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Gültigkeitsdauer

Verfasst: Do 14.01.10 08:37
von catweasel
Moin

Auf dem Weg zur Arbeit heute morgen kam in mir die Frage auf:
Wie lange waren eigendlich damals die römischen Münzen gültig?

Wenn ein neuer Kaiser an der Macht war hat er ja auch neue Münzen prägen lassen, waren dann die alten wertlos? Wurden sie eingesammelt und eingeschmolzen?

Gruß
Michael

Verfasst: Do 14.01.10 09:40
von beachcomber
nein, nur in seltenen fällen wurden münzen aus dem verkehr gezogen.(zb wenn der kaiser der demnatio memoriae anheim viel, oder der silbergehalt so hoch war, dass einschmelzen und neuprägen einen gewinn versprach).
ansonsten sind manche münzen jahrhunderte umgelaufen. die legionsdenare des marc anton findet man oft noch bis zur unkenntlichkeit abgeschliffen in münzhorten des 4.jh.
grüsse
frank

Verfasst: Do 14.01.10 10:13
von catweasel
Danke für die Info.

Gruß
Michael

Verfasst: Do 14.01.10 10:44
von quisquam
Zumindest später im 4. Jahrhundert scheint es tatsächlich Münzverrufungen gegeben zu haben. Anlass waren dann aber die zahlreichen Münzreformen und nicht ein Regierungswechsel.

Grüße, Stefan

Verfasst: Do 14.01.10 11:00
von SAXOCOINS
Und wie war das dann mit den Denaren der Republik ?
Die waren doch schwerer und auch vom Feingehalt besser ?
Die konnten eigentlich nicht so lang umgelaufen sein.

Grüße, Saxo

Verfasst: Do 14.01.10 11:05
von Peter43
Die Sesterzen liefen in Frankreich noch bis ins 19.Jh. um! http://www.numismatikforum.de/ftopic8710.html

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Do 14.01.10 11:47
von quisquam
Wobei die römischen Großbronzen zwischenzeitlich sicher für längere Zeit kein gültiges Zahlungsmittel mehr waren.

Was die Denare der Republik angeht so denke ich nicht, dass sie irgendwann offiziell außer Kurs gesetzt wurden. Sie verschwanden vielmehr aus oben genannten Gründen nach und nach aus dem Umlauf.

Grüße, Stefan

Verfasst: Do 14.01.10 12:29
von n.......s
eine gute Studie dazu liefert der Reka Devnia Fund - dort wurde ein Fund von über 80.000 Münzen aufgearbeitet und katalogisiert. Anhand dieser Studie lassen sich auch verwertbare Aussagen über die relative Häufigkeit der Münzen treffen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Reka_Devnia_Hoard

Verfasst: Do 14.01.10 15:45
von quisquam
Ich fürchte aber, dass der Fund von Réka-Devnia für die Antwort auf die Frage, ob Republikdenare irgendwann ihre Gültikeit als offizielles Zahlungsmittel verloren nicht sehr hilfreich ist. Oder welchen Schluss ziehst Du daraus, dass mit Ausnahme von 29 Münzen des Marcus Antonius ausschließlich kaiserzeitliche Münzen enthält?

Grüße, Stefan

Verfasst: Do 14.01.10 15:49
von n.......s
quisquam hat geschrieben:Ich fürchte aber, dass der Fund von Réka-Devnia für die Antwort auf die Frage, ob Republikdenare irgendwann ihre Gültikeit als offizielles Zahlungsmittel verloren nicht sehr hilfreich ist. Oder welchen Schluss ziehst Du daraus, dass mit Ausnahme von 29 Münzen des Marcus Antonius ausschließlich kaiserzeitliche Münzen enthält?

Grüße, Stefan
erstens eine Antwort auf die ursprüngliche Frage und zweitens hast Du die Antwort gerade selbst gegeben :wink:

Verfasst: Do 14.01.10 15:54
von quisquam
Habe ich das? Was soll das nicht enthalten sein denn belegen? Doch nur, dass Republikdenare gegen Mitte des 3. Jhdts nicht mehr im Umlauf waren. Mehr nicht.

Verfasst: Do 14.01.10 15:59
von Numis-Student
Hallo,
es zeigt doch deutlich, dass die schlechten Legionsdenare immer noch im Umlauf waren, die anderen Republikdenare wegen der höheren Feinheit und dem besseren Gewicht aussortiert waren, obwohl sie wie die Legionsdenare immer noch gültig waren.
Schöne Grüße,
MR

Verfasst: Do 14.01.10 16:05
von quisquam
Die Frage ist doch, ob die Münzen verrufen wurden (= ursprüngliche Frage von Markus), oder ob sie dem Greshamschen Gesetz folgend aus dem Umlauf verschwanden. Dass die guthaltigen Denare immer noch gültig waren ist zwar sehr wahrscheinlich, ich wüsste aber nicht wodurch dies belegt sein soll.

Grüße, Stefan

Verfasst: Do 14.01.10 16:10
von Numis-Student
Na ja, jeder größere Schatzfund, der Münzen einer längeren Kaiserreihe umfasst, ist doch ein Beweis, da ja auch mehrere Münzreformen stattfanden, wobei die Denare sowohl Gewicht als auch Feinheit änderten.
Schöne Grüße,
MR

Verfasst: Do 14.01.10 16:21
von quisquam
Wir wissen aber dadurch nur, dass sie aus dem Umlauf verschwanden, und nicht warum.

Die von mir genannte Stückzahl der Münzen M. Antonius' von 29 Exemplaren, die auch in nephrurus' Link genannt wird, stimmt übrigens nicht, da sie auch 20 von Marcus Aurelius/Lucius Verus restituierte Legionsdenare enthält. Es bleiben also 9 Exemplare bei einer Gesamtmenge von 81044 Münzen.

Grüße, Stefan