seltene und schöne rückseiten

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Di 27.10.09 10:00

Eine super Münze!
Man kann sogar individuelle Züge des auf der Rs. dargestellten Traian erkennen 8O
Gruß,
antoninus1

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klausklage
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Beitrag von klausklage » Di 27.10.09 10:47

Ja, das ist mal was anderes als ein spätrömischer Reitersturz! Die hätte ich auch gerne.

Olaf
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chinamul
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Beitrag von chinamul » Di 27.10.09 13:21

Natürlich ist es etwas anderes als ein Reitersturz: Trajan sitzt ja noch unversehrt auf seinem Pferd :D .
Aber Spaß beiseite! Das ist mal ein extrafeines Stück, das wohl jeder gerne hätte.
Aber vor allem der Philippus mit der Elefantenrückseite hat es mir angetan. Wenn Ihr Euch die Abbildung meines Exemplars unten anseht, werdet Ihr auch verstehen, warum. Es liegt nun schon seit 1982 in meiner Sammlung und tut meinen Augen immer wieder weh, aber ein besseres Exemplar zu einem akzeptablen Preis ist mir leider seither noch nicht untergekommen.

Gruß

chinamul
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Di 27.10.09 13:47

Es gibt doch auch schöne Reiterstürze!

Mit freundlichem Gruß
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mias
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Beitrag von mias » Mi 28.10.09 04:39

Hallo Peter43,

Selbst sammle ich nur Muenzen der Kaiserzeit bis Diocletian. Allerdings weiss ich nicht warum, wenn ich mir manch "spaetantikeres" Stueck anschaue. Auch die von Dir vorgestellte Muenze ist sehr mit Liebe zum Detail gemacht worden. Die Koerperproportionen sind stimmig und auf der Rueckseite wird der Kampfhandlung einer gewissen Dynamik Ausdruck verliehen.

Mal eine Frage an die Sammler der "Spaetantiken": Ab wann werden denn keine "Toetungsszenen" mehr auf roemischen Muenzen dargestellt? Wurden diese ab dem Zeitpunkt abgeschafft, ab dem das Christentum Staatsreligion wurde?

Gruss,

Mias

DerTommi
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Beitrag von DerTommi » So 01.11.09 20:24

Es ist echt genial... Vor einigen Tagen ist mir ein Exemplar zugeflogen, so wie von Peter43 vorgestellt (nicht ganz so toll erhalten), aber es war günstig, hätte hier also hin gepaßt. Es sprüht eigentlich vor "Geschichte(n) erzählen".
Nun denke ich brauch ich mein Stück nicht mehr zeigen. Was ich aber viel verrückter finde. Meine allerallererste römische Münze, die ich bekommen hab, zeigt das gleiche Motiv, nur wesentlich schlechter erhalten. Ich bin nie wirklich dahinter gekommen, was es für eins ist... Nun seh ich Peters Foto, meine nun neu erworbene Münze und da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren... Ich konnte nur noch mit der Hand an Kopf klatschen... Ich denke, die meisten von Euch hatten mal ähnliche Erlebnisse. Aber an der Stelle mal Danke an Euch, auch wenn nun der Zufall Pate stand.
Ich selber bin in der Materie natürlich immernoch totaler Anfänger, so aha-Erlebnisse sollten hier aber auch drin stehen, finde ich. So wird wohl noch manch anderer die Faszination der "rätselhaften" Römer entdecken. Oder frei nach Obelix: Die spinnen, die Römer.
In diesem Sinne, ein glücklicher Tommi, weil Aha-Erlebnis gehabt.

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Beitrag von Peter43 » So 01.11.09 21:11

Hallo Mias!

Du weißt doch, daß das Christentum eine der grausamsten Religionen der Geschichte ist (lies: Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums, Rowohlt), aber das gilt auch für die anderen monotheistischen Religionen, die von Natur aus intolerant sind. Das bedeutet, daß zwar die Äußerungen immer 'christlicher' wurden, aber die Behandlung von Gegnern immer grausamer. Denk nur an die Familienschlächtereien der Constantinischen Familie, alles gute Christen. Dieser Aureus des Valentinian III. zeigt noch etwas viel perfideres: Der Feind wird zur Schlange erklärt, die man dann guten Gewissens zertreten kann! Das kennen wird doch aus der Gegenwart von den Kulaken oder dem jüdischen Ungeziefer. Erst wird der Feind als Nichtmensch gebrandmarkt, dann kann man ihn gnadenlos ausmerzen.

Die Schlange mit Menschenkopf ist wahrscheinlich Johannes nach seiner Niederwerfung durch Valentinian III. 425. Die Schlange als Zeichen der Aufrührerschaft wurde das erstemal benutzt von Constantius II. nach der Niederwerfung des Magnentius (RIC VIII, 233, no.1). Es kann aber auch sein, daß die Darstellung nicht nur symbolisch gemeint ist, weil Constantin Porphyrogenitus (De Ceremoniis 2, 19) einen Triumphzug beschreibt, bei dem der Kaiser seinen Fuß auf den Kopf des besiegten Feindes gestellt hat, bevor er ihn anschließend hinrichten ließ.

Mit freundlichem Gruß
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Zuletzt geändert von Peter43 am Mo 02.11.09 15:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von chinamul » Mo 02.11.09 11:29

Es ist immer schlimm, wenn man sich und seine Weltsicht absolut setzt. Solche Geisteshaltung vernebelt das Denken nachhaltig und führt in letzter Konsequenz zur physischen Vernichtung des Andersdenkenden. Anders sind ja wohl weder die Greuel des Holocaust noch die hirnlosen Selbstmordanschläge islamistischer Fanatiker zu erklären.
Nicht zufällig sind es in erster Linie die monotheistischen Religionen, die solche Ungeheuer gebären, sobald sich Eiferer ihrer Lehren bemächtigen. Sie haben - wie Peter43 schon zutreffend ausführte - durch den ihnen immanenten Absolutheitsanspruch die Tendenz zur Intoleranz und Blindheit gegenüber anderen Arten der Lebensgestaltung.
Vielleicht ist es ein zu harsches Urteil, aber in meinen Augen ist die Geschichte des Christentums ein inzwischen zweitausend Jahre währender Verrat am εὐαγγέλιον (Evangelium = Frohe Botschaft!) durch viele Mächtige, die sich immer wieder als berufene Sachwalter des christlichen Glaubens aufgespielt haben.
Fazit (cum grano salis zu verstehen): Der liebe Gott ist schon ganz OK, aaaber das Bodenpersonal ... :evil:

Gruß

chinamul
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