Bestimmung einer Münze
Moderator: Homer J. Simpson
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und nachdem ich das alles verfolgt habe mit den Assen, den Dupondien und Sesterzen habe ich jetzt mal eine Frage. ich habe einen Nerva, die Metallfarbe
kann ich wegen der Patina leider nicht feststellen, der hat eine Strahlenkrone.
Ich dachte es wäre ein As Gewicht 11,8 Gramm 27 mm. Was ist es denn nun ?
Dupondius oder As ?
kann ich wegen der Patina leider nicht feststellen, der hat eine Strahlenkrone.
Ich dachte es wäre ein As Gewicht 11,8 Gramm 27 mm. Was ist es denn nun ?
Dupondius oder As ?
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Das stimmt, und bronze heisst es auch auf Französisch.areich hat geschrieben:Aber im Englischen heißt's doch auch bronze?
"Bronce" finde ich z.B. bei A. Markl, Die Reichs-Münzstätten unter der Regierung Claudius II. Gothicus, Numismatische Zeitschrift 1884, S. 373, Anm. 1, aber ich glaube diese Form ist heute veraltet!
- areich
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Nochmal zur Erklärung. Ein Dupondius hatte nicht immer eine Strahlenkrone (aber zu Nerva's Zeit schon) aber ich denke eine Strahlenkrone auf einer kaiserzeitlichen Mittelbronze bedeutete immer es war ein Dupondius.
Aber da's so viele Ausnahmen gibt würde es mich nicht wundern, wenn ich da unrecht hätte.
Aber da's so viele Ausnahmen gibt würde es mich nicht wundern, wenn ich da unrecht hätte.
- quisquam
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Unter Nero gibt es die einzigen Ausnahmen, soviel ich weiß (s.o.). Es gibt noch Orichalcum-"Asse" von Trajan mit Strahenkrone, diese waren aber für den Umlauf im Osten gedacht und gehören daher wohl nicht ins imperiale Münzsystem.areich hat geschrieben:ich denke eine Strahlenkrone auf einer kaiserzeitlichen Mittelbronze bedeutete immer es war ein Dupondius.
Und es gibt natürlich postume Prägungen, auf denen die Strahlenkrone Zeichen der Vergöttlichung ist und kein Kennzeichen der Nominalverdopplung.
Mit der Regel "Mittelbronze mit Strahlenkrone=Dupondius und ohne Strahlenkrone=As" macht man aber in den seltensten Fällen einen Fehler.
Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Mi 29.07.09 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
Eines verstehe ich aber dabei nicht: Warum bezeichnet man Münzen mit Strahlenkrone als Asse? Nur weil sich nicht aus Kupfer waren? Wir hoch war denn ihr Gewicht; auch im Vergleich zu einem ordinären As?quisquam hat geschrieben:Unter Nero gibt es die einzigen Ausnahmen, soviel ich weiß (s.o.). Es gibt noch Orichalcum-"Asse" von Trajan mit Strahenkrone, diese waren aber für den Umlauf im Osten gedacht und gehören daher wohl nicht ins imperiale Münzsystem.areich hat geschrieben:ich denke eine Strahlenkrone auf einer kaiserzeitlichen Mittelbronze bedeutete immer es war ein Dupondius.
Mit der Regel "Mittelbronze mit Strahlenkrone=Dupondius und ohne Strahlenkrone=As" macht man in den seltensten Fällen einen Fehler.
Grüße, Stefan
- quisquam
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Ganz einfach: Weil diese Mittelbronzen von Nero sehr wohl aus Kupfer sind und auch vom Gewicht her nicht abweichen. Außerdem waren die Nominale unter Nero zeitweise auf der Rückseite gekennzeichnet, die Asse z.B. mit "I" wie früher bereits die Republik-Asse. Hier ein Beispiel für einen "Strahlenkronen-As" mit Nominalkennzeichnung:nummis durensis hat geschrieben:Warum bezeichnet man Münzen mit Strahlenkrone als Asse? Nur weil sich nicht aus Kupfer waren?
http://www.acsearch.info/record.html?id=81272
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
- Homer J. Simpson
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Eine Ausnahme gibt's noch: Die Divus-Augustus-Pater-Asse aus Tiberius' Zeit zeigen den Kopf des Augustus auch mit Strahlenkrone; das ist hier Zeichen der Vergöttlichung des Kaisers, nicht der Verdoppelung des Nominals. Das fängt erst unter Nero an, und wie man an den vorigen Beiträgen sehen kann, wurde unter Nero eben noch viel experimentiert - unter anderem auch mit der aus heutiger Sicht wesentlich fortschrittlicheren (und in der Republik schon verwendeten) Methode der Nominalkennzeichnung durch Zahlenwerte!
Auf dem Bild links ein Quadrans aus Messing (nicht dieses, aber andere Exemplare sind durch drei Punkte um den Zweig eindeutig als Quadrantes gekennzeichnet, Orichalcum hin oder her) und ein Semis aus Kupfer (das S auf der Rs. bei 12 Uhr ist die Wertbezeichnung).
Viele Grüße,
Homer
Auf dem Bild links ein Quadrans aus Messing (nicht dieses, aber andere Exemplare sind durch drei Punkte um den Zweig eindeutig als Quadrantes gekennzeichnet, Orichalcum hin oder her) und ein Semis aus Kupfer (das S auf der Rs. bei 12 Uhr ist die Wertbezeichnung).
Viele Grüße,
Homer
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- quisquam
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Diese Kennzeichnung der Dupondien, Asse, Semisses und Quadrantes mit II, I, S und drei Punkten auf den Münzen Neros war übrigens ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der entsprechenden Zeichen auf den republikanischen Bronzen.
Grüße, Stefan
Grüße, Stefan
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- chinamul
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Es ist, wie ich bereits vor zwei Monaten in diesem Thread (mit einem sehr deutlichen Foto!) festgestellt habe, die folgende Münze, was Du durch einen sorgfältigen Vergleich mit Deinem Stück eigentlich auch selbst hättest herausfinden können!
ANTONINUS PIUS 138 – 161
Æ Sesterz Rom 145 – 161
Av.: ANTONINVS AVG PIVS P P TR P COS IIII - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: ANNONA AVG S C - Annona nach links stehend; in der Rechten Kornähren über Modius haltend, aus dem weitere Ähren herausragen, in der Linken auf dem Boden (evtl. auch auf einem kleinen Globus) stehender Anker
RIC 756; C. 38
Gruß
chinamul
ANTONINUS PIUS 138 – 161
Æ Sesterz Rom 145 – 161
Av.: ANTONINVS AVG PIVS P P TR P COS IIII - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: ANNONA AVG S C - Annona nach links stehend; in der Rechten Kornähren über Modius haltend, aus dem weitere Ähren herausragen, in der Linken auf dem Boden (evtl. auch auf einem kleinen Globus) stehender Anker
RIC 756; C. 38
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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