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Gewicht von Severus Alexandre Denar ?

Verfasst: Mi 03.06.09 08:37
von Rasko
Hallo liebe Römer Spezialisten,
habe eine vieleicht komische Frage, muss das Gewicht vom Denar des Severus Alexandre immer mit der Beschreibung von CoinArchives überein stimmen?
Ich habe zum Beispiel einen mit nur 1,93gr bei einer Grösse von 19mm.
Ich bedanke mich schon im Voraus.

Verfasst: Mi 03.06.09 08:46
von Chandragupta
Ohne Bild kann man zu der konkreten Münze gar nix sagen.

Aber gerade zu Zeiten des Severus Alexander befinden wir uns auf dem bereits steil ansteigenden "Ast" der beginnenden Hochinflation im 3. Jh. Da sind solche Gewichtsschwankungen nichts ungewöhnliches.

Des weiteren kommt hinzu, daß die verwendete Legierung nur noch < 50% Silber enthielt und je nach Lagerung kommt es vor, daß z.T. fast alles Kupfer herauskorrodiert ist, die Münze letztlich dann genau genommen nur noch aus "festem Silberschaum" besteht. (Ich hatte mal als Kuriosum eine zweifellos echte(!) Alexandria-Tetradrachme von Hadrian in der Hand, Rauhgewicht "normal" um 11g, die nur noch ganze 3,x g wog. Ein eigenartiges Gefühl ... man dachte, das Ding fliegt einem von allein aus der Hand ;) ...)

Verfasst: Mi 03.06.09 09:26
von Rasko
hallo Chandragupta ,
danke für deine Hilfe, hier ist ein Bild von der Münze

Verfasst: Mi 03.06.09 10:49
von Chandragupta
Bin kein Anfang-3.Jh.-Experte, aber das Stück sieht rein nach Foto absolut echt aus. Und der graurote Kupferton kommt nicht von ungefähr. Silberanteil eher unter 40%. Damit erklärt sich das Gewicht. Eine frühe Form römischen Inflationsgeldes.

Severus Alexander hat zwar keine Antoniniane mehr geprägt (die mit anfangs ca. 4,5 g genau 1,5 mal einem Denargewicht entsprachen, aber als zwei Denare gelten sollten), hat jedoch während seiner gesamten Regierungszeit die Denare selber so mies prägen lassen, daß zweie davon zumeist auch nur etwa einen Antoninian a la Elagabal (seines Vorgängers also) ausmachten.

Verfasst: Mi 03.06.09 11:45
von Rasko
ich bedanke mich für deine interessante Antwort :D

Verfasst: Mi 03.06.09 12:26
von antoninus1
Chandragupta hat geschrieben:Silberanteil eher unter 40%. Damit erklärt sich das Gewicht. Eine frühe Form römischen Inflationsgeldes.
Kann der Kupferanteil wirklich das geringe Gewicht erklären?

Silber hat ein spezifisches Gewicht von 10,5 kg/dm3, Kupfer von 8,9.
Das sind nur 16% weniger.
Ein Kupferanteil von 60% würde das Gewicht der Münze nur um ca. 10% gegenüber einer Münze aus Silber reduzieren.

Verfasst: Mi 03.06.09 12:38
von Pscipio
Bei Severus Alexander schwanken die Denargewichte sehr stark, hier z.b. einer mit 1.83 g: http://www.vcoins.com/ancient/ruttenwie ... roduct=199

Verfasst: Mi 03.06.09 17:34
von Homer J. Simpson
Ich habe einen Denar des Maximinus Thrax, also des unmittelbaren Nachfolgers Alexanders, aus dessen erstem Jahr, also unmittelbar nach der Ermordung des Alexander. Das Stück ist sicher sowohl echt als auch offiziell (bei Lanz gekauft, von dem wohldokumentierten einzigen Rückseitenstempel zu RIC 1, auf dem Max zwischen vier Feldzeichen steht). Die Münze ist nur ein klein bißchen rauh an der Oberfläche. Das Gewicht: 1,61 g!! Bild hier: http://www.numismatikforum.de/ftopic23217-15.html

Homer

Verfasst: Mi 03.06.09 19:03
von alexander20
hallo Rasko,

mit dem gewicht von 1,93 gramm bei einen Durchmesser mußt du dir wegen der Echtheit keinerlei Gedanken machen.
Ich habe mal meine Severus Alexander Denare mit diesem Durchmesser gewogen. Ich habe auf Anhieb in meiner sammlung drei denare mit Gewichten von 1,66 gr., 1,87 gr. und 1,84 gramm gefunden. ich meine sogar, dass diese "untergewichtigen" Stücke eher die Regel als die Ausnahme sind.

alexander20

Verfasst: Mi 03.06.09 22:05
von Rasko
:wink: gute Narichten :D

Danke