Wo kauft ihr eure münzen?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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justus
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Beitrag von justus » Mo 20.04.09 19:20

Ich hab' mir zwar geschworen, mich in dieses Thema nicht mehr einzumischen, aber was die angeblichen "Reglementierungen bei eBay" bezüglich des Handels mit illegalen Antiquitäten angeht, so hat sich dieser Handel jetzt auf Ebay Belgien/Niederlande etc. verlagert.
Alles, was früher auch in der BRD angeboten wurde (z. B. Fibeln, Scherben, gestempelte Tonwaren etc.) sind jetzt, ein paar Kilometer über die Grenze, reichlich zu haben.
Vor ein paar Wochen bekam ich außerdem den Katalog eines ehemaligen eBay-Händlers zugeschickt, bei dem ich vor Jahren mal was gekauft hatte. In seinem Vorwort weist er ausdrücklich auf diese neue eBay-Regelung hin, die ihn angeblich nötigt, seinen Handel auf diesem Weg weiterzuführen.
Man sieht diese Regelung bringt überhaupt nichts. War dieser Handel vorher noch irgendwie zu kontrollieren, so verlagert er sich jetzt entweder ins Ausland oder aber rutscht in die Illegalität ab. Ich werd' natürlich den Teufel tun und bei diesem "Händler" etwas kaufen!

Beispiel eBay Belgien: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0286501600

mfg Justus
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quisquam
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Beitrag von quisquam » Mo 20.04.09 19:26

Trotzdem finde ich die neuen ebay.de-Grundsätze vom Grundsatz her gar nicht so verkehrt. Ob die Maßnahmen letztendlich auch zielführend sind ist eine andere Frage.

Die Nachfrage durch uns Sammler fördert Strukturen, die uns allen nicht gefallen können. Ich finde, darauf darf und sollte man hin und wieder ruhig aufmerksam machen dürfen. Ich respektiere Jakohas Entschluß, mit dem Sammeln aufzuhören. Mir persönlich fehlt die Konsequenz zu einem ähnlichen Schritt, schaue aber inzwischen sehr viel genauer, was ich von wem kaufe. Auch das ist ein Erfolg der neuen ebay-Grundsätze.

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Mo 20.04.09 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Beitrag von emieg1 » Mo 20.04.09 19:36

upps... aha, interessant, weil die Niederländer doch meist einen Schritt weiter sind, was "Sicherheitsvorkehrungen" betrifft. Bei ebay.nl hab ich allerdings auch länger nicht mehr reingeschnuppert, weil das Angebot mehr als mager war.

Stefan, diese "Grundsätze" wurden ebay aufgezwungen, sie sind aber auch nur in ihrem Grundsatz nicht verkehrt! Jedoch praktisch würden sie bedeuten, dass jeder abgegriffene Follis irgendeines Constantinssohns nur noch mit entsprechendem lückenlosen Herkunftsnachweis angeboten werden dürfte.

Aber das Thema haben wir ja wirklich schon ausgiebigst durchgeschwurbselt, und neue Erkenntnisse gibts auch nicht ;-)

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areich
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Beitrag von areich » Mo 20.04.09 19:38

gelöscht, ist ja alles schon so oft durchgekaut worden :)

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Beitrag von beachcomber » Mo 20.04.09 19:44

Die Nachfrage durch uns Sammler fördert Strukturen, die uns allen nicht gefallen können.
das stimmt doch einfach nicht!
lange bevor es detektoren gab, wurden antike gegenstände gefunden, und wenn's der orts-pfarrer nicht wollte wurde das zeug eben eingeschmolzen. und ebenso wurde von armen leuten gezielt nach schätzen gegraben. im armen nord-portugal z.b., wurde jedes 'castro' (alte höhensiedlungen) durchwühlt, und noch vor nicht all zu langer zeit wurden westgotische 'chapinhas' (blechlein) zu hunderten von den örtlichen goldschmieden eingeschmolzen, und zu schmuck verarbeitet.
und sowas wird in jedem land mit schatzregal weiter passieren, solange es sich nicht lohnt funde, wie z.b. in grossbrittanien, zu melden und hat gar nichts mit sammlernachfrage zu tun!
grüsse
frank

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Beitrag von quisquam » Mo 20.04.09 20:00

Frank, nur weil Deine Argumente richtig sind (wie auch ich finde) schließt dies doch nicht aus, dass wir mit unserem Geld mehr oder weniger auch die Plünderung von Bodendenkmälern und mafiöse Strukturen finanzieren, um es mal krass zu formulieren. Mir gefällt es ja auch nicht. Eben darum ist es auch so wichtig so schauen, was man wo kauft.

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Mo 20.04.09 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Beitrag von n.......s » Mo 20.04.09 20:03

justusmagnus hat geschrieben:Ich hab' mir zwar geschworen, mich in dieses Thema nicht mehr einzumischen, aber was die angeblichen "Reglementierungen bei eBay" bezüglich des Handels mit illegalen Antiquitäten angeht, so hat sich dieser Handel jetzt auf Ebay Belgien/Niederlande etc. verlagert.
Alles, was früher auch in der BRD angeboten wurde (z. B. Fibeln, Scherben, gestempelte Tonwaren etc.) sind jetzt, ein paar Kilometer über die Grenze, reichlich zu haben.
Vor ein paar Wochen bekam ich außerdem den Katalog eines ehemaligen eBay-Händlers zugeschickt, bei dem ich vor Jahren mal was gekauft hatte. In seinem Vorwort weist er ausdrücklich auf diese neue eBay-Regelung hin, die ihn angeblich nötigt, seinen Handel auf diesem Weg weiterzuführen.
Man sieht diese Regelung bringt überhaupt nichts. War dieser Handel vorher noch irgendwie zu kontrollieren, so verlagert er sich jetzt entweder ins Ausland oder aber rutscht in die Illegalität ab. Ich werd' natürlich den Teufel tun und bei diesem "Händler" etwas kaufen!

Beispiel eBay Belgien: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0286501600

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na bei dem Typen bist Du ja an der richtigen Adresse :?
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Jakoha
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Beitrag von Jakoha » Mo 20.04.09 20:16

Ich möchte mich noch einmal kurz dazu äußern, warum ich die - für einige von Euch sinnlose - Debatte abgestoßen habe. Ich war vor einigen Jahren schon einmal in diesem Forum angemeldet, hatte mich aber seit etwa 2004 nicht mehr hier blicken lassen.

Nachdem ich nun gehört habe, dass sich einiges im Antikenhandel getan hatte, wollte ich mal nachschauen wie das Forum hier darauf reagiert hat. Die Threads zu den beschlagnahmten Sammlungen habe ich dabei mit großem Schrecken gelesen, zumal ich auch noch einige hervorragende Stücke mein Eigen nenne.

Auch wenn bisher nicht viel klar ist und außerhalb Deutschlands die Gesetze zum Antikenhandel noch unklarer sind, kann doch niemand ernsthaft denken, dass es völlig normal und gut ist, wenn ganze Städte und Gräberfelder auf dem Balkan durchwühlt werden, um die Funde dann nach Amerika und Mitteleuropa zu verkaufen. Was wäre, wenn das unsere westlichen Nachbarn mit unseren Kulturgütern gemacht hätten?
Sicherlich muss man als Sammler zur Zeit noch wenig Angst haben, doch ich bin durchaus der Meinung, dass man einem offensichtlich unerfahrenem Sammler (um mal auf diesen Thread zurück zu kommen) für die Problematik sensibilisieren sollte. Außerdem kann doch wohl keiner davon ausgehen, dass es so weiter geht wie bisher.

Ich bin einfach enttäuscht, dass einem hier zum Teil Wut und Polemik entgegen schlagen, wenn man ein solches Thema anspricht. Sind es nicht die Sammler, die immer auf ihre Bedeutung für die Kultur und ihre Vermittlerrolle pochen? Statt dessen, wird hier von "dahergelaufenen Archäologen" und ungerechten Gesetzeshütern gespochen, die im Endeffekt auch nur machtlos sind und der Kooperation mit anständigen Sammlern vielleicht gar nicht abgeneigt wären.

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Beitrag von n.......s » Mo 20.04.09 20:24

Jakoha hat geschrieben:Ich möchte mich noch einmal kurz dazu äußern, warum ich die - für einige von Euch sinnlose - Debatte abgestoßen habe. Ich war vor einigen Jahren schon einmal in diesem Forum angemeldet, hatte mich aber seit etwa 2004 nicht mehr hier blicken lassen.

Nachdem ich nun gehört habe, dass sich einiges im Antikenhandel getan hatte, wollte ich mal nachschauen wie das Forum hier darauf reagiert hat. Die Threads zu den beschlagnahmten Sammlungen habe ich dabei mit großem Schrecken gelesen, zumal ich auch noch einige hervorragende Stücke mein Eigen nenne.

Auch wenn bisher nicht viel klar ist und außerhalb Deutschlands die Gesetze zum Antikenhandel noch unklarer sind, kann doch niemand ernsthaft denken, dass es völlig normal und gut ist, wenn ganze Städte und Gräberfelder auf dem Balkan durchwühlt werden, um die Funde dann nach Amerika und Mitteleuropa zu verkaufen. Was wäre, wenn das unsere westlichen Nachbarn mit unseren Kulturgütern gemacht hätten?
Sicherlich muss man als Sammler zur Zeit noch wenig Angst haben, doch ich bin durchaus der Meinung, dass man einem offensichtlich unerfahrenem Sammler (um mal auf diesen Thread zurück zu kommen) für die Problematik sensibilisieren sollte. Außerdem kann doch wohl keiner davon ausgehen, dass es so weiter geht wie bisher.

Ich bin einfach enttäuscht, dass einem hier zum Teil Wut und Polemik entgegen schlagen, wenn man ein solches Thema anspricht. Sind es nicht die Sammler, die immer auf ihre Bedeutung für die Kultur und ihre Vermittlerrolle pochen? Statt dessen, wird hier von "dahergelaufenen Archäologen" und ungerechten Gesetzeshütern gespochen, die im Endeffekt auch nur machtlos sind und der Kooperation mit anständigen Sammlern vielleicht gar nicht abgeneigt wären.
wer einmal eine solche Debatte eröffnet, sollte dann bitte aber nicht mit Scheuklappen durch die Welt laufen! Nur wenn Deutschland oder einige Sammler hier die Raubgrabungen in Bulgarien verdammen, bedeutet das längst nicht das Ende derselben! Die Münzen werden in die USA oder sonstwohin verkauft und gelangen über den Handel oder Auktionen - vielleicht auch über Umwege- doch wieder nach Deutschland. Das ist genauso schizophren wie die Tatsache, dass in Deutschland Atomstrom schlechtgeredet und schlussendlich verboten wird, unsere Nachbarn wie Schweden,Belgien, Frankreich und Schweden bauen neue Atomkraftwerke , von denen Deutschland dann wiederum Strom einkauft, weil Windenergie allein dann doch nicht reicht. Du machst Dir sicher auch keine Gedanken darüber , ob das Benzin an der Tankstelle vielleicht aus nigerianischem Öl hergestellt wurde, dort tobt der Bürgerkrieg und Ganoven finanzieren diesen u.a. durch den Verkauf von Erdöl...

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Beitrag von Peter43 » Mo 20.04.09 20:27

Ich glaube, bei dem erwähnten Gesetzeshüter geht es um einen bestimmten KHK aus dem Hessischen, der tatsächlich Amok zu laufen scheint.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von emieg1 » Mo 20.04.09 20:27

Also ich glaube, diese "Problematik" sollte man einmal umfassender betrachten!

Wenn wir uns also bei einer Münze fragen müssen, aus welcher Quelle sie, bzw. ob sie nicht vielleicht aus irgendeiner Raubgrabung stammt, die vielleicht unersetzliches Kulturgut zerstört hat...

müssen wir uns dann nicht hin und wieder und vielleicht täglich die gleiche Frage stellen?!???

- Kommt das Ei, das ich morgens köpfe, denn wirklich aus artgerechter Haltung, oder welches Huhn musste in engster Käfighaltung darunter leiden?
- Ist der Teppich, den ich in der Diele ausgerollt habe, wirklich so harmlos oder knüpften ihn etwa unschuldige Kinderhände?

Stefan, ich stimme dir zu, dass man darauf achten sollte, von wem man kauft! Aber was heisst das denn wirklich? Um jetzt meine Ausschweifungen ins alltägliche Leben und die Numismatik wieder zu verknüpfen: Eigentlich doch überhaupt nichts, oder?!!

Weisst du denn, woher das Stück stammt, dass du von einem solventen Händler kaufst? Dem ist es doch auch letztendlich egal, von wo aus er seine Münzlein bezieht, Hauptsache, er macht einen Gewinn. Aber das ist auch legitim, denn davon lebt er schliesslich. Dein Metzger kann dir auch viel erzählen ob der ökologischen Herkunft seiner Schnitzel... die entsprechende Sau hat sicher nicht mehr und auch nicht weniger gelitten als diejenige, die für Lidl ihre Borsten lassen musste.

Nein, und diese Vergleiche hinken bei näherer Betrachtung überhaupt nicht :-)

Demien
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Beitrag von Demien » Mo 20.04.09 20:29

entschuldigt bitte das ich euch jetzt in eurer debatte unterbreche. aber mir brennt nun mal ne frage über die silber münze von philipus l arabs auf dem herzen dank richard weiß ich was es für eine ist nur mit der rv kann was nicht stimmen als schrift steht dort LETIT FUNATA aber anstelle des szepters hat sie in der linken hand einen blitz und in der rechten hält sie nichts. kann mir da vllt einer weiter helfen?

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Beitrag von emieg1 » Mo 20.04.09 20:40

Jakoha, "dass es so weiter geht wie bisher"...???

Was machen die Leute denn hier?? Sie widmen sich ihrem Hobby, aber vor allem erhalten sie Kulturgut besser, als das anscheinend so manche obrige Instanz vermag, die besagte Münzen zwar am liebsten in staatlicher Hand weiss, dort aber nutzlos vor sich hin gammeln, weil ihr schlichtweg die Mittel fehlen, entsprechendes entsprechend aufzubereiten.

Dann tut sich allerdings die Frage auf: Nützt es dem Allgemeinwohl eher, ein kulturelles Erbe in Privathand die nötige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, oder sollte es denn lieber in einem Archiv, dass dann vielleicht irgendwann einstürzt (Pardon!), verkommen...???!

Demien, stellst du bitte ein Foto ein, ja!

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Beitrag von quintus » Mo 20.04.09 20:42

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Zuletzt geändert von quintus am Di 02.11.10 19:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Demien » Mo 20.04.09 20:44

ich versuch heute mal ein foto mit meinem laptop zu machen und stell sie dann rein wenn sie einigermaßen was werden

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