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bitter
Verfasst: Sa 20.06.09 14:24
von beachcomber
ich habe mir gerade die neue e-auction von CNG zu gemüte geführt, und musste feststellen, dass wieder mal jede menge beabeitete bronzen angeboten werden.
an sich ja nicht so schlimm, denn die jungs vermerken wenigstens alles was mit einer münze so los ist.
was wirklich bitter ist, ist die tatsache, dass gerade die bearbeiteten schon gut beboten sind wie z.b diese hier:
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=144685
oder auch diese hier, wo das münzbild sogar verändert wiurde:
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=144729
während eine total unbearbeitete, nach der reinigung allemal schönere (und selbst so!) wie diese hier, noch keine bieter hat:
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=144689
natürlich läuft die auktion noch fast 2 wochen, und wer weiss wie das rennen am ende augeht, aber es wirklich ein jammer, dass so viel leute offensichtlich keinen sinn für die wichtigkeit von authentizität haben.
vom signal an die 'künstler' mal abgesehen!

grüsse
frank
Verfasst: Sa 20.06.09 14:36
von justus
Hast du völlig recht, Frank. Die geglätteten Flächen sehen auch für meinen Geschmack wirklich schauderhaft aus. Vor allem, weil man den Kontrast zu unbearbeiteten Stellen deutlich erkennt.
mfg Justus
Verfasst: Sa 20.06.09 16:04
von antoninus1
Das Angebot an nachgeschnittenen Stücken ist mir auch aufgefallen.
Sehr traurig, dass so etwas immer mehr einreißt.
Verfasst: So 21.06.09 10:50
von kc
Traurig, dass solche modernen Werke verauktioniert werden. Noch trauriger, dass diese groben Schnitzer so begehrt sind und tausende Euro bringen. Die Teile können im Prinzip nur von reichen Sammlern mit wenig Hirn und Sinn für Geschmack ersteigert werden. Oder es sind reine Spekulationskäufe mit der Hoffnung, dass die Schnitzel innerhalb einiger Jahre eine massive "Wertsteigerung" erfahren.
Verfasst: So 21.06.09 18:31
von beachcomber
passend zum thema, sehe ich gerade diese angebot auf vcoins:
http://www.vcoins.com/ancient/parscoins ... oduct=8122
der anbieter, der sonst eher durch top-angebote (zu allerdings meist heftigen preisen) auffällt, schreibt kein wort über diese fürchterliche schnitzerei, und nachdem der ebenfalls angebotene marc aurel sesterz von der gleichen güte ist, frage ich mich ober der vielleicht gar nicht sieht, was mit diesen münzen passiert ist?
grüsse
frank
Verfasst: So 21.06.09 19:49
von areich
Das ist doch der, der neulich den reparierten Aureus verkauft hat.
Der richtet sich wohl mehr an die Sorten von Sammlern antiker Münzen, denen alles, was eine antike Münze eigentlich ausmacht mißfällt. Dazu gehören Risse, Korrosion, nicht perfekte Zentrierung etc.
Verfasst: So 21.06.09 20:49
von Homer J. Simpson
Woah - so ein Bild darf man doch nur auf die Innenseite einer Kotztüte drucken!
Homer
Verfasst: So 21.06.09 21:26
von antoninus1
Der hat vor ca. eineinhalb Jahren mal einen Aureus des Hadrian (Nilus) angeboten, der bei Gorny&Mosch noch mit einen fetten Kratzer versteigert worden war und der 4 Wochen später bei ihm auf wundersame Weise verschwunden war.
Er sagte allerdings, dass er den Aureus auch schon ohne Kratzer erworben hätte. Kann ja stimmen.
Verfasst: Mo 22.06.09 12:35
von n.......s
wenn ich mir die aktuelle CNG-Auktion anschaue, dann frage ich mich langsam wo die nur die Massen an grausam bearbeiteten Münzen herbekommen??? Bei den Bronzemünzen ist ja fast kein Stück verschont...
Haben die eine Manufaktur in China?

Re: bitter
Verfasst: Mi 01.07.09 17:22
von n.......s
beachcomber hat geschrieben:i
während eine total unbearbeitete, nach der reinigung allemal schönere (und selbst so!) wie diese hier, noch keine bieter hat:
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=144689
natürlich läuft die auktion noch fast 2 wochen, und wer weiss wie das rennen am ende augeht, aber es wirklich ein jammer, dass so viel leute offensichtlich keinen sinn für die wichtigkeit von authentizität haben.
vom signal an die 'künstler' mal abgesehen!

grüsse
frank
inzwischen hat die Münze Bieter - und es kommt ja noch das obligatorische Aufgeld. Trotzdem ist die Münze dann nicht teuer - ein ehrlicher Zeitzeuge.
Zum Vergleich: hier gibt es ohne Aufgeld ein - wie ich meine nicht weniger attraktives Stück - zu einem unschlagbaren Preis.
http://www.vcoins.com/ancient/ruttenwie ... roduct=602
Re: bitter
Verfasst: Mi 01.07.09 19:52
von curtislclay
Da hat sich CNG offenbar geirrt: das ist die seltene Variante OHNE SCHLANGE, Strack 693.
Meiner Meinung nach ist die Münze ungeschickt geglättet, aber gar nicht umgeschnitten worden.
Verfasst: Do 09.07.09 13:25
von antoninus1
Hier noch ein unerfreulicher Nachtrag zu dem Händler, den beachcomber oben erwähnt hat (der mit den Aurei).
Hier wieder einer:
So wurde er bei Lanz versteigert:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 49&Lot=595
Und voilá, jetzt gibt es keine Kratzer mehr und keinen Hinweis auf Fassungsspuren:
http://www.vcoins.com/ancient/parscoins ... oduct=7637
Beim Hadrian glaubte ich ihm noch, dass jemand anderes die Kratzer entfernt haben sollte. Jetzt aber...
Erstes Bild "nachher", zweites Bild "vorher".
Verfasst: Do 09.07.09 13:33
von beachcomber
tja, was man mit einem polierstahl so alles hinbekommen kann

aber immerhin hat er nicht angefangen auch noch die haare und den lorbeerkranz nachzuschnitzen.
ich denke, eine legitime restauration - wenn man es erwähnt, denn nicht jeder kann es sehen, und im netz finden!
grüsse
frank
Verfasst: Do 09.07.09 14:15
von PeterI
Hat jemand ein Link für mich, wie man Nachgeschnittene Münzen erkennt und was dabei genau gemacht wird... habe bei Google leider nichts gefunden.
Vielen Dank
Verfasst: Do 09.07.09 14:37
von beachcomber
tja, ich fürchte, dazu wirst du nichts finden (ausser hier im forum

)
die einzige chance ist möglich viele original-bronzen zu sehen,und ein empfinden für den korrekten stil zu entwickeln.
dann wirst du mit der zeit bemerken, dass einige münzbilder nicht 'passen', weil sie bearbeitet wurden.
das kann von sehr gut gemacht bis absolut lächerlich wirken, aber nur die erfahrung wird dich lehren das zu erkennen.
grüsse
frank