Münzen des Trebonianus Gallus

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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richard55-47
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von richard55-47 » Mi 20.04.11 20:57

Da hast du recht. Den hätte ich auch genommen für diesen Miniobolus.
do ut des.

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drakenumi1
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von drakenumi1 » Mi 20.04.11 22:46

In der Tat, gani, da hast Du einen guten Tag gehabt. Ich hätte nicht geglaubt, daß man in so vorzüglicher Erhaltung heute noch für so moderates Geld einen Treb. Gallus ergattern kann.

Ich stelle mal einen Antoninian (RIC 41; C. 84) mit PIETAS AVGG ein, der sich durch seine, für Euch natürlich nicht sichtbare, im Spiegelglanz strahlende Prägefrische auszeichnet. Man muß sich wirklich wundern, wie über so lange Zeit das Münzmetall jeglichen Korrosionsanschlag abwehren konnte. Ich habe mir von Werrkstofffachleuten mal sagen lassen, daß die hohe Verdichtung durch die Prägeverformung auch einen erheblichen Anteil zu diesem Verhalten beigetragen haben könnte.
Bemerkenswert ist auch das Prägebild, wenn die Dicke des Schrötlings nicht ausreichte, um beide Prägestempel völlig auszufüllen. Hier liegt zweifelsfrei eine Prägeschwäche vor durch zu schwach ausgeführten Prägeschlag oder schräg aufgesetzten Stempel und nicht ein deformierender Schlag der fertig geprägten Münze.

Grüße von

drake
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Ant. Trebonianus Gallus C. 84 Av. IMP CAE C VIB TREB GALLVS..jpg
Ant. Trebonianus Gallus C. 84 Rv. PIETAS AVGG. Pietas hebt beide HÄnde..jpg
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von ganimed1976 » Do 21.04.11 00:41

Vielen Dank an euch ;)

@Drake: Dein Trebonianus Antoninian ist auch sehr sehr hübsch und toll ausgeprägt....selbst die Rückseite lässt hier noch kleinste Details mit Leichtigkeit erkennen, was ja seltsamerweise, besonders bei Rückseiten, oft nicht der Fall ist. Das lag wohl an der Temperatur des Schrötlings beim Prägevorgang oder einfach nur daran, dass der RV-Stempel sich, aus irgendwelchen Gründen, schneller abnutzte als der AV-Stempel.....warum auch immer :?

PS: Ich hatte mich auch damals arg gewundert, den Trebonianus so günstig bekommen zu haben (28,50€). Ich hatte zu Anfang mit mindestens 50€ kalkuliert, wegen des wirklich guten Zustandes. Vor kurzem erwarb ich zum Beispiel auch den Sohn des Treb. Gallus, "Volusianus", auf einen AR-Antoninian mit CONCORDIA Rückseite, für nur 19,50€. Vater und Sohn für unter 50€ in quasi vorzüglichem Zustand. Bei solchen Schnäppchen freut man sich umso mehr über die schönen Münzen ;)

Gruß,

Gani
"Wenn wir Männer ohne Frauen wären, dann würden die Götter mit uns Umgang pflegen."

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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von ga77 » Do 21.04.11 20:19

Ich will noch meinen dritten im Bunde zum Besten geben:

Trebonianus Gallus 251 - 253
AE Sesterz, geprägt 251 - 253 in Rom
Av: IMP CAES C VIBIVS TREBONIANVS GALLVS AVG
Rv: FELICITAS PVBLICA, SC; Felicitas with caduceus and sceptre stg. facing, head l., leaning on column.
RIC IVc, 108a

Valete
Gabriel
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73AV.JPG

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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von Submuntorium » Do 21.04.11 21:07

Die Prägung sowohl auf dem A-als auch dem Re-vers ist ein Traum,und da man Dank der heutigen Informationsflut die passenden Umschriften eh rausfindet,genügt der Schrötling dafür auch ;)
viele grüße,
Submuntorium

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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von drakenumi1 » Fr 22.04.11 12:06

Je länger man diesen Sesterz betrachtet, desto schöner wird er. Das Fehlen der Legenden wirkt in hohem Maße vorteilhaft, sich auf die Feinheiten des Portraits zu konzentrieren, und die sind wirklich reichlich vorhanden. Aber was auch unbedingt erwähnt werden sollte: Die Patina atmet unverfälschte Antike! Hier tut sich kein Verdacht der schnellen Wirkung von Chemikalien oder Hausmitteln auf, der den Eindruck der besterhaltenen Prägung radikal zerstören kann....

Eine gute Entscheidung, dieser Erwerb, - Gratulation dazu von

drake
- und Frohe Ostern natürlich!
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 22.04.11 13:14

Ein wirklich schönes Stück! Wie groß (bzw. klein) ist denn der Schrötling?

Homer
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von ga77 » Fr 22.04.11 13:26

Der maximale Durchmesser beträgt 25 mm, der minimale 21 mm.

Valete
Gabriel

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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 22.04.11 19:24

Und das als Sesterz! Kein Wunder, wenn von der Legende nicht viel drauf ist!
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von drakenumi1 » So 24.04.11 15:49

Ich kann nicht sagen, ob ich je wußte, wie es der Lateiner mit der Freiheit der Abkürzungen von Worten hielt: Gab es da irgendwelche, noch so minimalen Regeln, um ein nach unserem Verständnis für Sprache eventuelles Abgleiten ins Kuriose zu vermeiden? Meine letzte Lateinstunde liegt weit mehr als 50 Jahre zurück, da ist mein Erinnerungsvermögen mehr als lückenhaft geworden, geschweige bei solcher Frage!

Wie ich darauf komme?
Der unten vorgestellte Anton. des TREBONI GALLV :wink: (RIC 47; C. 121) weist eine solche "Stolperstelle" beim Lesen der Rv.-Legende auf: "SALVS AVGVS". Und das völlig ohne Platznot, es wäre noch Raum für einige Buchstaben gewesen. Also wohl nur aus Gründen der Zeitersparnis beim Stempelschneiden geschehen.

Ihr kennt sicherlich viel mehr und noch kuriosere Beispiele für diesen A.-kü.-Fi. (Abkürzungsfimmel) der Lateiner, denkt

drake
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Ant. Trebonianus Gallus C. 121 Av. IMP CAE C VIB TREB GALLVS AVG..jpg
Ant. Trebonianus Gallus C. 121 Rv. SALVS AVGVS. Salus li. vor Schlange st..jpg
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von Homer J. Simpson » So 24.04.11 18:46

Das ist eine sehr interessante Frage. Klar gab es konventionelle Abkürzungen, z.B. AUG für Aug (-usti, -ustus), AUGG für Augustorum, GERM für Germanicus etc. Aber es gibt Münzemissionen, auf denen eine ungewöhnliche Abkürzung gewählt wird, und zwar offensichtlich mit Absicht und durchgehend. Bei Plotinas Denaren (z.B. http://www.acsearch.info/record.html?id=5556) ist auf der Rückseite immer GERMA zu lesen, und Commodus' Denare mit Rs. Keule im Kranz haben immer die Legende HERCUL ROMAN AUGU. Was damit bezweckt wurde, habe ich, ehrlich gesagt, keine Ahnung.

Homer
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von richard55-47 » Fr 08.07.11 19:16

Mein erster vernünftiger = herzeigbarer Trebonianus Gallus:

Antoninianus RIC 84
IMP CAE C VIB TREB GALLUS AUG
FELICITAS PUBLICA
3,99 gr., 19,74 mm
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315 Trebonianus Gallus.JPG
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von adele » Fr 08.07.11 20:50

ich hätte hier einen Antoninian aus Antioch
AV: IMP C C VIB TREB GALLVS PF AVG unten im Feld IIV
RV: VICTORIA AVG unten im Feld IIV
RIC 93 aber nur wenn ich richtig bestimmt habe
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tre1.jpg
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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von ga77 » Mo 11.07.11 11:17

Scheint zu stimmen: http://www.acsearch.info/record.html?id=368121

Ein nettes Stück

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Re: Münzen des Trebonianus Gallus

Beitrag von Peter43 » Mo 11.07.11 13:08

Die in meinen Augen interessantesten Typen des Gallus sind die mit der JVNO MARTIALIS, allein schon deswegen, weil ihre Bedeutung bis heute unklar ist. Nachdem drakenumi oben bereits ein Ex. vorgestellt hat, hier ein weiteres, bei dem man beim besten Willen nicht von Getreideähren sprechen kann. RIC 69 (Mediolanum)

Mit freundlichem Gruß
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treb_gallus_(mediolanum)69_#2.jpg
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