Kennt jemand diesen Münztyp?
Verfasst: Sa 08.08.09 15:26
Heute möchte ich Euch einen ganz frisch erworbenen Denar vorstellen.
Denar, Severus Alexander, 222-235, geprägt 228-231
Vs. IMP SEV ALE - XAND AUG
Belorbeerter Kopf re.
Rs. MARS - P - ACIFER
Mars in Rüstung nach li. schreitend mit Zweig und Zepter, über li. Schulter und Arm wehender Umhang
Gereinigt mit Restverkrustungen, sonst ss+
Max. Durchmesser 19 mm, Gewicht 3,65 g, Stempelachse 12 Uhr
Cohen - , RIC - , BMC -
Mars Pacifer ist eine nicht seltene Darstellungsweise des Kriegsgottes: Er hat seine Aufgabe erfüllt, das römische Heer zum Sieg geführt und somit für Rom den Frieden errungen. Mit dieser Bezeichnung taucht er auf Münzen das erste Mal 197 unter Septimius Severus auf. Auch unter Severus Alexander gibt es ihn auf Münzen. ABER:
1. Die Legende MARS PACIFER habe ich nirgendwo gefunden (und zwar für keinen Kaiser), sondern NUR die Dativversion (MARTI PACIFERO und Abkürzungen). Unter Septimius Severus gibt es allerdings die Legende MARS PACATOR.
2. Die MARTI PACIFERO-Prägungen des Severus Alexander stammen aus seiner ersten Prägeperiode (Vs.-Legende mit C M AUR) und zeigen Mars stehend, wie überhaupt Mars Pacifer meist ruhig-stehend und seltener energisch-schreitend dargestellt wird.
Die ähnlichste Darstellung habe ich auf einem Gordian III.-Antoninian aus Antiochia (RIC 212) gefunden; auch mit schreitendem Mars, dort allerdings ist Mars mit Schild und nach unten weisendem Speer bewaffnet, während auf dem Severus-Alexander-Denar Mars bis auf den Helm völlig unbewaffnet ist - der Stab hat, eindeutig zu erkennen, an jedem Ende einen kleinen Knauf, aber keine Spitze, ist also ein Zepter und kein Speer oder Lanze.
Zu den technischen Details: Der Denar steht mit 3,65 g am oberen Ende der üblichen Gewichtsverteilung für Denare dieser Zeit (abgesehen von Ausreißern - ein Mitglied im US-Forum hat einen Severus-Alexander-Denar von 5,2 g vorgestellt!). Da die Oberfläche etwas "grieselig" ist, habe ich natürlich an die Möglichkeit eines Gusses gedacht (aufgrund des absolut einwandfreien Stiles kommt eine moderne Freihandkopie nicht in Frage), jedoch ist der Rand völlig unverdächtig, und die Oberflächenstruktur scheint eher von Korrosion und Reinigung, wohl auf chemischem Wege, herzurühren. (Außerdem: Wenn Guß, dann Abguß wovon, wenn die Rs. insgesamt unbekannt ist??) Der Stempelschnitt ist sehr fein, um eine inoffizielle Münze handelt es sich sicher nicht.
Hat jemand von Euch einen Denar dieses Typs schon mal gesehen, oder ist dies wirklich eine "Neuentdeckung"??
Viele Grüße,
Homer
Denar, Severus Alexander, 222-235, geprägt 228-231
Vs. IMP SEV ALE - XAND AUG
Belorbeerter Kopf re.
Rs. MARS - P - ACIFER
Mars in Rüstung nach li. schreitend mit Zweig und Zepter, über li. Schulter und Arm wehender Umhang
Gereinigt mit Restverkrustungen, sonst ss+
Max. Durchmesser 19 mm, Gewicht 3,65 g, Stempelachse 12 Uhr
Cohen - , RIC - , BMC -
Mars Pacifer ist eine nicht seltene Darstellungsweise des Kriegsgottes: Er hat seine Aufgabe erfüllt, das römische Heer zum Sieg geführt und somit für Rom den Frieden errungen. Mit dieser Bezeichnung taucht er auf Münzen das erste Mal 197 unter Septimius Severus auf. Auch unter Severus Alexander gibt es ihn auf Münzen. ABER:
1. Die Legende MARS PACIFER habe ich nirgendwo gefunden (und zwar für keinen Kaiser), sondern NUR die Dativversion (MARTI PACIFERO und Abkürzungen). Unter Septimius Severus gibt es allerdings die Legende MARS PACATOR.
2. Die MARTI PACIFERO-Prägungen des Severus Alexander stammen aus seiner ersten Prägeperiode (Vs.-Legende mit C M AUR) und zeigen Mars stehend, wie überhaupt Mars Pacifer meist ruhig-stehend und seltener energisch-schreitend dargestellt wird.
Die ähnlichste Darstellung habe ich auf einem Gordian III.-Antoninian aus Antiochia (RIC 212) gefunden; auch mit schreitendem Mars, dort allerdings ist Mars mit Schild und nach unten weisendem Speer bewaffnet, während auf dem Severus-Alexander-Denar Mars bis auf den Helm völlig unbewaffnet ist - der Stab hat, eindeutig zu erkennen, an jedem Ende einen kleinen Knauf, aber keine Spitze, ist also ein Zepter und kein Speer oder Lanze.
Zu den technischen Details: Der Denar steht mit 3,65 g am oberen Ende der üblichen Gewichtsverteilung für Denare dieser Zeit (abgesehen von Ausreißern - ein Mitglied im US-Forum hat einen Severus-Alexander-Denar von 5,2 g vorgestellt!). Da die Oberfläche etwas "grieselig" ist, habe ich natürlich an die Möglichkeit eines Gusses gedacht (aufgrund des absolut einwandfreien Stiles kommt eine moderne Freihandkopie nicht in Frage), jedoch ist der Rand völlig unverdächtig, und die Oberflächenstruktur scheint eher von Korrosion und Reinigung, wohl auf chemischem Wege, herzurühren. (Außerdem: Wenn Guß, dann Abguß wovon, wenn die Rs. insgesamt unbekannt ist??) Der Stempelschnitt ist sehr fein, um eine inoffizielle Münze handelt es sich sicher nicht.
Hat jemand von Euch einen Denar dieses Typs schon mal gesehen, oder ist dies wirklich eine "Neuentdeckung"??
Viele Grüße,
Homer