justusmagnus hat geschrieben:
Unter den Goldmünzen sind insbesondere die Medaillons hervorzuheben, die vom Kaiser zu Regierungsjubiläen an herausragende Persönlichkeiten verteilt wurden. Es dürfte sich bei den mit diesen prunkvollen Geschenken ausgezeichneten Personen teilweise um ranghohe Offiziere oder Fürsten germanischer Herkunft gehandelt haben, deren Loyalität der Kaiser sich durch die besonders beliebten Münzen aus reinem Gold sicherte. Zu ihnen gehörte wohl auch der Besitzer des Schatzes von Machtum, der den Schatz um 375 unter nicht geklärten Umständen in der Mosel verlor.
Anmerkungen zum Schatzfund von Machtum. Zunächst zu den Lokalitäten. Mit Sicherheit wurde der Schatz nicht in die Mosel versenkt, sondern am Ufer der Mosel vergraben. Anzunehmen ist, dass dies auf deutscher Seite erfolgte, da unmittelbar in Hanglage sich eine römische Villa befand. Noch vor 2 Jahren konnte ich bei Arbeiten im Weinberg die Fundamente sehen, dabei fand ich mehrere Stuckfragmente mit Farben und Malereien. Die Strecke von der Villa (Hanglage/im Weinberg) bis Moselufer dürften ebenfalls etwa 300 Meter betragen haben. Da der Moselverlauf sich erheblich durch die Jahrhunderte durch Hochwasser und einer Kanalisierung in der Neuzeit veränderte, geriet wahrscheinlich irgendwann der Schatz in das Fahrwasser der Mosel. Machtum, welches vom Fundort einige Kilometer entfernt befindet ist nur deshalb relevant, da man dort den ausgebaggerten Moselkies ablagerte und die Münzen per Auge durch Arbeiter fand. Die ersten Funde wurden am 8. April 1958 gemacht. Nach drei Wochen berichtete eine Luxemburger Zeitung von dem Fund und wurde somit einer größeren Zahl von Leuten bekannt. Erst dadurch entstand ein wahrer Goldrausch. Noch am 24. Mai 1958 wurden beim Umschichten von diversen Schutthaufen Goldmünzen von Privatsammlern gefunden. Erst ein ERNEUTER !!! Zeitungartikel in der Zeitung „ Luxembuerger Land „ sensibilisierte jetzt endlich die öffentlichen Stellen. Warum das so spät erfolgte, bleibt wohl ein ewiges Rätsel. (Lethargie und Desinteresse darf angenommen werden.)
Abschließend sei erwähnt, dass es hier nicht um Sucher mit Detektoren und einer erforderlichen Suchgenehmigung ging. Der Moselkies wurde von den Arbeitern und sensiblisierten Leuten umgeschaufelt und durchgesiebt. Die professionelle Suche mit Detektoren war damals kaum bekannt. Funde wie der Machtumer Schatz entstanden aus einem reinen Zufall heraus!
Auch muss hervorgehoben werden, dass die Arbeiter den historischen Wert der Münzen völlig unterschätzten bzw. nicht kannten. Man sah nur den reinen Goldwert, entsprechend billig kauften Kenner die Münzen und Medaillons von den Arbeitern auf.