Händlerpreise

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Re: Händlerpreise

Beitrag von areich » So 11.07.10 14:54

Dem stimme ich zu, unmoralisch ist es nicht, wer als Münzkäufer keine Preise vergleicht sondern blind vertraut ist selbst schuld, wenn
er sich hinterher ärgert. Andererseits haben wir sicher alle schon überbezahlt und damit muss man umgehen können, das passiert zwangsläufig immer mal wieder. Wenn die Münze 'nur' zu teuer war und nicht, wie Mias sagte, versteckte Mängel hatte, kann man sich nach einer Weile wieder daran erfreuen,
das Geld spielt dann nicht mehr so eine große Rolle. Das ist jedenfalls meine Erfahrung und das habe ich auch schon von anderen gehört.

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antinovs
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Re: Händlerpreise

Beitrag von antinovs » So 11.07.10 15:29

hallo,

um nochmals auf mias's nemausus as zurückzukommen.
hier greift für mich auch kein model "ein händler kann ja verlangen was er will" mehr.
der aufschlag zum vcoins preis ist hier so eklatant, dass der händler
i) seinen ruf verlieren möchte
und/oder
ii) den verstand verloren hat
oder
iii) es sich nur um ein versehen handelt.

gruss udo
LXXIII

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areich
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Re: Händlerpreise

Beitrag von areich » So 11.07.10 15:44

Das Geschäftsmodell findet man doch aber oft, manchmal funktioniert es, oft nicht.
Es gibt einige bekannte Händler die vielleicht auch für Qualität aber noch viel mehr für gepfefferte Preise bekannt sind.

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beachcomber
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Re: Händlerpreise

Beitrag von beachcomber » So 11.07.10 16:07

antinovs hat geschrieben:hallo,

um nochmals auf mias's nemausus as zurückzukommen.
hier greift für mich auch kein model "ein händler kann ja verlangen was er will" mehr.
der aufschlag zum vcoins preis ist hier so eklatant, dass der händler
i) seinen ruf verlieren möchte
und/oder
ii) den verstand verloren hat
oder
iii) es sich nur um ein versehen handelt.

gruss udo
udo,
warum soll ein händler einen ruf oder den verstand verlieren, wenn er so einen preis aufruft?
wenn er jemanden findet der den preis bezahlt, hat er doch recht gehabt?
was meinst du wie oft es passiert, das händler lots kaufen und einzelne stücke mit 700 prozent aufschlag verkaufen können.
ok, meistens passiert das im niedrigerem preissegment, aber die tatsache, dass ein händler mal 700 prozent verdient ist doch nicht verwerflich. dafür hat er wahrscheinlich auch zigtausende investiert die sich nur sehr langsam umschlagen!
deshalb halte ich 'schwarze listen' oder 'bei dem kann man nicht kaufen' - aussagen für ziemlich dämlich. selbst bei den teuersten händlern gibt es immer wieder angebote, die durchaus im rahmen liegen und warum soll man solche angebote nicht wahrnehmen? nur weil er was dran verdienen könnte? :wink:
ob ich eine münze kaufe, und zu welchem preis, ist allein meine entscheidung. ob der händler daran 1000 prozent verdient, oder ebensoviel drauflegt ist mir persönlich vollkommen wurscht! :)
grüsse
frank

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Re: Händlerpreise

Beitrag von alexander20 » So 11.07.10 16:14

hm da kann ich beachcomber nur vollumfänglich zustimmen!!!

Alexander20

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Homer J. Simpson
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Re: Händlerpreise

Beitrag von Homer J. Simpson » So 11.07.10 16:17

Natürlich darf ein Händler das. Wenn ich für zehn Euro eine Münze bekomme, die 500 wert ist, darf ich sie auch für mehr als 20 Euro weiterverkaufen, obwohl ich da ja schon 100% Gewinn machen würde.

Aber es ist natürlich ungeschickt, eine Münze zu kaufen, wo sie jeder sieht, und dann für den siebenfachen Preis dort zu verkaufen, wo sie mit hoher Wahrscheinlichkeit dieselben Leute auch sehen!

Homer
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antinovs
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Re: Händlerpreise

Beitrag von antinovs » So 11.07.10 17:06

hi,

@Homer: wenn ein händler eine münze zum bruchteil ihres "marktwertes" einkauft, darf er die natürlich auch mit 1000%
gewinn zum "marktwert" verkaufen. wenn ich dies richtig verstanden habe, trifft dies aber auf dieses as nicht zu. der marktwert
ist dabei der von vergleichbaren stücken.

@Frank: der händler hat den verstand verloren und seinen ruf geschädigt wegen Homers aussage...
Aber es ist natürlich ungeschickt, eine Münze zu kaufen, wo sie jeder sieht, und dann für den siebenfachen Preis dort zu verkaufen, wo sie mit hoher Wahrscheinlichkeit dieselben Leute auch sehen!
ich persönlich halte in diesem speziellen fall die preissteigerung für unmoralisch - egal ob sich ein dummer findet, der das geld dafür
ausgibt oder nicht.
ich teile allerdings deinen standpunkt, Frank, dass auch prinzipiell teure händler mal preislich akzeptable angebote im sortiment haben können.
zugegeben wüsste ich in der tat nicht, ob ich bei einem lange gesuchten stück bei einem solchen händler nicht doch kaufen
würde. aber es macht mich sehr vorsichtig und kritisch, falls mir dieser schon mal negativ aufgefallen ist.
letztendlich muss jeder selbst entscheiden, wie er es damit hält.

gruss udo
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Re: Händlerpreise

Beitrag von beachcomber » So 11.07.10 17:21

ich fürchte moral ist kein faktor bei der preisfindung. :wink:
und zwar weder bei antiken münzen, noch sonst wo! :)
grüsse
frank

Altamura
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Re: Händlerpreise

Beitrag von Altamura » So 11.07.10 17:37

Eben.

Ich hab' mal gelernt, dass sich die Preisfindung in marktwirtschaftlichen Systemen (vulgo: Kapitalismus) zwischen den Polen Angebot und Nachfrage abspielt. Moral kam da nicht vor.
Und da antike Münzen kein überlebensnotwendiges Gut sind (wenngleich ich auch nur sehr ungern darauf verzichten würde :wink:), wird das schon seine Richtigkeit haben.

Gruß

Altamura

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Re: Händlerpreise

Beitrag von cepasaccus » So 11.07.10 17:41

antinovs hat geschrieben:@Homer: wenn ein händler eine münze zum bruchteil ihres "marktwertes" einkauft, darf er die natürlich auch mit 1000%
gewinn zum "marktwert" verkaufen. wenn ich dies richtig verstanden habe, trifft dies aber auf dieses as nicht zu. der marktwert
ist dabei der von vergleichbaren stücken.
Der Marktwert einer Ware entsteht zum Zeitpunkt des Verkaufs. Kommt es also zu einem Verkauf, dann war das fuer diese Muenze zu diesem Zeitpunkt der Marktwert.
beachcomber hat geschrieben:ich fürchte moral ist kein faktor bei der preisfindung. :wink:
und zwar weder bei antiken münzen, noch sonst wo! :)
Wie waere es mit Medikamenten?

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Re: Händlerpreise

Beitrag von Peter43 » So 11.07.10 18:12

Mit Medikamenten? :roll: Und wie wäre es mit Lebensmitteln? Sollte da auch der Staat die Preise festsetzen? Z.B. bei Babynahrung?

Ich glaube es hackt!
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Re: Händlerpreise

Beitrag von antinovs » So 11.07.10 18:20

hi,

@cepasaccus: "marktwert" in meinem obigen posting sollte im sinne von fairer preis verstanden werden, der sich
z.b. aus dem mittelwert der verkaufspreise vergleichbarer stücke in letzter zeit ermitteln lässt.

bietet ein händler ein stück zum vielfachen dieses fair values an, ist dies marktwirtschaftlich
ungeschickt, da die nachfrage für dieses stück - bis auf die unwissenden und spinner - gering ist
(ausgenommen davon sind natürlich sehr seltene exemplare, denen man keinen fair value zuordnen kann).

gruss udo
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Re: Händlerpreise

Beitrag von chinamul » So 11.07.10 19:14

Es gibt sicher erpresserische Preisgestaltungen, aber diese setzen voraus, daß sowohl 1. ein Monopol besteht (bzw. Preisabsprachen mit Monopolwirkung getroffen werden) als auch 2. das betreffende Gut lebensnotwendig ist. Beide Voraussetzungen gelten aber, wie auch der süchtigste Numisjunkie wird zugeben müssen, nicht für Münzen.
Bei bestimmten Medikamenten und knappen Grundnahrungsmitteln beispielsweise kann es m. E. von der Gesellschaft nicht hingenommen werden, daß sich bestimmte Firmen an der Not der Menschen eine goldene Nase verdienen. Es gilt in der Bundesrepublik immer noch das Grundgesetz, auch wenn es auch von Politikern zu ihrem Nutzen immer wieder gern relativiert wird - (etwa der frühere Bundesinnenminister Höcherl: " Ich kann schliesslich nicht den ganzen Tag mit dem Grundgesetz unterm Arm rumlaufen", was ja, nimmt man den Spruch ernst, nichts anderes bedeutet, als daß politische Entscheidungen erst getroffen und allenfalls im Nachhinein auf ihre Verfassungsgemäßheit überprüft werden!) -, und da heißt es in Artikel 14, (2): Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Das heißt in meine Augen eindeutig, daß zwar niemand seine lebensnotwendigen Güter mit Verlust abgeben soll, wohl aber, daß sich seine Gewinnmarge auch am Allgemeinwohl zu orientieren hat.
Ich halte es durchaus für denkbar, daß die augenblicklich zu beobachtende Politik(er)verdrossenheit der Bevölkerung auch einmal in eine revolutionäre Stimmung derer umschlagen könnte, die ohne Perspektiven auf Dauer am Rande der Gesellschaft stehen. Dabei wird dann möglicherweise auch keine Rücksicht mehr darauf genommen, daß das Betreten des Rasens eigentlich verboten ist!

Gruß

chinamul
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Re: Händlerpreise

Beitrag von kc » So 11.07.10 19:32

Versetzt euch doch mal in die Situation eines Händlers:
Der Sammler freut sich natürlich, wenn ihm günstige Angebote gemacht werden, klar. Der Händler wird sich aber eher ärgern bzw. unzufrieden sein, wenn er beispielsweise eine Münze im Wert von 1000 Euro für 300 erstehen konnte, er sie für 500 Euro anbietet und sofort verkauft. Da denkt er sich wohl auch, dass er auf jeden Fall mehr hätte rausholen können. Daher kann ich es nur allzu gut verstehen, dass schon mal mit ordentlichen Preisen angefangen wird, denn günstiger machen, kann man immer noch. Und so rosig stelle ich mir das Händlerdasein nun auch nicht vor, sodass die Dealer schon zusehen müssen ihre Gelder einzutreiben :wink:

Viele Grüße

kc

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Re: Händlerpreise

Beitrag von areich » So 11.07.10 19:36

Es gibt genug Händler, die sich scheinbar immer ärgern, wenn sie eine Münze verkaufen.
Darum setzen sie die Preise so lange hoch bis keiner mehr kauft. Dann ärgern sie sich weil sie keine Münzen verkaufen.

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