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Eine Kaiserin - 2 Welten!

Verfasst: Do 05.02.09 01:37
von Peter43
Hier habe ich zwei Münzen der Julia Domna. Auf der ersten, dem Denar, sieht sie richtig süß aus. Die zweite, der Antoninianus, zeigt sie so, wie ich sie kenne, nur noch schlimmer!

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Do 05.02.09 09:05
von kc
Ziemlich erschreckend!Rein von den Bildnissen her,könnten es die gemeine Mutter und die hübsche Tochter sein.Wieviele Jahre liegen denn zwischen den beiden Prägungen?

Verfasst: Do 05.02.09 11:08
von chinamul
Vor einiger Zeit habe ich zwei Sesterze vorgestellt, die den erschreckenden Alterungsprozeß der Julia Domna ebenfalls eindrucksvoll zeigen.
Möglicherweise ist ihr Verfall auf mehrere Ursachen zurückzuführen. Zum einen scheiterte sie nach dem Tode des Septimius Severus mit ihren Bemühungen um eine Aussöhnung zwischen ihren verfeindeten Söhnen Caracalla und Geta. Stattdessen ermordete Caracalla 211 seinen Bruder im Beisein der Mutter und verbot ihr bei Todesstrafe, um ihn zu trauern. Zum anderen war Julia sehr krank, was sie, zusammen mit dem Kummer über ihre Söhne, schließlich im Alter von erst ca. 47 Jahren zum Selbstmord getrieben haben könnte (217 in Antiochia).

Gruß

chinamul

Verfasst: Do 05.02.09 12:23
von klausklage
Schönheit vergeht, Hektar besteht! :)
Faustina II. sah auf ihren späten Münzen nach rund einem Dutzend Kindern auch nicht mehr ganz so umwerfend aus.
Olaf

Verfasst: Do 05.02.09 12:39
von taurisker
... auf den CERERI FRVGI F Prägungen ist aber auch immer ein besonders liebliches Portrait der Iulia Domna zu sehen ... hier ein Beispiel dafür, dass es umgekehrt auch geht ... auf der Prägung unter Caracalla wirkt die Iulia weitaus lieblicher als auf der Münze unter Septimius, da schaut sie doch ein wenig streng und verhärmt :-)

Verfasst: Do 05.02.09 12:58
von emieg1
Auffallend mir, dass das durchgängig gewellte und länger getragene Haupthaar bei allen gezeigten Stücken Julchen älter erscheinen lässt...

Verfasst: Do 05.02.09 14:01
von klausklage
Ich habe bei allen Severern Probleme, sie mir bildlich vorzustellen. Julia Domna entstammte einer alten syrischen Priesterfamilie, wird also einen ziemlich dunklen Teint, pechschwarze Haare und dunkle Augen gehabt haben. Septimius wurde in Libyen geboren, aber hatte wohl auch römische Vorfahren. Die Mitglieder der severischen Familie müssen deutlich südländischer ausgesehen haben als die Römer, vielleicht etwa wie heute die Palästinenser. Gerade bei Caracalla fällt mir diese Vorstellung schwer.

Olaf

Verfasst: Do 05.02.09 14:38
von areich
Guck mal hier:

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Ich weiß, daß das so nicht unbedingt 100% richtig ist aber es ist interessant anzusehen. Caracalla ist in meiner Vorstellung immer blond auch wenn ich weiß, daß das Unsinn ist.

Andreas

Verfasst: Do 05.02.09 17:41
von Julianus v. Pannonien
Hätt hier auch noch n Vergleichsportrait:

Grüsse JvP

Verfasst: Fr 06.02.09 08:18
von antoninus1
Hier könnt ihr eine Vorstellung bekommen, wie die liebe Familie aussah.

Hier der Text dazu aus Wikipedia:

Der Septimius-Severus-Tondo aus der Zeit um 200 n. Chr. ist eines der wenigen erhaltenen Tafelgemälde der Antike. Dabei handelt es sich um eine Temperamalerei auf einer runden Holztafel (Tondo) mit einem Durchmesser von 30,5 cm, die sich heute in der Berliner Antikensammlung (Inv.-Nr. 31329) befindet.

Die Tafel zeigt den Kaiser Septimius Severus mit seiner Familie: Links neben ihm seine Frau Julia Domna, davor seine Söhne Geta und Caracalla. Alle tragen sie feierliche Ornate und sowohl Septimus Severus als auch seine Söhne halten jeweils ein Zepter in der Hand und edelsteingeschmückte Goldkränze auf dem Kopf. Das Gesicht von Geta wurde, vermutlich unmittelbar nach der Ermordung durch seinen Bruder, aus dem Bild entfernt (Damnatio memoriae).

Es handelt sich bei dem Bild um eines jener Kaiserbildnisse, die in der römischen Antike in großer Zahl angefertigt wurden, um in den Amtsstuben aufgehängt zu werden. Wenn die Regierung wechselte, wurden sie üblicherweise entfernt und durch neue ersetzt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die alten Bilder dann keine Beachtung mehr fanden und weggeworfen wurden. Da es sich bei Holz außerdem um einen sehr vergänglichen Werkstoff handelt, ist das Berliner Tondo bis heute das einzige bekannte Werk dieser Art Kaiserbildnis für Amtsstuben, dass sich erhalten hat.