Marcus Antonius Denar

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von emieg1 » Sa 26.06.10 20:03

Ich denke auch, dass sie eine Imitation ist... nur die Frage eben ist ob neuzeitlich oder antik. Tatsache, der Macer schlägt in die gleiche Richtung, aber - wie ich finde, auch die imitative Julia Soaemias :)

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von emieg1 » Fr 13.08.10 18:27

Die Gewissheit gibt jetzt natürlich dieses Exemplar:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... K:MEWAX:IT

Wenn ich das französisch richtig deute, weist der Verkäufer ja auch darauf hin, dass es sich um eine "Copy" handelt!!

Aber der erzielte Preis ist doch ein gutes Beispiel dafür, dass es sich für Fälscher lohnt, imitativ anmutende Münzen herzustellen...
Somit hatte Olaf (und wie die meisten anderen hier auch) recht und ich hätte die dreissig Euronen für etwas anderes ausgeben können, aber manchmal siegt bei mir halt die Hoffnung über die Erfahrung :oops:

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von quinctilius » Fr 13.08.10 19:58

nummis durensis hat geschrieben:Die Gewissheit gibt jetzt natürlich dieses Exemplar:
sollten wir neben dem durchaus begründeten Verdacht einer Fälschung evtl. ein stempelgleiches Exemplar dieser seltenen Variante (Cohortis Speculatorum) in Erwägung ziehen ? (Vgl.die beiden Abb. ganz unten) Ein simpler Abguß scheint es mir jedenfalls nicht zu sein, dafür sind die beiden Stücke m.E. in der Zentrierung zu unterschiedlich.
Darüber ist ein echtes Exemplar dieses Typs abgebildet, ganz sicher von einem anderen Stempel.

Gruß
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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von emieg1 » Fr 13.08.10 20:19

Also ganz klar ist mein Exemplar eine neumodische Fälschung... aber ich habe Respekt vor dem Fälscher, der den Stempel dafür geschnitzt hat!

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von quinctilius » Fr 13.08.10 20:30

eben ! - das Ding sieht verdammt überzeugend aus, so das bei mir immer noch ein gewisser Restzweifel bleibt. Diese Variante ist selten, was die Wahrscheinlichkeit des Vorkommnes einer Stempelgleichheit erhöht.
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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von n.......s » Fr 13.08.10 20:40

quinctilius hat geschrieben: Diese Variante ist selten, was die Wahrscheinlichkeit des Vorkommnes einer Stempelgleichheit erhöht.
oder eben die Wahrscheinlichkeit einer Fälschung.

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von emieg1 » Fr 13.08.10 20:43

ich bin ja gegen meine eigenen Münzen genau so ehrlich wie "gegen" andere... also ich verstehe nicht, was es da jetzt für einen "Restzweifel" gibt??? Das Teil ist IMHO neumodisch gefälscht - ganz klar! Ich habe ja auch so ein Teil hier liegen und werde am WE gerne genauere Bilder davon machen...

ganz klar hatte ich da gehofft, dass kein weiteres Exemplar auftauchen würde... aber schon in dem Moment, als ich die Münze in der Hand hielt, war mir die moderne Fälschung bewusst... aber als Zocker lebe ich damit :D

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von quinctilius » Fr 13.08.10 21:00

...ich geb ja zu, das alles für eine Fälschung spricht, aber eine gute. Kein Anfänger, der das gemacht hat.
Man sollte einmal schauen, ob noch weitere Exemplare von diesem Stempel auftauchen.
Die echten Marcus Antonius Denare tragen übrigends oft Prüfpunzen, darauf sollte man auch achten.
Zocken tu ich auch, für EUR 30,- hätt ich das Teil auch geschossen :-)
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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von Zwerg » Fr 13.08.10 21:09

Die Fälschung ist nicht nur stlistisch völlig daneben, wenn man sie mit echten Exemplaren vergleicht
Leider ist es ungemein schwierig, "Stil" als nicht Kunsthistoriker verbal zu erklären - aber ich versuche einmal, einige Einzelheiten herauszuarbeiten.

Die Querstangen der Feldzeichen enden bei der Fälschung in simplen Punkten, bei Originalen sind es kleine Fähnchen.
Das Ruder im Heck wurde völlig vergessen.
Der Unterstand im Heck ist zu simpel gezeichnet, die Originale zeigen immer Stützstreben.
Die Phalerae an den Standarten sind immer deutlich herausgearbeitet als Kreis mit deutlichem Mittelpunkt,.
Die Eichenkränze an den Standarten sind wirkliche Kränze, deren Blätter zur Spitze hin zusammenlaufen - kein Kindergekrakel.

Nur als Beispiel - es finden sich noch mehr Fehler bei dieser m.E. primitiven Fälschung

Netten Abend noch

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von emieg1 » Fr 13.08.10 21:11

Das sag' ich doch... Respekt vor so manchem Fälscher.

Übrigens... Prüfpunzen sind nicht wirklich ein Anzeichen für die Echtheit... die werden auch gefälscht!

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von emieg1 » Fr 13.08.10 21:18

Zwerg hat geschrieben:Die Fälschung ist nicht nur stlistisch völlig daneben, wenn man sie mit echten Exemplaren vergleicht
Leider ist es ungemein schwierig, "Stil" als nicht Kunsthistoriker verbal zu erklären - aber ich versuche einmal, einige Einzelheiten herauszuarbeiten.

Die Querstangen der Feldzeichen enden bei der Fälschung in simplen Punkten, bei Originalen sind es kleine Fähnchen.
Das Ruder im Heck wurde völlig vergessen.
Der Unterstand im Heck ist zu simpel gezeichnet, die Originale zeigen immer Stützstreben.
Die Phalerae an den Standarten sind immer deutlich herausgearbeitet als Kreis mit deutlichem Mittelpunkt,.
Die Eichenkränze an den Standarten sind wirkliche Kränze, deren Blätter zur Spitze hin zusammenlaufen - kein Kindergekrakel.

Nur als Beispiel - es finden sich noch mehr Fehler bei dieser m.E. primitiven Fälschung

Netten Abend noch

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Na ja .. eben.. es wird hier - zugegeben geschickt - versucht eine seltene Münze als Imitative antike Fälschung zu imitieren... und dann wirst du bei der Vergleichung des Stils natürlich nicht viel Glück haben :wink: Klar ist der Stil hier nicht mit den "Originalen" zu vergleichen!

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von Zwerg » Fr 13.08.10 21:35

Das ist - mit Verlaub - leider nicht richtig.
Bei einem Stilvergleich bedarf es nicht des Glücks sondern der Kenntnis sowohl der Originale als auch des Wissens, wie eine antike Fälschung aussehen könnte.
Auch antike Fälscher lebten in ihrer Zeit!

Beste Grüße
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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von emieg1 » Fr 13.08.10 21:42

Na ja, es wäre schön, dies glauben zu können ;-)

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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von Zwerg » Fr 13.08.10 21:48

Numismatik ist eine Wissenschaft - da kommt man mit "glauben" nicht weiter

Beste Grüße
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Re: Marcus Antonius Denar

Beitrag von beachcomber » Fr 13.08.10 22:07

Zwerg hat geschrieben: Auch antike Fälscher lebten in ihrer Zeit!
Beste Grüße
Zwerg
genau das ist der punkt!
und deswegen kann man auch moderne 'barbarisierungen' nicht einfach so produzieren, dass sie nicht jemandem auffallen, der das gefühl für den antiken stil draufhat!
grüsse
frank

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