clodius macer

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Do 26.03.09 19:48

numismatisch ist das Stück so oder so ohne Wert.
wie das? 8O
grüsse
frank

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Do 26.03.09 19:58

Welchen numismatischen Wert haben denn deiner Meinung nach inoffizielle Prägungen?
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Do 26.03.09 20:02

beachcomber hat geschrieben:lars, du irrst! :)
die stempel sind leicht anders. schau dir z.b. das F von AFRICAE an. da siehst du, dass der obere querstrich ansatzlos durchgezogen ist, während er bei dem silberstück abgesetzt ist. oder auch die bordwand des schiffes.da gibt es andere features als auf dem silberstück.
Nee, du irrst! :)

Ich denke, die leichte Beschädigung auf dem F war nicht im Stempel, oder wenn doch, dann wars wohl eine Verschmutzung. Die Bordwand ist bei dem gefütterten Stück ja fast ganz weg, ausserdem macht die unterschiedliche Beleuchtung auch noch was aus.

Und falls die Stempel doch überarbeitet wurden, sind die Münzen doch immer noch stempelgleich, oder? :)

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Beitrag von Pscipio » Do 26.03.09 20:08

Pscipio hat geschrieben:
beachcomber hat geschrieben:lars, du irrst! :)
die stempel sind leicht anders. schau dir z.b. das F von AFRICAE an. da siehst du, dass der obere querstrich ansatzlos durchgezogen ist, während er bei dem silberstück abgesetzt ist. oder auch die bordwand des schiffes.da gibt es andere features als auf dem silberstück.
Nee, du irrst! :)

Ich denke, die leichte Beschädigung auf dem F war nicht im Stempel, oder wenn doch, dann wars wohl eine Verschmutzung.
Da kommt noch was hinzu: das 20'000 EUR Stück hat ja den riesigen Stempelriss auf der Vorderseite, muss also logischerweise NACH dem gefütterten gemacht worden sein. Daher kann beim gefütterten Stück das F auf der Rückseite nicht beim in den Stempel geschnitzt sein, wo dieses doch früher geprägt wurde. Es kann sich logischerweise nur um eine Verstopfung handeln.
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Beitrag von Xanthos » Do 26.03.09 20:09

Die beiden sind bestimmt nicht stempelgleich. Anbei der Beweis.

Man achte auch das O von CLODIVS und auf den Halsabschnitt, der von rund (auf dem schärfer geprägten Stück) nach eckig (auf dem abgenutzten Stück) verläuft.
Dateianhänge
macer3.jpg
macer2.jpg
macer1.jpg

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Beitrag von beachcomber » Do 26.03.09 20:12

Und falls die Stempel doch überarbeitet wurden, sind die Münzen doch immer noch stempelgleich, oder?
das sehe ich nicht so! ein überarbeiteter stempel ist immer ein neuer stempel.
man kann so zeitliche abfolgen feststellen, stil-änderungen und was weiss ich noch alles . :)
Welchen numismatischen Wert haben denn deiner Meinung nach inoffizielle Prägungen?
meinst du das ernst?
genau den gleichen wie eine offizielle prägung!
und eigentlich noch mehr, denn ausser der information die sie von der offiziellen prägung übernimmt, kann sie zb noch was über wirtschaftliche situation ihrer zeit und sicher einiger anderer dinge was erzählen, über die ich mir noch keine gedanken gemacht habe. :)
grüsse
frank

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Beitrag von areich » Do 26.03.09 20:14

Also getreu Curtis' Rat, nicht nach Unterschieden, sondern nach Gemeinsamkeiten zu suchen finde ich die Stempel schon sehr ähnlich,
für zwei verschiedene handgemachte Stempel.

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Beitrag von Pscipio » Do 26.03.09 20:21

Das Übereinanderlegen von Fotos mit unterschiedlicher Beleuchtung beweist leider gar nichts. Vergleiche doch mal die Legendengleichheit rechts - so etwas kann auf unterschiedlichen Stempeln nicht vorkommen. Der Halsansatz ist ebenfalls identisch, nur unterschiedlich beleuchtet und unterschiedlich stark geprägt. Was das O angeht: entscheidend ist nicht, ob bei einem solchen Übereinanderlegen von zwei Fotos mit unterschiedlicher Beleuchtung eine 100%ige Deckungsgleichheit herrscht, sondern dass die Positionen der Buchstaben untereinander und in Relation zum Kopf identisch sind. Und wenn du das genau betrachtest, siehst du auch, dass das L bei deiner Übereinanderlegung auch zu weit links steht - das ganze ist sowohl durch unterschiedliche Beleuchtung durch unterschiedlich starke Prägung nicht 100%ig übereinanderleg bar.
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Beitrag von Pscipio » Do 26.03.09 20:22

beachcomber hat geschrieben:
Und falls die Stempel doch überarbeitet wurden, sind die Münzen doch immer noch stempelgleich, oder?
das sehe ich nicht so! ein überarbeiteter stempel ist immer ein neuer stempel.
man kann so zeitliche abfolgen feststellen, stil-änderungen und was weiss ich noch alles . :)
Natürlich! Aber es bleibt materiell der gleiche Stempel, die beiden obigen Münzen müssen aus der gleichen Werkstatt kommen, unabhängig davon, ob der Stempel zwischen zwei Schritten umgearbeitet wurde.

Was letzteres angeht, vergleiche meine obigen Bemerkungen zum F.
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Beitrag von quisquam » Do 26.03.09 20:26

Pscipio hat geschrieben:Und falls die Stempel doch überarbeitet wurden, sind die Münzen doch immer noch stempelgleich, oder?
Habe ich noch nie drüber nachgedacht! Ist ein Stempel nach einer Überarbeitung immer noch der gleiche? Eigentlich nicht, eben weil er anders ist. Andererseits bedeutet stempelgleich trotz der Bezeichnung nicht, dass Münzen vom gleichen Stempel sind, sondern vom SELBEN. Und derselbe wäre es ja, nur überarbeitet. Hmmm...

@beachcomber: Ja, das meine ich ernst. Ich sehe nicht, welchen münzwissenschaftlichen Wert inoffizielle Prägungen haben sollen, es sei denn, sie belegen einen neuen Münztyp den es aller Wahrscheinlichkeit nach gegeben haben sollte, aber noch nicht als offizielle Prägung aufgetaucht ist. Geldpolitisch sieht die Sache anders aus, wobei es da allerdings widerum keine große Rolle spielt, welchen wer weiß wie alten Münztyp der Fälscher zufällig kopiert hat.

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Do 26.03.09 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Xanthos » Do 26.03.09 20:40

Was das O angeht: entscheidend ist nicht, ob bei einem solchen Übereinanderlegen von zwei Fotos mit unterschiedlicher Beleuchtung eine 100%ige Deckungsgleichheit herrscht
S MACER SC CL liegen fast genau (natürlich ist so ein Übereinanderlegen nie 100%ig genau) übereinander, beide Münzen sind von oben beleuchtet und dennoch ist ODI um fast 50% der Buchstabengrösse nach rechts verschoben.

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Beitrag von quisquam » Do 26.03.09 20:51

Erfolgreiches Gebot: 3810 Euro. Soviel Spielgeld hätte ich auch mal gerne.

Stefan
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Beitrag von beachcomber » Do 26.03.09 22:47

na, da wird sich ja einer richtig freuen :)
bin gespannt ob wir dieses exemplar demnächst mal bei einer 'richtigen' auktion wiedersehen!
grüsse
frank

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