Seite 1 von 1

Barbarisierter Römer mit Draht

Verfasst: So 08.03.09 01:04
von Antonian
Hallo Münzfreunde,
neulich hab ich einige barbarisierte Römer in meine Sammlung aufgenommen, darunter war die Münze die ich nun Euch vorstelle.
Material: Bronze Durchmesser: 14 mm Gewicht: 1-2 g,
Das für mich ungewöhnliche ist dieser Ansatz eines "aufgelöteten ?" Drahtes.
Wurde die Münze einst als Knopf verwendet oder was für eine Funktion hatte dieses Draht ?
Als weiteres würde mich interessieren aus welcher Region die Münze stammen könnte und aus welcher Zeit.
Welche Münze wird nachgeahmt ?
das Verfahren des "Festlötens" würde mich auch noch interessieren ?
Auf der unteren Seite (am Kinn) ist noch ein Stück von dem Draht erhalten, flach auf die Münze gebogen. Offenbar aus Kupfer.

Auf der Rückseite der Münze ist ein nach links laufendes Männchen abgebildet, von den Manipulationen auf der anderen Seite ist nichts zu erkennen.

Viele Grüsse von Antonian

Verfasst: So 08.03.09 01:46
von Peter43
Hallo Antonian!

Deine Idee mit dem Knopf hat eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich. Deshalb würde ich das als Hypothese erst mal annehmen, wenn nicht jemand anderes mit einer besseren Erklärung daherkommt.

Sonst sieht Deine Münze mit der Strahlenbüste aus wie eine der Tetricusimitationen aus Gallien/Britannien. Die Rs. könnte eine Pax sein. Es sieht aus, als ob die Figur mit der li Hand den Saum ihres Gewandes anhebt.

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: So 08.03.09 08:42
von Julianus v. Pannonien
Hallo Peter

Die Figur mit dem Angehobenen Kleid und der erhobenen Hand ( auf der eine Blume sein könnte) Errinnert mich stark an SPES :)


Grüsse Simon

Verfasst: So 08.03.09 12:47
von Peter43
Natürlich SPES. Sorry!

Verfasst: So 08.03.09 14:27
von Antonian
Hallo Peter43 und Julianus
Besten Dank für Eure Hinweise.
Was mich brennend interessieren würde wie haben die das damals geschafft diesen Kupferdraht an der Münze fest anzubringen.
Wie das anschaut hat man ein größeres Loch gebohrt und mittig ein kleines Loch, darin hat man den Kupferdraht reingesteckt und dann wahrscheinlich das große Loch mit flüssigem Metall ausgefüllt. Könnte das so funktioniert haben ? Die münze muß natürlich vorher auch auf entsprechende Temperatur gebracht worden sein, damit sich die Metalle verbinden können.
Oder ist dieser Draht erst viel später und nicht in der Antike angebracht worden ?
Anbei noch zwei weitere Beispiele aus meiner Sammlung von barbarisierten römischen Münzen. Ich habe auch noch einen anderen barbarisierten Tetricus in sehr schöner Erhaltung aber habe momentan kein Bild von dem.

Die Abmessungen der zwei dargestellten Münzen sind etwa 13-14 mm, die oberere in Bronze bei der unteren überwiegt der Kupferanteil. Interessant finde finde dieses Strichmännchen mit dem Kreuz als Kopf auf dem zweiten Bild von oben. Könnte da ein Sternbild dargestellt sein, es ist auch noch ein weiteres Kreuz (Stern) außerhalb der Figur deutlich zu sehen. Was meint Ihr dazu ?

Viele Grüsse
Antonian

Verfasst: So 08.03.09 14:53
von areich
Man sollte in diese 'barbarisierten' Stücke nicht allzuviel reininterpretieren.
Die haben eben so ganz grob echte Typen nachgeahmt, das Kreuz ersetzt vielleicht irgendein Kontrollzeichen kann aber genausogut auf dem Vorbild (wenn es denn überhaupt ein konkretes Vorbild gibt) fehlen.