Antoniniane des Tra. Decius mit 2 PANNONIAE

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Di 07.07.09 16:43

Hallo Chandra,
ich verstehe nun was Du meinst. Ich habe bislang tatsächlich keinen Unterschied zwischen "prägefrisch" und "Stempelglanz" gemacht, und werde es wohl auch in Zukunft nicht machen.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Di 07.07.09 18:03

Was haltet ihr denn von der Bezeichnung 'unzirkuliert'? Die gibt doch das beschriebene Phänomen exakt wieder, ohne den von der Moderne übernommenen Begriff 'stempelfrisch' zu überstrapazieren.

Mit freundlichem Grúß
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quisquam
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Beitrag von quisquam » Di 07.07.09 18:12

"Unzirkuliert" sagt nach meinem Verständnis lediglich etwas über die (fehlende) Abnutzung aus, und nichts über die Oberflächenbeschaffenheit. Ich würde es eher mit dem Erhaltungsgrad vz gleichsetzen.

Grüße, Stefan
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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Di 07.07.09 18:26

Ich habe bislang tatsächlich keinen Unterschied zwischen "prägefrisch" und "Stempelglanz" gemacht, und werde es wohl auch in Zukunft nicht machen.
solltest du aber :)
denn der stempelglanz entsteht eben nur bei frischen stempeln, und ein gepräge aus flauen stempeln kann ja durchaus prägefrisch sein, hat aber eben keinen stempelglanz!
grüsse
frank

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Beitrag von emieg1 » Di 07.07.09 18:32

Begriffe wie "Stempelglanz" und "prägefrisch" sind eigentlich dazu gedacht, den Erhaltungsgrad einer (modernen) Münze zu beschreiben und IMHO sind sie in der antiken Numismatik fehl am Platz.

Sie wollen ja nichts anderes als zwischen dem besonders makellosen und unangerührten Zustand bei "Stempelglanz" und dem einen kleinen Tick geringeren Zustand "prägefrisch" unterscheiden, aber darf / kann man dies auf eine antike Münze transferieren?

Ich meine 'nein' und schliesse mich vollumfänglich Jochen an... "Unzirkuliert" ist auch für mich die ehrlichste Umschreibung. Und ein "unzirkuliert" ist keinesfalls mit einem "vorzüglich" gleichzusetzen - weder für antike noch für moderne Münzen.

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Beitrag von emieg1 » Di 07.07.09 18:39

edit
Zuletzt geändert von emieg1 am Di 07.07.09 18:40, insgesamt 1-mal geändert.

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Di 07.07.09 18:39

warum soll man das nicht auf antike münzen anwenden wenn es das doch gibt ? 8O
grüsse
frank

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Beitrag von emieg1 » Di 07.07.09 18:49

beachcomber hat geschrieben:warum soll man das nicht auf antike münzen anwenden wenn es das doch gibt ? 8O
grüsse
frank
Eine Münze in der Erhaltung "Stempelglanz" darf genaugenommen nicht mal vom Prägestempel auf den Boden gefallen sein(oder sonst wo hin). Sie darf noch nicht mal zusammen mit anderen Münzen in einen Sack gesteckt und ein wenig durchgerüttelt werden, sonst würden die winzigen Kratzer, die dabei entstehen, die Münze unweigerlich zu einem "prägefrisch" degradieren.

Ach, diese Diskussion um die Erhaltungsgrade... :roll:

Jeder kann / soll / darf sich seine Schätzchen doch mit dem Erhaltungstitel in seine Sammlung einreihen, wie er möchte. Nur für mich gibts bei den Antiken eben kein Stück in "Stempelglanz" ;-)

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Beitrag von cepasaccus » Di 07.07.09 19:01

Die fuer die modernen Muenzen gemachten Definitionen fuer schoen bis polierte Platte sind IMO wirklich nicht so richtig ausreichend um eine Muenze zu beschreiben. Dies ist aber nicht nur wegen der Beschaedigung durch 2000-jaehrige Bodenhaltung (was fuer Huehner ja ganz toll sein soll) so, sondern auch wegen ganz normaler Stempelabnudelung, Dezentrierung und Praegeschwaeche, was bei modernen Muenzen ebenfalls eher die Ausnahme ist. Man sollte sich durchaus mal Gedanken machen wie man dies niederschreibt. Je nachdem wie man sich da entscheidet kann eine Bezeichnung von "praegefrisch" fuer eine antike Muenze kann durchaus Sinn machen. Wenn ich da z. B. an hervoragend erhaltene Aurei denke ...

Ich persoenlich kuemmere mich um diese Erhaltungsgrade allerdings nicht. Zwei Bilder (Avers und Revers) sagen mehr als tausend Erhaltungsgrade.

valete
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Beitrag von Peter43 » Di 07.07.09 20:06

Ich habe mich vielleicht zu vorsichtig ausgedrückt. Prägefrisch und noch mehr Stempelglanz sind Begriffe für moderne Münzen und haben bei antiken Münzen nichts zu suchen. Sollte man sie trotzdem benutzen, beschreiben sie die antiken Münzen inadäquat, weil sie etwas vorspiegeln, was tatsächlich nicht vorhanden ist. Mir als altem Kulturkritiker paßt das genau dazu, heute keine Unterschiede mehr zu machen und alles in einen Topf zu werfen.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von beachcomber » Di 07.07.09 20:56

weil sie etwas vorspiegeln, was tatsächlich nicht vorhanden ist.
daraus kann ich nur schliessen, dass du noch nie einen stempelglänzenden denar gesehen hast!
grüsse
frank

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Beitrag von Peter43 » Di 07.07.09 21:03

Habe ich auch in meiner Sammlung. Ich schreibe dann immer 'mit Lüster', eben auch, um Übereinstimmungen mit modernen Münzen zu vermeiden.

Ich erinnere mich nur noch an die Diskussionen über die 'Lichtenrader Prägungen'. Diese Bezeichnung ist ähnlich schief!

Aber ist wohl 'legal, illegal, scheißegal', wie es heute heißt.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von beachcomber » Di 07.07.09 21:38

:) :) :)

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Beitrag von drakenumi1 » Mi 08.07.09 17:09

So viele kluge Meinungen von so viel klugen Leuten zum Thema "Glanz"! Im Endeffekt ziehe ich nur eine Meinung daraus: Was auch in Beschreibungen von Münzen zu diesem Thema erklärt wird: Die Glaubhaftigkeit der benutzten Vokabeln sollte man auf jeden Fall in Zweifel ziehen, denn jeder hat eine andere Vorstellung von dem Zustand, der da beschrieben wird. Und exakte Normative dafür gibt es nirgends, man kann diese Zustände eben nicht verständlich in Worte fassen. Zweifel verhindert Enttäuschungen, hier jedenfalls. Und angenehme Enttäuschungen sind hier eher rar.
Helfen tut da am ehesten das ausgiebige Beäugen, und wo das nicht möglich, auch nicht den angezweifelten Zustand zu bezahlen, denkt

drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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Beitrag von quisquam » Mi 08.07.09 17:33

Unzirkuliert, Stempelglanz, stempelfrisch, prägefrisch... :silly:

Ich glaube ich werde in Zukunft von Prägeglanz reden. Den Begriff hatten wir noch nicht und zumindest dieser ist hoffentlich im wörtlichen Sinn zu verwenden, da nicht als Erhaltungsgrad für moderne Münzen vorbelastet. :wink:

Grüße, Stefan
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