Aurei - unverstaendlich teuer?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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antinovs
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von antinovs » So 13.06.10 11:19

morgen zusammen,

ich glaube durchaus auch an die moeglichkeit einer wertsteigerung - und zwar fuer nicht allzu seltene, sehr gut erhaltene exemplare
der kaiserzeit aus dem 1. und 2. jahrhundert; nicht fuer muenzen der soldatenkaiser und spaetantike, als das praegevolumen
wesentlich hoeher war.

der grund ist einfach: ich spekuliere, dass sich die zahl der muenzen des 1.+2. jahrhunderts durch neufunde in grenzen haelt,
die zahl der sammler aber langsam steigt, da sich immer mehr an diesem hobby erfeuen.

gruss udo
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cepasaccus
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von cepasaccus » So 13.06.10 11:29

Das Problem mit Muenzen ist, dass man bei Kauf und Verkauf ueber Auktion MwSt, Aufgeld und Abgeld (oder wie das heisst) schon mal verliert. Diese sicher mindestens 30% muss man erst mal wieder wettmachen. Beim eigenen Verkauf ueber ebay hat man die ebay-Gebuehren, viel Arbeit und vermutlich schlechtere Preise aufgrund geringerer Vertrauenswuerdigkeit. Und, was Du aber schon erwaehnt hast, die Moeglichkeit von Neufunden, die den Preis druecken. Insgesamt keine guten Vorraussetzungen um eine hoehere Wertsteigerung zu haben als bei einem Sparbuch.

vale
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von Pscipio » So 13.06.10 11:30

Sicher ist eine Wertsteigerung möglich. Aber es ist wie überall: gewinnen tun einige wenige, die sich besonders gut auskennen und/oder Glück haben, verlieren tun viele. Und es wird nicht generell immer nur aufwärts gehen. Wem es um Gewinne geht, für den gibt es sicher attraktivere Anlagemöglichkeiten als antike Münzen.

Aber es ist natürlich ein Vorteil, dass antike Münzen immer einen Wert haben werden. Wenn ich also irgendwann meine Sammlung verkaufen sollte (was ich nicht hoffe), dann krieg ich wieder Geld dafür. Hätte ich all meine Kohle in ein tiefergelegtes Auto investiert, dann sähe es weniger gut aus :)
Nata vimpi curmi da.

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antinovs
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von antinovs » So 13.06.10 12:01

cepasaccus hat geschrieben:Das Problem mit Muenzen ist, dass man bei Kauf und Verkauf ueber Auktion MwSt, Aufgeld und Abgeld (oder wie das heisst) schon mal verliert. Diese sicher mindestens 30% muss man erst mal wieder wettmachen. Beim eigenen Verkauf ueber ebay hat man die ebay-Gebuehren, viel Arbeit und vermutlich schlechtere Preise aufgrund geringerer Vertrauenswuerdigkeit. Und, was Du aber schon erwaehnt hast, die Moeglichkeit von Neufunden, die den Preis druecken. Insgesamt keine guten Vorraussetzungen um eine hoehere Wertsteigerung zu haben als bei einem Sparbuch.

vale
beim erwerb einer muenze aus einer auktion (aufgeld+mwst) und (hypothetischer) anschliessender einlieferung (provision) wuerde man,
vorausgesetzt der urspruengliche hammerpreis wuerde wieder erzielt, in der tat zunaechst einen verlust von ca. 40% (relativ
zum hammerpreis) machen. auf einen gewinn, wenn ueberhaupt, kann man daher wohl erst nach jahren/jahrzehnten hoffen.

gruss udo
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von kuddlbutschi » So 13.06.10 14:30

hallo,

ich kaufe mir auch keine münze aus blanker wertanlage oder gewinnbringung.aber jeder sammler will ja auch eine münze so billig wie möglich erwerben.egal ob jetzt oder in den 80 oder 90zigern....überteuerte händler und preise wirds immer geben und wer da gekauft hat braucht sich nicht über wertverluste auch nach jahrzehnten wundern.ich denke aber das der großteil der sammler ganz tief im hinterstübchen doch eine wertanlage sehen,weil ein schicksal oder not jeden treffen könnte....und man verkaufen muss ( ich hoffe es passiert nie ).ich habe nur gekauft,wenn ich eine münze als schnäpchen gesehen habe.muss aber zugeben das ich kein spezielles sammelgebiet und nur römer sammel.

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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von antinovs » So 13.06.10 16:05

Peter43 hat geschrieben:Das ist meine teuerste Münze: Sommer 2008 von Forum Ancient Coins für $7500. Da stand der Euro aber besser als heute. Wurde etwas vorher bei Parscoins für $8500 angeboten.

Jochen
was mich zu dieser muenze auch noch interessieren wuerde:
hast du diese persoenlich in morehead city abgeholt oder dir zuschicken lassen (bei dieser summe waere mir da nicht wohl dabei)?

udo
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von Peter43 » So 13.06.10 19:33

Die kam mit FedEx. Das ist wie mit einem persönlichen Boten!

Jochen
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von MvdG » Mo 14.06.10 04:12

Das ist ja witzig. Ich habe einen Denar mit dem gleichen Münzbild, welches auch deinen Aureus ziert.

Wobei mein Denar deutlich schlechter erhalten ist. Dafür hat er aber auch nur 15 Euro gekostet... :wink:
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von mias » Mo 14.06.10 05:51

Erst mal an Jochen: Herzlichen Glueckwunsch zu Deinen tollen Goldstuecken (Der gezeigte Solidus gehoert auch Dir?).

Gerne moechte ich an der Stelle die Ausfuehrungen von Lars unterstreichen: Auch als langfristige Geldanlage sind Muenzen mit Vorsicht zu geniessen. In den 70er und 80er Jahren musste man - zum Teil deutlich - mehr CHF fuer manche Muenze hinlegen als heutzutage. Es gibt wohl vielfaeltige Ursachen hierfuer: Die Qualitaet der Muenzen hat zugenommen (Funde aus Osteuropa?), zudem hat das Internet die Preise transparenter gemacht. Was noch hinzukommt, ist, dass sich der Geschmack auch geaendert hat. Frueher waren unberuehrte Bronzen lange nicht so "hip" wie heute. Und wer weiss, vielleicht sind ja in zwanzig, dreissig Jahren wieder seltene Muenzen wieder gefragter, und es wird nicht wieder so viel Wert auf eine lupenreine Erhaltung gelegt.

Sicher, beim Wiederverkauf wird man manche angenehme Ueberraschung erleben. Nur wird man auch auf der anderen Seite bitter feststellen muessen, dass man fuer manches Stueck Lehrgeld zahlen musste.

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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 14.06.10 18:13

Ganz genau. Es ist eine Mischkalkulation, die mit zunehmender Erfahrung im Laufe der Zeit besser wird. Wenn ich mir anschaue, wofür ich zu Beginn meiner Laufbahn so Geld ausgegeben habe... aber das wird wohl jedem so gehen.

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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von cepasaccus » Mo 14.06.10 19:05

Es aendern sich aber auch die Interessen und Geschmaecker.
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 14.06.10 19:11

Klar. Sowohl unsere eigenen als auch die allgemeinen Trends, die die Preise bestimmen.

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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von beachcomber » Mo 14.06.10 19:24

cepasaccus hat geschrieben:Es aendern sich aber auch die Interessen und Geschmaecker.
stimmt, im moment z.b. habe ich das gefühl, dass silbermünzen bevorzugt werden, und bronze nicht mehr so geht. ob's an der angst der sammler vor schnitzwerken liegt?
grüsse
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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von quisquam » Mo 14.06.10 19:59

Gut möglich. Was mir aber mindestens genausoviel Bauchschmerzen bereitet ist die immer besser werdende künstliche Patinierung. Ich traue mir in immer mehr Fällen nicht mehr zu eine echt gewachsene Patina zu erkennen.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Aurei - unverstaendlich teuer?

Beitrag von cepasaccus » Mo 14.06.10 20:10

Geht Gutachtern genauso.
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