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Hilfe

Verfasst: Mi 31.12.08 18:05
von Lancelot
Hallo, kann mir bitte jemand von euch diese Münze bestimmen?
Durchmesser: oval, 16-17 mm, Gewicht ca. 3 g!
Besten Dank im voraus und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2009.
Euer Lancelot

Marc Anton

Verfasst: Fr 02.01.09 21:55
von Lancelot
Marcus Antonius
Denar (3,87 g ), Heeresmünzstätte 32/31
Av.: Schiff rechts
Rv.: Adler zwischen Standarten
Cra:544/37 , Albert: 1738

Euer Lancelot

Verfasst: Fr 02.01.09 22:13
von soggi
Hm? Also ich kann darauf gar nichts erkennen. 8O

Verfasst: So 18.01.09 13:44
von n.......s
woher stammt die Bestimmung?
Man muss dieses "Etwas" schon sehr lieb haben, um es statt einer Sofortentsorgung zuzuführen zumindest versuchen, zu bestimmen :wink:

Hallo nephrurus

Verfasst: Do 22.01.09 12:51
von Lancelot
Die Bestimmung stammt von einer gleichen Münze besserer Qualität.

Av.: Schiff rechts oben ANT AVG, unten III VIR RPC.
Rv.: Adler zwischen Standarten, unten LEG-XXI.

Bilder sind leider nicht besonders gut.

Gruß Lancelot

Verfasst: Do 22.01.09 18:19
von payler
Verschoben -> Römer

Re: Hallo nephrurus

Verfasst: Do 22.01.09 20:05
von justus
Lancelot hat geschrieben:Die Bestimmung stammt von einer gleichen Münze besserer Qualität.
Bessere Qualität? Naja ... auf der Vorderseite scheint die "Silberpatina" abzubröckeln oder irre ich mich da?

mfg Justus

Verfasst: Do 22.01.09 21:21
von imperator44
Es ist nun mal eine Tatsache, daß die Fundmünzen des Marc Anton zu 90% so aus der Erde kommen. Das ist wirklich ein Phänomen, aber anscheinend waren die Münzen so beliebt, daß sie der Besitzer wahrscheinlich ein Leben lang mit sich führte. Eine überzeugende Erklärung habe ich dafür aber auch nicht.

Verfasst: Do 22.01.09 21:34
von Zwerg
Mit Beliebtheit hat das recht wenig zu tun.

Die Münzen des Marc Anton waren aus recht schlechtem Silber und blieben aus diesem Grunde sehr lange im Umlauf, da sich ein vorzeitiges Einschmelzen finanziell nicht lohnte. Man findet sie heute noch häufig in schlechter Qualität, selten und teuer in guter Erhaltung.

Grüße
Zwerg

Verfasst: Do 22.01.09 21:34
von cepasaccus
Oder die waren so schlecht. das sie keiner haben wollte und somit sind sie besonders schnell umgelaufen mit entsprechend hohem Verschleiss. Irgendwann wurden die Muenzen dann von ihrer Qual erloest und wurden verloren.

Verfasst: Do 22.01.09 21:45
von emieg1
mmmh, zeugt nicht der abgegriffene Zustand der meisten Legionsdenare von der Beliebtheit der Münzen..?

Ich glaube, dass auch schon in früher Zeit alles, was mit "militärischem" zusammenhing, einen gewissen Reiz bei den Menschen auslöste. Wie zum Beispiel heute besonders gerne Militär-Uhren gesammelt werden, waren vielleicht die Legionsdenare damals beliebt und blieben dementsprechend lange im Umlauf.

Nur eine Idee!

Verfasst: Do 22.01.09 22:54
von helcaraxe
Ich glaube, das liegt nicht an dem Reiz des Militärischen, sondern wirklich an der Tatsache, das guthaltige Denare schnell aus dem Umlauf verschwanden und gehortet wurden.

Da gibt es doch dieses Gesetz, wie heißt es noch gleich, ah ja, Greshamsches Gesetz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Greshamsches_Gesetz

Verfasst: Do 22.01.09 23:04
von Zwerg
Da gibt es doch dieses Gesetz, wie heißt es noch gleich, ah ja, Greshamsches Gesetz:
Bingo

Grüße
Zwerg

Verfasst: Do 22.01.09 23:06
von cepasaccus
Vielleicht ein paar Zitate aus "Money and Government in the Roman Empire" von Richard Duncan-Jones (von mir uebersetzt):

"Die ersten Muenzen, die verschwanden waren die der ersten vier Julio-Claudiern, Augustus, Tiberius, Caligula und Claudius (und mit ihnen gingen die Vorreformmuenzen des Neros). Fig. 14.2 zeigt, dass die maximale Representation dieser Julio-Claudischen Silbermuenzen in Horten bis in die Jahre 80-87 ueber 20 % bleibt. ... der erste Hort, der einen Anteil unter 5 % hat endet im Jahr 93/94. Dieser Rueckruf war vermutlich veranlasst durch Domitian, ..."

D. h. die Muenzen von ca. 30 v. Chr bis ca. 55 n. Chr. waren 40 Jahre spaeter aus dem Umlauf fast verschwunden. In den Jahren 100 bis 120 zeigt der Graph dann nur noch Horte mit 0 - 2 % an. Das waren die Muenzen mit dem besten Silbergehalten. Da hat sich das ummuenzen gelohnt.

"Die naechsten, die verschwanden oder stark zurueckgingen waren die republikanischen Muenzen vor Augustus."

Das scheinen die zweitbesten gewesen zu sein. Sie verschwanden unter Traian und Hadrian. In Britannien haben sie am laengsten ueberlebt. Dort geht der Anteil in Horten um das Jahr 130 von bis zu 40 % auf 0 % zurueck. D. h. sie haben ueber 160 Jahre lang den Umlauf ueberlebt.

"Der letzte Block an vor-neronischen Denaren, die verschwanden, waren die Muenzen Marcus Antonius'. Das Vorkommen der Antonius-Ausgaben ist sehr ungleichmaessig. Der hoechste Anteil kann in der Donauregion gefunden werden. Funde in Pompeji aus dem Jahr 79 zeigen einen Mittelwert von 20.6 %. In sieben britischen Horten vor dem Jahr 100 liegt der mittlere Anteil bei 13 %. ... aber große britische Hortfunde aus den Jahren 187 und 208 zeigen immer noch Anteile von 2.8 und 4.0 %."

Die waren dann zu dem Zeitpunkt schon bis zu 240 Jahre im Umlauf.

Zur Qualitaet der Muenzen Marcus Antonius' hab ich nur folgendes aus "Geld in der Antiken Welt" von Christopher Howgego gefunden:

"Die beiden bekannten Verschlechterungen roemischen Geldes [der Republik] - die am Ende des Bundesgenossenkrieges und die von Mark Anton bei den Vorbereitungen fuer Actium - standen ganz offensichtlich in Zusammenhang mit hohen Militaerausgaben (Walker 1980)."

vale

Verfasst: Fr 23.01.09 00:25
von helcaraxe
Ein Gedanke, der mir noch kommt: Auf abgenudelten Bronzen gibt es ja nicht selten Gegenstempel, bei denen vermutet wird, dass sie die Münzen wieder in Wert setzen sollen.

Bei Legionsdenaren habe ich dergleichen noch nicht gesehen? Warum? Weil klar ist, um welches Nominal es sich gehandelt hat? Weil es technisch schwieriger als bei Bronzen ist (kann ich mir nicht vorstellen)?