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Ant. des Valerianus I./II. mit "?"

Verfasst: Fr 06.03.09 15:02
von drakenumi1
Folgenden Ant. habe ich kürzlich gekauft, er war Val. I. zugeschrieben, aber ich glaubte es besser zu wissen, da das Portrait mir sehr nach Val. II. aussah, sehr jugendlich eben. Und interessanterweise fand ich ihn auch dort, unter Cohen 6. -
Es irritierte mich, ihn dann allerdings auch unter Val. I. bei RIC zu finden, unter Nr. 12. Was nun? Hatte sich Cohen auch von dem Portrait blenden lassen oder war es erst späterer Forschung zuzuschreiben, daß die Vs.- Legende "VALERIANVS P F AVG" generell nur noch Val. I. zugeschrieben wurde?
Seit ich den Seaby besitze (1971), chronologisch das letzte Werk von den dreien, halte ich mich an diesen, der Ant. ist also ein Val. I. Aber wo ist er geprägt worden?
Seaby sagt in Lugdunum. Aber Neuere Forschungen geben als Möglichkeiten Köln, Rom, Mediolanum und eine Münze im Osten (Antiochia?) an. Wer von Euch weiß Genaueres? Und ist zu ermitteln, wann im Zeitraum 257-259 das Stück geprägt worden ist?
Würde mich freuen, Eure Meinung dazu zu kennen.
Dank schon hier für Eure Hilfestellung von

drakenumi1

Verfasst: Fr 06.03.09 15:23
von Julianus v. Pannonien
Hallo Drakenumi1

Ich tendiere eher auf Valerian I

Valerian II hatte eher ein sehr schmales Gesicht, und Valerian I war je eher gut gebaut, was ich auch an den Gesichtszügen deines Antoninian so zu erkennen glaube.

Meiner meinung nach also vom Portrait her Valerian I

Viele Grüsse

JvP

Verfasst: Fr 06.03.09 15:28
von beachcomber
hallo drakenumi,
ich bin zwar in münchen und habe meine literatur nicht zu hand, aber es handelt sich eindeutig um eine kölner prägung des valerian I.
dort gab es (in den späten emissionen, wenn ich mich richtig erinnere) dieses jugendlichere porträt des valerian I.
grüsse
frank

Verfasst: Fr 06.03.09 16:01
von emieg1
Hallo drakenumi1,

da muss/darf ich Frank recht geben, es handelt sich eindeutig um Valerianus I mit einer attraktiven Kölner Prägung...

Einer der wenigen Münzen übrigens, die ich mir aus meiner früheren Sammlung verwahrt habe, ist dieser vom Portrait recht ähnliche:

(P.S. Nach einem flüchtigen Blick in die Literatur haben die Kölner aber auch Valerianus I. nie persönlich "kennengelernt", so wäre es zu erklären, warum die colonischen Portraits von den anderen abweichen. In meinen Aufzeichnungen habe ich als Prägezeitraum übrigens 258/259 n.Chr. notiert.)

Verfasst: Fr 06.03.09 16:18
von emieg1
PS2. Valerianus II starb bereits 258 n.Chr. und wurde gleich nach seinem Tode konsekriert, was auch die dazugehörigen Münzen bekunden. Diese tragen allesamt den Caeser-"Titel", so dass eine Münze zu Lebzeiten des Valerianus II. als Augustus unlogisch wäre, oder?! :wink:

Verfasst: Fr 06.03.09 22:54
von drakenumi1
In der Tat, das ist wohl nicht zu bestreiten. Ich wollte hier nur auch meine Verwunderung ausdrücken über solch gravierenden Zuordnungsfehler von Cohen, der das Stück dem Val. II. zuordnete.
Dank an Euch auch für die Nennung der Münzstätte Köln, eigentlich die für mich wichtige Kernfrage, die damit beantwortet ist.

Grüße von

drakenumi1