Gordi III aus (Thyatira) Germe!, Lydia

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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tilos
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Gordi III aus (Thyatira) Germe!, Lydia

Beitrag von tilos » So 17.01.10 14:28

Ein weiteres "Bestimmungsübungsexemplar", wo noch Details geklärt werden müssten:

GORDIANUS III
AE 26mm / 8,03g
Thyat(e)ira, Lydia
Av.: belorb. u. kürass. Büste n.r., Schild haltend
AVT... Γ-OPΔIANOC
Rv.: Tyche mit Ruder und Füllhorn
.TЄIPH-NΩN

Die Leg. konnte ich nicht komplett entziffern, ein Ref.-Ex. war nicht zu entdecken. Wer kann freundlicherweise helfen?

Grüße
Tilos
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gordi thya rv.JPG
gordi thya av.JPG
Zuletzt geändert von tilos am So 17.01.10 15:08, insgesamt 1-mal geändert.

Chippi
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Beitrag von Chippi » So 17.01.10 14:38

Hallo tilos,

steht da nicht GEPMHNWN? -> Germe.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Pscipio » So 17.01.10 14:40

Ja, Germe, Ehling 253.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von tilos » So 17.01.10 15:06

Danke! Die Aufklärung meines Fehlers (?Fett auf der Brille) macht mich glücklich! Germe in Lydien - da wäre mein erstes Exemplar. Da muss ich mal hinterherlesen, was Germe anbelangt.

Beste Grüße!
Tilos

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Beitrag von Peter43 » So 17.01.10 16:40

Nach Ehling stammen alle Münzen aus Germe in Mysien! Falls es überhaupt ein Germe in Lydien gab, wurden dort jedenfalls keine Münzen geprägt.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von tilos » So 17.01.10 17:35

Das passiert halt, wenn man - so wie ich - nicht voll in der gültigen Literatur steckt.

Ich hatte über http://www.ancientcoins.biz/id/index.php die Rv.-Leg.nachrecherchiert, das Ergebnis siehe unten. Dauraufhin habe ich bei wildwinds unter Lydia geschaut und das gefunden:
http://www.wildwinds.com/coins/greece/l ... rme/t.html
Deinem Hinweis folgend, finde ich nunmehr "dieses" Germe, was dann wohl das richtige ist:
http://www.wildwinds.com/coins/greece/m ... rme/t.html

Also vielen Dank für Deinen korrigierenden Hinweis und einen schönen So.-Abend!
Tilos
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germe.php.jpeg

Helvetica
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Beitrag von Helvetica » Di 09.02.10 03:42

Peter43 hat geschrieben:Nach Ehling stammen alle Münzen aus Germe in Mysien! Falls es überhaupt ein Germe in Lydien gab, wurden dort jedenfalls keine Münzen geprägt.
Hallo Peter
Das ist recht interessant. Ich weiss, dass wir auf wildwinds eben zwei Germe haben, Lydien und Mysien, aber laut vielen Werke, zB die SNG Reihe, Mionnet, Imhoof, McClean, Fitz. Museum usw. haben beide Städte existiert und beide haben Münzen geprägt. Aaaaber, demgegenüber steht in BMC Mysia:
(für Fehler in meiner Übersetzung müsst Ihr mich entschuldigen, deutsch ist ja nicht meine Muttersprache):

"GERME: Es gab in Mysien zwei Städter dieses Namens: (i) Germa am Caicus in der Nähe von Pergamum, bei oder in der Nähe des heutigen Soma, (ii) Germe (von Ptolemy "Hiera Germe" genannt) an der Rhyndacus, südwestlich des Apollonia-Sees in der Nähe des heutigen Kirmasli Kassaba. Müsste man also die Münzen mit der Legende GERMHNWN (unten auf Seiten 64-71 beschrieben) zwischen diesen zwei Städten verteilt werden, oder, wenn nicht, welcher Stadt sollte sie zugeschrieben werden?

Die betreffenden Münzen sind aus der Kaiserzeit, sowohl mit, wie auch ohne den Kopf des Kaisers. Die Legende ist immer GERMHNWN, obschon eine Münze (no. 10) hat, (neben GERMHNWN auf dem Revers) auch die Legende IERA GERMH und die geturmte Büste der Stadt auf dem Avers. Viele der Exemplare tragen auch den Namen des lokalen Magistraten. Die Reverse beziehen sich primär auf Apollo und Artemis.

Auf Grunde des Stils, neige ich dazu zu glauben, dass all die Münzen einer einzigen Stadt gehören. Was die Legenden angeht, könnte man schon denken, dass das Vorhandensein oder Fehlen eines Magistratennamen das Zeichen dafür ist, dass die Münzen von zwei verschiedenen Städte geprägt wurden. Das scheint aber allerdings nicht der Fall zu sein, weil die Münze Nr. 28, von Gordian III, welche den Namen eines Magistraten trägt, mit dem gleichen Aversstempel wie die Nr. 24 geprägt wurde, der keinen Magistratennamen hat.

Es ist schwieriger zu entscheiden welcher der Städte die ganze Serie zugeschrieben werden soll. Waddington scheint für die Germe bei Pergamum zu sein. Die Entdeckungen von Inskriptionen in oder in der Nähe dieses Orts, und seine Lage an der wichtigen Strasse zwischen Pergamum und Thyatira macht es schon vorstellbar, dass er wichtig genug war, um Münzen geprägt zu haben.
....
Die meisten Numismatiker (siehe Borrell in Num. Chron, vi, 154-155), darunter auch der Autor des "Historia Numorum" (S. 455) haben Germe an der Rhyndacus als Münzstätte gewählt. Der Hauptgrund für diese Wahl scheint die Existenz einer Münze zu sein, welche die Legende IERA GERMH (Nr. 10) trägt. Es wurde - nicht ohne Grund - angenommen, dass dieses Exemplar zu der Germe gehört, die von Ptolemy Iera Germe genannt wurde. Ich muss aber darauf hinweisen, dass, genau genommen, der Name der Stadt auf der *Rückseite* der Münze gegeben ist, in der Legene GERMHNWN. Obschon der Stadtname "Hiera Germa" von der Averslegende angedeutet werden könnte, das Wort IERA dort ist nicht genau Teil der Stadtname, sondern ein Epitheton, der den Typ beschreibt - die Personifikation der Stadt Germe. Die Legende sollte man mit den "IERA SUNKLHTOS" und "IEROS DHMOS" auf anderen Städt des Orts (Nr. 1-5) vergleichen.

Alles in allem, scheint mir die Data im Moment zu wenig, um definitiv zu sagen, zu welcher der zwei Städte diese Münzen gehören. Für die Lösung des Problems müssen wir auf zukünftigen Fünde warten und vor allem auf die Identifikation der Münz-Magistraten durch Fünde von Stein-Inskriptionen
. "

Ich glaube, ich werde auf wildwinds die zwei Seiten zusammenfügen. 8)

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Beitrag von Pscipio » Di 09.02.10 10:00

Zur Forschungsdiskussion um Germe siehe Ehling, Die Münzprägung der mysischen Stadt Germe in der römischen Kaiserzeit, in: Asia Minor Studien 42, Bonn 2001, S. 9-12 und 13-19.
Nata vimpi curmi da.

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