Frauen um Elagabal

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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justus
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von justus » Mi 05.05.10 23:05

Hallo Rainer,
sagenhafte Photos, wirklich ! Ich wurde gerade darauf aufmerksam gemacht, dass es schon mal einen Thread zum Thema "Reiseberichte" gab, der leider mal wieder im "Orkus" untergegangen ist. Vielleicht könntest du ihn ja mit einem kleinen Reisebericht wiederbeleben ? Wäre wirklich schön !

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von emieg1 » Mi 05.05.10 23:26

Hi justus, das werde ich gerne tun, aber es braucht - wie gesagt, ein wenig Zeit. Vorab kann ich berichten, dass viele Baustellen beendet wurden - so sind alle drei Triumphbogen wieder ohne Baugerüst sichtbar. Dafür wird natürlich an anderen Stellen restauriert - das Pantheon ist zur Hälfte in Baugerüsten eingelullt. Im Forum bastelt man zur Zeit am Lapis Niger, ergo ist überdacht und nicht zugänglich. Am südlichen Ende des Circus Maximus wird auch gebuddelt, unglaublich, aber wahr! Aber richtig interessant: Neben dem Marcellus-Theater wird auch rumgegraben... Ich sage nur: Il portico de Ottavia!

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justus
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von justus » Do 06.05.10 07:31

Klasse, Rainer ! Ich hab' auch noch einiges in petto. Natürlich über die schönste und älteste Stadt Deutschlands - die wundervolle "Stadt des Augustus im Land der Treverer" und seine Umgebung. Wollte schon lange mal ein paar Bilder und Eindrücke von meinen Exkursionen zum Besten geben !
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von emieg1 » So 20.06.10 18:00

Nochmals zurück zu den Anfängen dieses interessanten threads...

meine kleine bescheidene Neuerwerbung heisst Julia. Eine "mater-Ausgabe", die sie als als "matri castrorvm", ergo als Mutter des römischen Feldlagers betitelt. Eine Meinung zu dieser Prägung ist, dass sie wohl zur Anwesenheit der Kaiserin selbst im Feldlager in Lugdunum 196 n.Chr. während des Feldzuges gegen Clodius Albinus geprägt wurde.

Ansonsten wurde diese Betitelung wohl nur der Faustina junior zu teil... alles in allem für mich ein Schnäppchen für 25 Euronen auf Vcoins, zumal die Erhaltung für diesen Typ IMHO ned schlecht ist... :)

PS. Ich frage mich allen Ernstes, ob sie wirklich in Rom geprägt wurden oder eher einer mobilen Münzstätte entsprungen sind...
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von curtislclay » So 20.06.10 20:16

Rom steht ausser Zweifel, erstens wegen dem Stil, zweitens weil derselbe Typ auch auf Sesterzen erscheint.

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von MvdG » Mo 21.06.10 06:14

Zu Julia Domna kann ich auch meinen Teil beitragen. :)

Denar, Iulia Domna (193-217 n. Chr., Gattin des Septimius Severus)
VS: IVLIA AVGVSTA / Drapierte Büste nach rechts
RS: SAECVLI FELICITAS / Isis auf Prora stehend nach rechts den Horusknaben an der Brust haltend. Links Altar an dem ein Ruder lehnt
Münze: Rom, 19 mm, 3,2g
NFRom 022.jpg
NFRom 023.jpg
Die Münze habe ich jetzt schon etwas länger in meiner Sammlung, daher weiß ich den Preis nicht mehr genau. Unter 30€ war er auf jeden Fall.

Ich finde das Portrait von ihr ganz niedlich und mich hat die Isis mit dem Horusknaben ein wenig an frühe Mariendarstellungen erinnert. Darum habe ich sie in meine Sammlung aufgenommen. :)

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von Peter43 » Mo 21.06.10 11:25

Es gibt die Auffassung, daß das Christentum die Darstellung der Maria mit dem Kind direkt von der Isis mit dem Horusknaben übernommen hat.

Jochen
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von alexander20 » Di 22.06.10 07:14

Hallo Peter 43,

ja diese Theorie ist mir auch bekannt. Das dürfte dann ähnlich sein wie sich im Laufe der Zeit die Viktoria-darstellung zur christlichen Engelsdarstellung entwickelt hat. Also persönlich halte ich beide Theorien für uberaus überzeugend, mir ist allerdings nicht bekannnt, ob das in der christlichen Glaubensleher auch so gesehen wird.
alexander20

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von Peter43 » Di 22.06.10 09:32

Ob das die christliche Glaubenslehre so sieht, wollen mir mal außen vor lassen. Es geht hier doch um kulturhistorische Zusammenhänge. Und da ist auch Dionysos in seiner 'Futterschwinge' der direkte Vorläufer von Jesus in der Krippe usw. usw.

Jochen
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von richard55-47 » Di 22.06.10 19:03

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass der persische Mithraskult eine nicht zu verleugnende Ähnlichkeit mit dem Christenglauben hat. Letzterer war letztendlich durchsetzungskräftiger.
do ut des.

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von emieg1 » Di 22.06.10 19:27

Über die Zusammenhänge des Mithraskultes mit dem christlichen Glauben "streiten" die Gelehrten seit Ewigkeiten. Es gibt u. a. einen kurzen zusammenfassenden Artikel auf wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Mithraismu ... hristentum

Meine persönliche Meinung zu dieser Thematik: Sicherlich haben in der Vergangenheit verschiedene Kulte bzw. Religionen miteinander harmoniert, um es mal so auszudrücken. Es gibt auch sicherlich Parallelen zwischen diesen beiden, was die Darstellungen anbelangt (Isis-Knabe/Jesus-Kind etc.). Eine DIREKTE Verbindung der beiden Kulte bzw. Religionen bzw. eine Ableitung der einen aus der anderen halte ich persönlich allerdings für unhaltbar.

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von ischbierra » Fr 06.08.10 01:29

Erstaunlich, wie schnell Themen in der Versenkung verschwinden. Wenigstens eins will ich mal wieder ans Licht ziehen.
Wir hatte geplaudert über die Portraits und ihr Alter bei Julia Domna und Julia Maesa (Seite 2). Ich habe gerade ein Denar von Julia Domna bekommen, wo sie nicht so jugendlich daherkommt, sondern ihr Alter schon sichtbar ist.
JULIA DOMNA
HILARITAS
RIC 557, 3,4 gr
Gruß ischbierra
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IMG_5334.JPG
IMG_5336.JPG

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von emieg1 » So 15.08.10 21:40

nummis durensis hat geschrieben:Nochmals zurück zu den Anfängen dieses interessanten threads...

meine kleine bescheidene Neuerwerbung heisst Julia. Eine "mater-Ausgabe", die sie als als "matri castrorvm", ergo als Mutter des römischen Feldlagers betitelt. Eine Meinung zu dieser Prägung ist, dass sie wohl zur Anwesenheit der Kaiserin selbst im Feldlager in Lugdunum 196 n.Chr. während des Feldzuges gegen Clodius Albinus geprägt wurde.

Ansonsten wurde diese Betitelung wohl nur der Faustina junior zu teil... alles in allem für mich ein Schnäppchen für 25 Euronen auf Vcoins, zumal die Erhaltung für diesen Typ IMHO ned schlecht ist... :)

PS. Ich frage mich allen Ernstes, ob sie wirklich in Rom geprägt wurden oder eher einer mobilen Münzstätte entsprungen sind...
http://www.vcoins.com/ancient/nbnumisma ... oduct=1894

also sooo selten ist der ja auch wieder nicht... *lach*

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von raeticus » So 09.01.11 18:15

Nachdem der Thread einst mit Maesa begann, es aber bisher kein wirkliches Beispiel der jugendlichen Maesa Portraits gab, stelle ich euch hier eines rein. 2 Jahre nach dem letzten Eintrag.

Als Links, da ich vergessen habe wie man Bilder reinstellt :-)

Gruß

Jung und schön (nicht unähnliche Stücke von Soaemias und auch Mamaea existieren)
http://www.vcoins.com/ancient/artifactm ... roduct=474

Alt und bös (in verschiedenen Abstufungen der alten "Hexe")
http://www.vcoins.com/ancient/ancientde ... oduct=1706

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von drakenumi1 » So 09.01.11 20:56

Nun ja, zum Thema "jugendliche" Maesa, in der Gestalt, wie sie uns mit dem Belegstück von VCoins-Ancient Coins vorgestellt wird, ist wohl, was die Realitätsnähe anbelangt, Skepsis angebracht.
Nimmt man an, daß diese Münze gleich zu Beginn der Herrschaft Elagabals (also mit 14 Jahren) geprägt wurde, war seine Großmutter immerhin schon 53 Jahre bzw. älter. Sie hier als eine eher sehr junge Frau darzustellen, dürfte eher eine schmeichlerische Laune des Stempelschneiders darstellen, der sich möglicherweise dadurch Vorteile erwirken wollte. Real ist es aber wohl nicht. Ich betrachte so ein Stück eher als ein Kuriosum, wenn auch sehr angenehm anzusehen.
Am authentischsten scheinen mir Prägungen der Maesa zu sein, auf denen ihr Portrait ihrem tatsächlichen Alter zu entsprechen scheint, da fallen allerdings solche Portraits auch als irreal heraus, auf denen sie als böse Hexe hohen Alters auftritt. Da könnte man eher an eine Form der Rache des Graveurs denken, für die Missetaten des von ihr aufgebauten Enkels Elagabal, soweit solche Prägungen in die spätere Regierungszeit des Elagabal fallen.

Ein "glaubhaft realistisches" und altersgerechtes Portrait der J. Maesa sieht nach meiner Vorstellung etwa so aus:

drake
Dateianhänge
Denar Julia Maesa C. 29 Av. IVLIA MAESA AVG..jpg
Denar Julia Maesa C. 29 Rv. PIETAS AVG. Pietas vor Altar li. stehd..jpg
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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