Wer zerstörte diese Denare, und warum ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Beitrag von areich » Mo 01.02.10 21:14

Das ist ja aber eine ganz anderer Zweck auf einer Packungsbeilage.
Kennt jemand 'offizielle' Definitionen für diese Wörter?

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Di 02.02.10 08:43

Ich schätze, die gibt es nicht.
Genauso ist es ja mit zeitlichen Aussagen.
Was ist "gleich"?
Ephraim Kishon hat mal geschrieben, wie man zeitliche Angaben israelischer Handwerker verstehen muss:

Wir kommen sofort = wir kommen in ein paar Stunden
Wir kommen morgen = wir kommen vielleicht in einer Woche
Wir kommen nach den Feiertagen = wir kommen nie
Gruß,
antoninus1

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Di 02.02.10 11:22

Im Privatfernsehen bedeutet jetzt = nachher. Z.B. wenn es heißt, der Spielfilm beginnt jetzt, geht es immer erst noch zur Werbung!

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

jorgito
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Beitrag von jorgito » Di 02.02.10 23:17

Ich habe in meiner Sammlung ebenfalls einen Sesterz des Commodus ?
der im Av.+Rv. Schlagkerben aufweist . Ich halte das für einen Ausdruck der Verdammunug eines unbeliebten , verhassten Kaisers nach seinem Tode .
So wie Bildwerke mit seinem Antlitz und Inschriften gelöscht bzw. zerstoert
wurden hat sich der "kleine Mann " an einer Münze ausgetobt .
Was haltet Ihr von dieser Deutung ? Jorgito
Sammler sind glückliche Menschen .

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Griflet
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Beitrag von Griflet » Mi 03.02.10 00:25

Unmöglich hört sich das nicht an, wenn ich mir jedoch überlege, dass es immer noch Geld war und den gleichen Wert wie vorher hatte, halte ich es für unwahrscheinlich, dass dies in dieser Menge passierte, dass man heute dann scheinbar doch recht oft solche Funde macht.
Wenn ich mir überlege, was ich machen würde, wenn ich eineMünze von einem überaus ungeliebten Kaiser in der Hand hätte, denke ich eher, dass ich sie lieber ausgeben würde (und das mit der Genugtuung, es los zu sein) anstatt das Bild zu zerstören. Ich finde die Theorie, dass es sich um Opfer von Wagenrädern handelt, am plausibelsten. Das könnte unter Umständen auch diese recht starken aber geraden Kratzer erklären.
Außerdem: wenn ich eine Münze mutwillig zerstören wollte, würde ich drauf rumhämmern, sie nicht auf solche Art schleifen. Oder einschmelzen. Dann habe ich wenigstens noch das verwertbare Rohmaterial.

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Beitrag von ischbierra » Mi 03.02.10 01:10

Hallo Nephrurus,
ich bin Dir noch eine Beantwortung Deiner Frage schuldig. Ich kann Dir natürlich keine Zahl nennen und gebe auch gerne zu daß "oft" ein vager Begriff ist. Aber wenn man Abhandlungen über Heimatgeschichte liest, gerade das 19. Jhd. betreffend, so stößt man immer wieder auf Pfarrer die sich hier verdient gemacht haben, prozentual mehr als beispielsweise Ofensetzer oder Tischler. Das hat natürlich auch etwas mit Bildungsgrad und Möglichkeiten zu tun, zeigt aber, daß nicht alle Geistlichen so vernagelt waren alles für heidnisch zu halten was sie nicht kannten. Daß es natürlich auch sehr viel- wieder eine vage Angabe- Intoleranz und Ignoranz in der Kirche gab und gibt sei unbestritten.
Gruß ischbierra

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justus
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Beitrag von justus » Mi 03.02.10 11:43

Wenn ich mir den Verlauf der Diskussion so wohlwollend anschaue, dann fällt mir eigentlich nur noch das gute, alte Sprichwort ein: "Die Wege des Herren sind unergründlich!"

So ganz nebenbei möchte ich erwähnen, daß es die Römer waren, die nicht nur das Christentum in Europa eingeführt haben, sondern die auch die ersten waren, welche, ebenfalls in guter, alter Tradition, das Münzwesen zur Verbreitung des christlichen Glaubens, also zur "Missionierung der Heiden", verwendet haben. So etwas täte "glaube" ich heutzutage auch mal wieder ganz gut!

Daher als Lektüre wärmstens zu empfehlen - Carl Friedrich Zschucke, Christliche Symbole auf spätrömischen Münzen. Der lange Weg von den Christenverfolgungen bis zur Staatsreligion im Spiegel der Numismatik. In: Trierer Petermännchen. Beiträge zur Numismatik und Trierer Heimatkunde, 4. Jahrgang 1990. ISSN 0931-9328. Zu beziehen über die unten angeführte Webseite [siehe www].
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von n.......s » Mi 03.02.10 11:47

justusmagnus hat geschrieben: So ganz nebenbei möchte ich erwähnen, daß es die Römer waren, die nicht nur das Christentum in Europa eingeführt haben, sondern die auch die ersten waren, welche, ebenfalls in guter, alter Tradition, das Münzwesen zur Verbreitung des christlichen Glaubens, also zur "Missionierung der Heiden", verwendet haben. So etwas täte "glaube" ich heutzutage auch mal wieder ganz gut!
was genau wäre gut???
ich bekomme Angst...

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Beitrag von justus » Mi 03.02.10 11:58

Ne' Missionierung von euch Heiden natürlich, harhar! Nein im Ernst. Etwas mehr Rückbesinnung auf christliche Werte, wie z. B. Barmherzigkeit, Fürsorge, Nächstenliebe etc. würde dieser Gesellschaft wohl nicht schaden!
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von n.......s » Mi 03.02.10 12:03

justusmagnus hat geschrieben:Ne' Missionierung von euch Heiden natürlich, harhar! Nein im Ernst. Etwas mehr Rückbesinnung auf christliche Werte, wie z. B. Barmherzigkeit, Fürsorge, Nächstenliebe etc. würde dieser Gesellschaft wohl nicht schaden!
davon distanziere ich mich!
Erstens brauche ich keinen Vordenker und zweitens finde ich die Unterstellung, dass positive charakterliche Eigenschaften als christliche Werte reduziert und nur dem entsprechenden Teilnehmerkreis zugesprochen werden!

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Beitrag von justus » Mi 03.02.10 12:35

Ich "denke" da hast du mich etwas falsch verstanden, nephrurus! Ich spreche niemandem diese charakterlichen "Fähigkeiten" ab! Sie entstammen aber nun mal der christlichen Sozialethik, bevor andere sie im 18. Jahrhundert auch aufgegriffen haben. Da Politik hier im Forum nichts zu suchen hat, hab' ich dir per PN 'nen Link zu einem sehr interessanten Beitrag geschickt. Zur Zeit lese ich ein Buch von Reinhard Marx, dem ehemaligen Weihbischof von Trier. Der Titel lautet: Das Kapital. Ein Plädoyer für den Menschen. Zitat R. Marx: "Ein Kapitalismus ohne Menschlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit hat keine Moral und keine Zukunft." Aber nun sei's genug mit der christlichen Numismatik. :wink:
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von n.......s » Mi 03.02.10 13:05

der "Nicht"Christ dürfte die Zeit -insbesondere vor 1800- im Zusammenhang mit der Christianisierung kaum überwiegend positiv sehen...

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Beitrag von Griflet » Mi 03.02.10 13:12

Bei einer Rückbesinnung auf christliche Werte läuft es mir auch kalt den Rücken runter. Wenn es jedoch nur die positiven christlichen Werte sein sollen, auf die man sich besinnen will, braucht man sie nicht als "christlich" zu bezeichnen, denn diese Werte wurden nicht vom Christentum erfunden, es beansprucht diese Erfindung nur sehr gerne für sich.
Diese Werte gab es doch auch schon vorher und jeder Mensch mit einem gesunden Menschenverstand wird früher oder später auf humanistisches Gedankengut kommen, egal aus welchem Kulturkreis er stammt.

Darauf statt auf eine Religion sollte man sich besinnen: Dass die Menschen so intelligent werden, sich auf gemeinsame humanistische Werte zu verständigen und diese nicht von einer Religion abhängig machen. Denn legt man diesen Werten eine Religion zugrunde, gelten sie doch nur für gleichglaubende. Und dann sind wir wieder nahe an etwas wie den Kreuzzügen, wie sie radikale Christen und Muslime gerne hätten und auch drauf und dran sind, diese Idee auch durchzuführen. Ich denke da nur an evangelikale Missionare und muslimische Selbstmordattentäter...

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Beitrag von Pscipio » Mi 03.02.10 13:40

Ich möchte daran erinnern, dass kontroverse nichtnumismatische Themen wie aktuelle Politik, Klimawandel oder Glauben nicht hier, sondern im Offtopicbereich diskutiert werden sollten. Denkt bitte auch daran, dass der Glauben oder Nichtglauben Privatsache ist und dass etwas, was dem einen selbstverständlich erscheint, jemand anderen stören oder gar verletzen kann.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von antoninus1 » Mi 03.02.10 15:17

Ich möchte nur schnell ergänzen, dass die oben erwähnten Tugenden auch im Islam und im Buddhismus als Werte gelten.

(Tschuldige, Lars)
Gruß,
antoninus1

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