As des Augustus mit eingepunztem K

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Basil
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As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von Basil » Di 16.03.10 15:04

Hallo Experten
im Kurtrierischen Jahrbuch Nr. 29 wird auf Seite 26, FN 11 von einem As des Augustus mit eingepunztem Buchstaben K berichtet. Angeblich soll diese As zum Spielstein umfunktioniert worden sein. Frage?
Hat jemand von Euch schon mal so etwas gehört oder gelesen?
Hatte das As einen so geringen Gegenwert, dass man es zum billigen Spielstein umfunktionieren konnte?

Gruß Basil

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antoninus1
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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von antoninus1 » Di 16.03.10 16:01

Ich habe mal gelesen, dass man im 1. Jdt. für 1 As Brot und Öl für den Tagesbedarf einer vierköpfigen Familie erhielt.

Ich denke aber, dass das As trotz des eingepunzten Buchstabens ja nicht seinen Wert verlor. Man konnte damit eine Zeit lang spielen und dann doch wieder etwas kaufen.
Gruß,
antoninus1

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quisquam
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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von quisquam » Di 16.03.10 19:12

Die Punze könnte auch in späterer Zeit, als die Münze nicht mehr kursgültig war, aufgebracht worden sein.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

Basil
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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von Basil » Mi 17.03.10 18:52

danke an Euch, ich finde das Argument von antoninus1ist eine ganz neue Betrachtung.

Gruß Basil

emieg1
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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von emieg1 » Mi 17.03.10 19:11

Vielleicht muss man sich zuallererst mal fragen, WELCHE Spiele die Römer zu dieser Zeit gespielt haben. Und sich dann weitergehend fragen, ob es dafür nötig war, Münzen extra für diesen Zweck zu markieren... :roll:

Übrigens hatten wir ein Jahr zuvor schon einmal ein nettes Geplänkel über Spielsteine... http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... Spielstein

Lojoer
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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von Lojoer » Di 23.03.10 08:23

Hallo zusammen,
ob man eine Münze die man als Spielstein verwendete punzierte kann ich auch nicht sagen. Ich habe jedoch eine Münze gefunden bei der einiges daführ spricht, dass sie als Spielstein verwendet wurde. Die Rückseite der Münze ist nämlich völlig plattgeschliffen.

Gruß Jörg
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Lo 09 01 34 Münzspielstein.jpg

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beachcomber
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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von beachcomber » Di 23.03.10 10:09

möchte ich bezweifeln! :)
eine als spielstein verwendete münze, die auf dem rv so abgeschliffen ist, kann unmöglich auf dem av noch so gut erhalten sein.
da muss man wohl nach einer anderen erklärung suchen. (aber was schlaues fällt mir dazu auch nicht ein :) )
grüsse
frank

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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von Lojoer » Di 23.03.10 11:42

Hallo Frank
beachcomber hat geschrieben: eine als spielstein verwendete münze, die auf dem rv so abgeschliffen ist, kann unmöglich auf dem av noch so gut erhalten sein.
frank
Warum nicht. Die Spielbretter waren z.T. aus Ton oder Stein. Das würde doch das starke Abschleifen der rv erklären.
Gruß Jörg

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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von emieg1 » Di 23.03.10 12:01

Hallo Jörg,

natürlich ist das ein Erklärungsversuch, aber wirklich nicht sehr wahrscheinlich. Dann müssten doch eigentlich öfters solche Exemplare auftauchen, da man für die alten römischen Spiele meistens doch einige "Spielsteine" brauchte; und das ist mir zumindest bisher nicht bekannt. Denkbar wäre zum Beispiel eine Fehlprägung ohne Einsatz des Rev-Stempels...

Ansonsten schau doch mal in den oben von mir angegeben threat. Wie gesagt hatten wir schon einmal eine angeregte Diskussion, ob nun Münzen als Spielsteine verwandt wurden bzw. ob die Ausnahmen die Regel bestätigt. Ich habe auch nochmals ein wenig gegoogelt, aber keine neuen Erkenntnisse gewonnen.

Basil
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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von Basil » Di 23.03.10 12:46

Hallo Jörg,
ich möchte einen Spielstein nicht ausschließen, aber doch sehr anzweifeln. Solche Exemplare, wie hier gezeigt, kommen vielfach als umfunktionierte Gewichte vor. Bitte sei so nett und teile uns mal das Gewicht (bzw. die Masse) mit. Kann es sein, dass man an Deinem Exemplar zusätzlich den Rand bearbeitet hat?

Gruß Basil

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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von beachcomber » Di 23.03.10 14:23

ein gewicht könnte mir einleuchten, eine prägung ohne rv-stempel eher nicht. von dem teil wo der rv-stempel eingelassen ist, sollte doch irgendwas als abdruck auf dem (nicht vorhandenen) rv erscheinen.
und jörg, selbst wenn spielbretter aus solchem material waren, das ständige rumgeschiebe sollte doch auch auf dem av mehr spuren hinterlassen, bis dass das rv so aussieht!
grüsse
frank

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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von Lojoer » Di 23.03.10 14:29

Hallo Basil,
bei dem Stück handelt es sich um einen Bodenfund aus dem Acker. Leider ist hierdurch im Randbereich die Patina zum Teil beschädigt. Man kann jedoch noch recht deutlich erkennen, dass der Rand sich leicht nach oben wölbt bzw. entsprechend abgeschliffen ist.
Das Gewicht kann ich Dir momentan leider nicht mitteilen, da die Münze z.Z. dem Amt zur Registrierung vorliegt.
Mir sind bisher Münzen als umfunktionierte Gewichte nicht bekannt. Meine bisher in römischem Zusammenhang gefundenen Gewichte waren immer aus Blei. Hört sich aber interessant an. Gibt es hierzu Quellen????
Gruß Jörg

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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von Lojoer » Di 23.03.10 14:34

Hallo Frank
beachcomber hat geschrieben: und jörg, selbst wenn spielbretter aus solchem material waren, das ständige rumgeschiebe sollte doch auch auf dem av mehr spuren hinterlassen, bis dass das rv so aussieht!
grüsse
frank
grundsätzlich hast Du natürlich recht, es sei denn, das av mit Kaiserbildnis diente bewusst als Oberseite des Spielsteins.
Gruß Jörg

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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von emieg1 » Di 23.03.10 14:35

beachcomber hat geschrieben:...eine prägung ohne rv-stempel eher nicht. von dem teil wo der rv-stempel eingelassen ist, sollte doch irgendwas als abdruck auf dem (nicht vorhandenen) rv erscheinen.
Stimmt, mir fiel eben dazu noch ein, dass diese Münzen ja gewöhnlich das Abbild der Vorderseite als Incusum auf der Rückseite tragen :idea:

Aber wenns ein Gewicht wäre, bleibt auch die Frage offen, warum man sich die Mühe gemacht hat, die Rückseite planzuschleifen (vorrausgesetzt, dass sie abgeschliffen worden ist)?

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Re: As des Augustus mit eingepunztem K

Beitrag von Numis-Student » Mi 24.03.10 14:40

nummis durensis hat geschrieben:
beachcomber hat geschrieben:...eine prägung ohne rv-stempel eher nicht. von dem teil wo der rv-stempel eingelassen ist, sollte doch irgendwas als abdruck auf dem (nicht vorhandenen) rv erscheinen.
Stimmt, mir fiel eben dazu noch ein, dass diese Münzen ja gewöhnlich das Abbild der Vorderseite als Incusum auf der Rückseite tragen :idea:

Aber wenns ein Gewicht wäre, bleibt auch die Frage offen, warum man sich die Mühe gemacht hat, die Rückseite planzuschleifen (vorrausgesetzt, dass sie abgeschliffen worden ist)?
Hallo,
die Rs "Vs incus" entsteht, wenn ein Schrötling und eine fertige Münze gemeinsam noch einmal geprägt werden. Wenn nun ein Schrötling glatt aufliegt (oder 2 Schrötlinge aufeinander) wäre eine Fehlprägung durchaus möglich.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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