest beim Nero ziemlich sicher bin, dass es eine Lipanoff Fälschung ist.

Beim Caracalla bin ich mir eben unsicher, weil aus der gleichen Quelle, fühlt sich aber irgendwie komisch an das Ding.

Würde mich freuen, wenn Ihr Eure geschätzte Meinung dazu abgeben könntet!!
Dateianhänge
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lg oliver

Apocolocyntosis
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Beitrag von Apocolocyntosis » Fr 03.04.09 19:25

Hallo,
Dein Caracalla ist allerdings ein Traianus :wink: .
Der Nero ist m.E falsch, und Traian wirkt auf mich auch nicht wirklich authentisch.
Sch doch mal bei "Forumancientcoinsfakeboard" vorbei.Vielleicht findest Du sie dort...

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oliver67
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Beitrag von oliver67 » Fr 03.04.09 19:39

sorry vertippt. hab heute meinen Caracalla Tag, drum der fehler.
Natürlich Trajan ;-)

Beim forgerynetwork hatte ich den nero gefunden:
http://www.forgerynetwork.com/asset.asp ... YOY3UBS9w=

den Trajan gibt es hier:
http://www.forgerynetwork.com/asset.asp ... xgHI6gLqQ=

ich denke ziemlich klar beides Fälschungen!

danke
lg oliver

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